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schwarze Szene - LOGO Jugendmanagement Steiermark

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zu „missionieren“, d.h. Leute für ihre Gruppierung zu rekrutieren, „Mutproben“<br />

fordern etc. 712<br />

Ein extremer Fall von Jugendstrafdelikt in diesem Umfeld stellt der sogenannte<br />

„Satansmord von Sondershausen“ aus dem Jahr 1993 dar, der kein eigentlicher<br />

satanistischer Akt war, von der Presse jedoch als solcher betitelt wurde, da sich die<br />

Beteiligten „mit satanistischem Gedankengut und mit Tötungsdarstellungen in Filmen“<br />

beschäftigt hatten. Der wahre Hintergrund ist umstritten, es scheint jedoch, dass der<br />

Hauptverantwortliche Hendrik Möbus vor allem aus rechtsradikalen Motiven heraus<br />

gehandelt hatte. 713<br />

Das Wichtigste bei der Kontaktaufnahme mit Jugendlichen, die vielleicht in dieser<br />

<strong>Szene</strong> sein könnten, ist immer das Gespräch zu suchen, Motive und Hintergründe<br />

herauszufinden, und immer auch argumentieren zu können. Viele Jugendliche<br />

interessieren sich für Rechtsradikalismus, Satanismus und dergleichen aus einer<br />

gewissen Orientierungslosigkeit heraus, kommen vielleicht aus zerrütteten<br />

Verhältnissen oder aus einem lieblosen Umfeld, und suchen in Gruppierungen der<br />

Jugendsubkultur eine Ersatzfamilie. Einige interessieren sich vielleicht nur aus<br />

Neugierde dafür, kommen dann aber eventuell in einen Sog, aus dem sie von alleine<br />

nicht mehr herauskommen. Wenn man diesen Menschen mit Interesse an und<br />

Verständnis für ihre Situation begegnet, und mit ihnen ernsthaft kommuniziert, ist<br />

ihnen mehr geholfen als jegliche Verurteilung oder Tabuisierung. Satanismus soll<br />

dabei weder verniedlicht noch verdammt werden, es ist im Gegensatz wichtig, sowohl<br />

Positives als auch Negatives zu (er)kennen und herauszustreichen. Der beste Schutz für<br />

Jugendliche ist immer Information und Förderung der eigenen Selbstverantwortung.<br />

712 Gugenberger, 1999, S. 13.<br />

713 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Mordfall_von_Sondershausen, 2011.<br />

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