Heilbronner Initiative: Pressespiegel 67 - Initiative pro GD

Main-Spitze, 29.2.12
RÜ-Autokennzeichen für Rüsselsheim wohl nicht realisierbar -
Verwechslungsgefahr zu groß
Von Ralf Schuster
Die Idee, Rüsselsheim mit einem eigenen RÜ-Autokennzeichen zu versorgen, die zunächst
von der SPD-Oberbürgermeister-Kandidatin Renate Meixner-Römer aufgebracht wurde und
nun von CDU-Amtsinhaber Patrick Burghardt weiter verfolgt wird, wird sich möglicherweise
gar nicht verwirklichen lassen. Durch einen Hinweis von der Hochschule Heilbronn, die sich
in den letzten beiden Jahren intensiv in einem Projekt mit der Änderung von
Autokennzeichen befasste, wurde die „Main-Spitze“ darauf aufmerksam gemacht, dass RÜ
als Aufschrift auf dem Nummernschild nicht zugelassen werden kann, weil es RU als
Kennzeichen bereits gibt, und zwar für Rudolstadt in Thüringen. Die Verwechslungsgefahr
wäre dann zu groß.
Zwar ist RU derzeit in den meisten Tabellen nicht enthalten, weil es sich um ein auslaufendes
Kennzeichen handelt. Allerdings ist wohl auch in der thüringischen Stadt aktuell die
Bestrebung vorhanden, das Autoschild, das gut zum Stadtnamen passt, zu behalten. Und das
dort zuständige Ministerium habe diese Kehrtwende schon bestätigt. Vom hessischen
Verkehrsministerium in Wiesbaden erfuhr die „Main-Spitze“ auf Anfrage, dass letztlich
ohnehin das Bundesministerium in Berlin in der Angelegenheit entscheiden müsse, wobei es
nicht nur um die Zulässigkeit der Buchstaben geht, sondern auch um die Frage, ob eine
eigene Zulassungsstelle in Rüsselsheim geschaffen werden muss oder die Verwaltung bei
den vorhandenen Kreis-Behörden mit übernommen werden kann. Dafür wäre zunächst eine
Gesetzesänderung erforderlich.
Alternativkennzeichen wäre "RÜS"
Von der Uni in Heilbronn, die aufgrund des Forschungsprojekts offensichtlich über
Expertenwissen in der Angelegenheit verfügt, wird alternativ die Einführung eines „RÜS“-
Kennzeichens für die Opelstadt empfohlen. Hierbei gebe es keinerlei Verwechslungsgefahr
und es könne auch als kostenloses Marketinginstrument genutzt werden. Eine neue Behörde
müsse dafür nicht eingerichtet werden, ist die Auffassung der Heilbronner.
Sie hatten in den vergangenen beiden Jahren in 13 hessischen Städten 3000 Menschen nach
einem eigenen Stadtkennzeichen befragt. 66 Prozent fanden die Idee gut. Renate Meixner
Römer, die sich als SPD-Kandidatin für das OB-Amt bewarb, hatte mit dem RÜ-Vorschlag, der
auch schon auf Aufkleber und T-Shirts gedruckt wurde, für Schlagzeilen gesorgt. Der CDU-
Politiker Patrick Burghardt, der das oberste Rathausamt gegen sie ergattern konnte, griff die
Idee vor wenigen Tagen auf und kündigte an, mit dem Kreis darüber verhandeln zu wollen.
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