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schwarze Szene - LOGO Jugendmanagement Steiermark

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Gruppe, die ein bestimmtes Ziel verfolgt. Manipulation. Der wirksamste Schutz<br />

dagegen ist die kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Lebensbereichen.<br />

Ich habe festgestellt, dass auf gezieltes Nachfragen nach möglicherweise<br />

rechtsradikalen Hintergründen von Bands gehäuft drei Arten von Reaktionen auftreten:<br />

- die Verharmlosung des Angesprochenen; regelrechtes „Herunterspielen“ auch<br />

immer wieder mit einer Anspielung auf die (angebliche) Engstirnigkeit des Fragenden<br />

und das „Diktat der Gesellschaft“.<br />

- Gleichgültigkeit, meist verbunden mit Aussagen wie „I hör net auf die Texte!“, „Mich<br />

interessiert nur die Musik, was die Typen sonst machen is mir wurscht!“ (Interessanter<br />

Weise kommen Aussagen dieser Art in erster Linie beim jüngeren Publikum (ca. 13-21<br />

Jahre) vor)<br />

- der/die Befragte sieht sich und die <strong>Szene</strong> angegriffen und reagiert verbal aggressiv.<br />

(„Immer auf uns!)<br />

Es stellt sich die Frage, aus welchem Grund solche Reaktionen auftreten. Unwissenheit<br />

oder bewusste/unbewusste „Verdrängung“ um die <strong>Szene</strong> zu schützen spielen sicherlich<br />

eine große Rolle.<br />

Eine interessante Dynamik hat auch die Vereinnahmung von randkulturspezifischem<br />

durch die Massenkultur in die Metal-<strong>Szene</strong> gebracht. <strong>Szene</strong>typische „Acessoires“ sind<br />

auf einmal „hip“ und werden bei großen Modemärkten en masse verkauft, Song-<br />

Klassiker werden ausgegraben, quasi entweiht, und im Fernsehen von „trendigen“<br />

Moderatoren angepriesen.<br />

Ist es da nicht verständlich, dass eine <strong>Szene</strong>, die sich zu einem guten Teil BEWUSST<br />

am Rand positioniert hat, WEIL man nicht so sein möchte wie die anderen, immer<br />

radikalere Mittel und Wege suchen muss um in der ach so toleranten Gesellschaft<br />

noch eine Identität zu finden? Ich habe mir oft überlegt, ob ich nicht mit den<br />

Bemühungen, die <strong>Szene</strong> von Vorwürfen des Satanismus und Rechtsradikalismus<br />

freizuschaufeln, auch die Seele der Bewegung mit Füßen trete. Vielleicht ist ein<br />

gewisser Abstand, eine Mystifizierung und auch Angst notwendig um die „Dark Scene“<br />

vor dem Ausverkauf zu bewahren?<br />

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