schwarze Szene - LOGO Jugendmanagement Steiermark
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ei den Goths literarische und philosophische Größen wie Goethe, Hesse,<br />
Nietzsche, Sartre, Camus, Novalis, Baudelaire, Dostojewskij, Gogol, Poe, Lovecraft,<br />
Shelley, Stoker etc. vielfach „in“. Auch die Gespräche, die in der <strong>Szene</strong> geführt<br />
werden, sind weit vom sonstigen mainstream und der Oberflächlichkeit anderer<br />
Jugendbewegungen entfernt. Man diskutiert eher über den Sinn des Lebens oder über<br />
gelesene Literatur, statt sich in Oberflächlichkeiten wie das neue Auto oder Handy zu<br />
ergießen. Auffallend an der <strong>Szene</strong> war ihre Friedfertigkeit und der Respekt vor dem<br />
Anderen, verbunden mit einem hohen Maß an Toleranz. So war die Gothic-<strong>Szene</strong><br />
auch weitgehend unpolitisch, da die Selbstverwirklichung im Vordergrund steht.<br />
3.2.2 Weltbild der Gothic-<strong>Szene</strong><br />
Aufgrund ihres exzentrischen Äußeren,<br />
der <strong>schwarze</strong>n Kleidung und des<br />
langsamen, bedächtigen Ganges, wird<br />
die Bewegung von manchen Medien und<br />
Teilen der Bevölkerung immer wieder im<br />
Umfeld des Satanismus gesehen. Die<br />
Goths werden als „Knochenlutscher“,<br />
„Sektierer“ oder „depressive<br />
Geisteskranke“ beschimpft und eignen<br />
sich hervorragend als Feindbilder für den<br />
spießigen, intoleranten Kleinbürger.<br />
Was sind aber nun tatsächlich das<br />
Weltbild und die Themen, mit denen sich<br />
die Goths vorangig beschäftigen?<br />
Wesentlich für die <strong>Szene</strong> im gesamten ist eine umfassende und vor allem<br />
philosophische Beschäftigung mit dem Tod, der in unserer Kultur in der Regel<br />
tabuisiert wird. Glaubt man <strong>Szene</strong>ninsidern, dann haben viele Goths, durch ihre<br />
Beschäftigung damit, den Tod allerdings besser verarbeitet als Otto<br />
144<br />
Persiflage auf den Kleidungsstil der Goths<br />
Abb. 39