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Offenbarungen<br />

Nicht gerade typische Charakteristika eines Vampirs sind die verschiedenen<br />

übernatürlichen Kräfte, die jeder einzelne im Buch vorkommende Vampir, auch jene,<br />

die nicht der Cullens-Familie angehören, aufweisen kann. Besonders die Fähigkeit des<br />

„Sehens“ erinnert sehr stark an die Offenbarungen des Religionsgründers Joseph<br />

Smith jun. Insbesondere die Gabe der Figur Alice, einer „Schwester“ Edwards, in die<br />

Zukunft schauen zu können, ähnelt jener Smiths und seiner Nachfolger bezüglich<br />

seiner/ihrer Prophezeiungen. Dabei wäre zu beachten, dass die Zukunftsvisionen nicht<br />

immer haltbar gemacht werden können, da sie abhängig von den Entscheidungen der<br />

Umwelt sind. Dennoch nimmt Alice in der Geschichte die Stellung einer so genannten<br />

„Offenbarungsempfängerin“ ein, wie es die Propheten und Präsidenten, aber auch<br />

jeder Gläubige (natürlich nur im privaten Ausmaß), sind und sein können. An den<br />

Reaktionen und Entscheidungen, die auf die fiktiven wie auf die „realen“ (natürlich in<br />

keiner Weise nachweisbaren) Offenbarungen erfolg(t)en, ist eine absolute Hörigkeit<br />

oder, abgeschwächt formuliert, ein absolutes Vertrauen auszumachen. Dabei ist ein<br />

schon immer behandelter Diskussionspunkt jener der Glaubhaftigkeit der<br />

Offenbarungen. Denn nur allzu oft hatten Präsidenten „Eingebungen“ zur rechten Zeit<br />

– beispielsweise wenn Smith die offenbarten Worte, die zusammengefasst als Wort der<br />

Weisheit bekannt wurden, und deren Inhalt zum Verbot von Tabak (z.B.) führten,<br />

gerade zu dem Zeitpunkt erhielt, als sich seine Frau Emma über den übermäßigen<br />

Konsum von Pfeifen und Zigaretten in ihrem Haus beschwerte. Ebenso verdächtig<br />

erscheint die Offenbarung, die Wilford Woodruff gerade im Jahre 1890 ereilte, als die<br />

Gemeinschaft der Mormonen enorm unter dem Druck der amerikanischen Regierung<br />

stand, die Praktizierung der Vielehe aufzugeben, um ein anerkannter Bundesstaat –<br />

Utah – der USA werden zu können. Diese besagte angeblich, dass Gott den<br />

Gläubigen aufgrund der veränderten Umstände nun doch vorschrieb, von der Lehre<br />

der Polygamie abzulassen und den von der amerikanischen Regierung verlangten<br />

Verzicht zu unterschreiben. Die Offenbarung war aber eigentlich „nur“ ein Manifest,<br />

welches eine unter Druck getroffene Entscheidung beinhaltete. Zudem handelte es sich<br />

ja um einen Betrug, da dieses neue „Gesetz“ von den wenigsten umgesetzt oder<br />

eingehalten, und die Mehrehe weiterhin praktiziert wurde. Interessant ist die Tatsache,<br />

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