Heilbronner Initiative: Pressespiegel 67 - Initiative pro GD
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Schwarzwälder Bote, 29.2.12<br />
Wolfach Kommen die alten Kennzeichen wieder?<br />
Wolfach (mad). Mehr als 300 000 Fahrzeuge sind heute im Ortenaukreis zugelassen – ganze<br />
111 tragen heute noch das Kennzeichen des Altkreises in Wolfach gegenüber etwas mehr als<br />
700 in der Raumschaft Kehl.<br />
Mehr Flexibilität bei den Kennzeichen ist Teil einer anhängigen <strong>Initiative</strong> für die<br />
Fahrzeugzulassungsverordnung, den Bundesländern die Möglichkeit einzuräumen,<br />
beispielsweise historische Kennzeichen von alten Kreisstädten wiederzubeleben. In Baden-<br />
Württemberg fand diese Idee in einigen Regionen schon recht großen Anklang – wie groß<br />
das Interesse im Ortenaukreis ist, lässt sich aus Sicht der Kreisverwaltung nur schwer<br />
abschätzen.<br />
Der Kreis würde eine solche Neuregelung mittragen, zumal sich Landrat Frank Scherer<br />
(parteilos) für ein eigenes Ortenauer Kennzeichen mit O anstelle des bisherigen OG stark<br />
gemacht hat, so Pressesprecher Christian Eggersglüß auf Nachfrage. Aus Sicht des Landrats<br />
hätte ein eigenes Ortenauer Kennzeichen eine integrierende Wirkung fast vier Jahrzehnte<br />
nach der Kreisreform, da OG ja vor allem für die Region Offenburg gestanden hat. Sollte es<br />
zu einer solchen Regelung kommen, könnte sich der Kreis auch eine Beteiligung an einem<br />
solchen Nostalgie-Kennzeichen wie WOL für Wolfach vorstellen.<br />
Ob alte Kennzeichen in der Region von Wolfach wirklich nachgefragt würden, lässt sich auch<br />
von Seiten der Stadtverwaltung Wolfach nicht wirklich sagen. Dass eine besondere<br />
Nachfrage danach oder dass dies ein besonderes Thema gewesen sei, kann sich<br />
Pressesprecherin Ute Moser nicht erinnern.<br />
Die Hochschule Heilbronn begleitet die Diskussion um die Wiedereinführung von<br />
historischen Kennzeichen wissenschaftlich und berichtet je nach Region von recht hohen<br />
Zustimmungsraten. Manchmal wird dies jedoch auch aus politischen Gründen abgelehnt: So<br />
wurde das alte HOR für Horb mit dem Hinweis auf die gelungene Integration in den<br />
Landkreis Freudenstadt abgelehnt. Begründet wurde dies auch mit dem Hinweis, dass dann<br />
ja auch im Zug der Gleichbehandlung im Raum Freudenstadt nicht nur HOR, sondern auch<br />
HCH, RW und WOL wieder möglich sein müssten.<br />
Nach der Studie von Professor Ralf Borchert zum Thema "Kennzeichenliberalisierung" seien<br />
73 Prozent der Bevölkerung durchaus für die Nostalgie-Kennzeichen zu haben. Das ist das<br />
Ergebnis einer Befragung von über 30 000 Personen in 144 deutschen Städten, die die<br />
<strong>Initiative</strong> 2010 und 2011 unter der Leitung des Studiendekans für Tourismusmanagement<br />
durchgeführt hat.<br />
Auch Verkehrsminister Winfried Hermann unterstützt laut Presseberichten die <strong>Initiative</strong><br />
grundsätzlich: "Wenn eine Kommune ein eigenes Kennzeichnen unbedingt wünscht, werden<br />
wir vom Ministerium da nicht auf die Bremse treten", wird er zitiert.<br />
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