schwarze Szene - LOGO Jugendmanagement Steiermark
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heutzutage an Bedeutung verloren hätten und man sich selbst und andere neu<br />
definieren müsse. Ende der Neunziger veröffentlichte er Statements gegen das<br />
Herrenrassendenken der amerikanischen „White Supremacists“ und gegen den<br />
Hitlerkult.<br />
Was man deutlich bei ihm feststellen kann ist ein provokantes Verhalten seit den<br />
frühen Neunzigern, ein Hochstilisieren seiner Person durch Mythologisierung,<br />
Provokation und Okkultisierung, ein Favorisieren von totalitären oder in einer<br />
anderen Weise extremen Ideologien und eine relativ deutlich ausgeprägte<br />
Vergangenheitssehnsucht, wobei das imaginierte, bessere „Damals“ – als<br />
Gegenbewegung zu Spaß- und Konsumgesellschaft – von Einfachheit, Disziplin und<br />
Naturrecht geprägt ist. Deshalb überrascht es nicht, dass er mit Vordenkern des<br />
Dritten Reichs wie Julius Evola, Jörg Lanz von Liebenfels, Friedrich Nietzsche<br />
oder Karl Maria Wiligut sympathisiert und Mitglied in eher rechten<br />
neuheidnischen Gruppen ist. Er hat außerdem enge Kontakte zu verschiedenen<br />
rechten und linken Organisationen, der Church of Satan und vielen anderen,<br />
extremen Künstlern, vor allem im Industrial-Bereich, in dem er selbst musikalisch aktiv<br />
ist.<br />
Der schwedische Professor und Autor (Gods of the Blood) Matthias Gardell schreibt<br />
über ihn, er würde am besten beschrieben als „heidnischer Anarchofaschist, mit allen<br />
Paradoxien und Zweideutigkeiten, die in dieser Kategorisierung enthalten sind“.<br />
Das 1998 erschienene Buch Lords of Chaos, das er mit dem Norweger Didrik<br />
Søderlind zusammen recherchiert und verfasst hat, scheint jedoch – trotz Unkenrufen<br />
von Sensationsjournalisten – relativ objektiv zu beschreiben, was in den frühen<br />
neunziger Jahren in der skandinavischen Metalszene geschah und warum. Es hat<br />
dafür außerdem den 1998 Firecracker Alternative Press Award gewonnen. Kritiker<br />
bemängeln jedoch, dass zu wenig Distanz zwischen Autor und Thema<br />
erkennbar sei, und dass es den rechten Ideologien – vor allem von Varg Vikernes –<br />
ein zu unkommentiertes Forum bietet. Interessanterweise ist aber gerade Vikernes<br />
einer der schärfsten Kritiker dieses Buches und behauptet, die Autoren hätten keine<br />
Ahnung von der Thematik, stellten sie falsch dar und hätten „die Köpfe einer<br />
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