schwarze Szene - LOGO Jugendmanagement Steiermark
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Wenn bekannt wird, dass Menschen mit solchen Shirts nicht in ein Konzert gelassen<br />
werden, können wirklich Rechtsradikale einfach ein anderes anziehen und ihre<br />
Ideologie trotzdem verbreiten.<br />
Ich persönlich bin ohnehin gegen jegliche Form der Ausgrenzung und der Verbote von<br />
Ideologien, weil sich meiner Meinung nach dadurch die Selbstverantwortung der<br />
Menschen zurückbildet und dem Schubladendenken Tür und Tor geöffnet wird.<br />
Passend scheint mir hier ein Zitat von Rüdiger Sünner aus dem Buch „Schwarze<br />
Sonne“:<br />
Gegen [den] Einfluß [radikaler Ideologen], wie auch gegenüber anderen<br />
„Gurus“ der neuheidnischen und rechten Esoterik könnte u.a. mehr<br />
Aufklärung über die nach wie vor stiefmütterlich behandelte mystisch-<br />
suggestive Seite des Nationalsozialismus helfen. Man muß etwas wissen<br />
über Germanen, Hakenkreuzsymbolik, Runen, Kultstätten und Mythen,<br />
wenn man diese neuen „Propheten“ mit mehr als nur moralischer<br />
Empörung gegenübertreten will. Der Schulunterricht klammert diese<br />
Themen aus, und man hat den Eindruck, daß sich Pädagogen oder<br />
Erzieher auch nicht näher damit befassen wollen. In ihrem Hang, all dies<br />
eher zu verdrängen oder mit „politisch korrekter“ Ächtung zu überziehen,<br />
befördern sie sogar noch die Abwanderung der entsprechenden Themen<br />
in unkontrollierbare Dunkelzonen, wo sie von charismatischen Ideologen<br />
und Künstlern mit neuer Faszinationskraft aufgeladen werden. Denn vor<br />
allem viele Jugendliche sind in ihrer Suche nach glühenden Bildern und<br />
Idealen besonders empfänglich für alles Ausgegrenzte und suchen sich<br />
mit untrüglichem Instinkt gerade das heraus, was die Gesellschaft<br />
verurteilt. 569<br />
Persönliche Erfahrungen mit rechtsradikaler „Unterwanderung“<br />
Ein Trend zu „rechts“ ist deutlich zu beobachten, aber nicht nur in der Musikkultur,<br />
sondern in der Jugendkultur allgemein. Einige Bands haben den Ruf, rechtsextrem zu<br />
569 Sünner, 1999, S. 200f.<br />
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