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Südwestdeutscher Bibliotheksverbund - Verbundzentrale - SWOP

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<strong>Südwestdeutscher</strong> <strong>Bibliotheksverbund</strong> SWB-Nutzerrat 1993<br />

schließlich das Gleiche tun wie bisher, nur besser, rationeller und schneller. Vielmehr<br />

wird es darauf ankommen, dem Benutzer bisher noch nicht mögliche, ganz verschiedene<br />

neue Serviceleistungen zu bieten. Erst die "Elektronische Bibliothek", die den<br />

Zugriff auf Texte in elektronischer Form im eigenen Gebäude und von außerhalb ermöglicht,<br />

wird dem Benutzer die allseitige Verfügbarkeit von Texten und daher die<br />

speziellen Vorteile des elektronischen Mediums bieten können. Diese "Elektronische<br />

Bibliothek", die die vor Jahrzehnten begonnene Entwicklung von der "Bedienung zur<br />

Selbstbedienung des Nutzers" weiter fortsetzt und die dem Bibliothekar verstärkt Hilfe<br />

für den Benutzer zu dessen Selbstbedienung abfordert, zeichnet sich schon jetzt am<br />

Horizont ab. Sie wird uns möglicherweise auch zwingen, das Problem von Zentralbibliotheken<br />

und dezentralen Einheiten, von einschichtigen und mehrschichtigen<br />

Bibliothekssystemen in einem anderen Licht als gegenwärtig zu sehen, da die Situation<br />

derzeit noch weitestgehend vom gedruckten Schrifttum bestimmt wird. Es ist<br />

sicherlich müßig, über die Zukunft der "Papierlosen Bibliothek" oder über das Verhältnis<br />

von "Papierbibliothek" und "Elektronischer Bibliothek" zu spekulieren. Auf jeden<br />

Fall werden sich die Bibliothekare darauf vorbereiten müssen, daß die ihnen anvertraute<br />

Institution schon bald ein mixtum compositum darstellen wird, (noch) mit den<br />

Elementen der konventionellen Bibliothek, mit automatisierten Arbeitsabläufen und<br />

schließlich mit den Neuerungen der sog. elektronischen Bibliothek. Diese Sachlage<br />

wird sie vor völlig neue und bislang ungewohnte Aufgaben stellen. Mit welchem Erfolg<br />

sie diese Aufgaben einmal bewältigen werden, hängt u. a. ganz entscheidend davon<br />

ab, ob es gelingt, im Bereich des "personal managements" flexibel auf diese Herausforderung<br />

zu reagieren.<br />

Aus diesem Grund erschien es für uns in Freiburg parallel zu den genannten Umschichtungen<br />

zweckmäßig, alle Informationsaktivitäten im Sinne des Informationsmanagements<br />

in einer Abteilung zusammenzuführen: Ressourcenüberblick und Nutzerberatung,<br />

dazu jeweils konventionell und elektronisch Allgemeine und Kataloginformation,<br />

Allgemeine Literaturinformation sowie spezielle Fachinformation, außerdem<br />

Benutzerschulung in Gruppen und einzeln, Öffentlichkeitsarbeit und hausinterne<br />

Informationen und Publikationen. Nach unseren jüngsten Erfahrungen haben wir den<br />

Eindruck gewonnen, daß die anstehenden und zukünftigen Aufgaben im Bereich der<br />

Information dann am besten gelöst werden können, wenn diese bibliothekarische Informationsabteilung<br />

mit der EDV-Abteilung und den für Netztechniken und für Information<br />

zuständigen Mitarbeitern des Universitätsrechenzentrums eng zusammenarbeitet.<br />

Mit großer Wahrscheinlichkeit entsteht hier ein Wachstumsbereich in der<br />

Bibliothek, der im Laufe der nächsten Jahre weitere Stellenumschichtungen erforderlich<br />

erscheinen läßt.<br />

Ob dann auch in Freiburg eines Tages das eintritt, was in der Bibliothek der ETH-<br />

Zürich und anderswo schon jetzt festzustellen ist, nämlich "the disembodiment of the<br />

library", d. h. die Nutzung der Bibliothek übers Netz ohne persönliche Anwesenheit im<br />

Gebäude, das wird sich zeigen. Vielleicht wächst mit der räumlichen Entfernung der<br />

Benutzer von der Bibliothek und den Bibliothekaren auch ihre Hilfsbedürftigkeit und<br />

ihr Beratungsbedarf bei der Nutzung von Informationsinstrumenten verschiedenster<br />

Art. Kein Grund zur Resignation also, vielmehr, neue Chancen und zusätzliche<br />

Aufgaben für die Profession.<br />

Rationalisierung durch Online-Verbundkatalogisierung... -11

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