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6 Integrative Kindertagesstätte „Käthe Kollwitz“ - Kitas im Dialog

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Das Bildungsprogramm „Bildung: elementar“ in der Praxis 103<br />

7.2 „Bildung – elementar“ – eine Herausforderung für die Erzieherinnen der<br />

<strong>„Käthe</strong> <strong>Kollwitz“</strong><br />

Das Bildungsprogramm in Sachsen-Anhalt setzt ein Bildungsverständnis voraus, welches die<br />

Kinder nicht länger als belehrende, zu bildende Objekte sieht, sondern vielmehr als Akteure<br />

ihrer eigenen Entwicklung und Bildungsprozesse (vgl. Quelle 2, S. 83).<br />

Diese veränderte Vorstellung vom Kind stellt hohe Herausforderung an die Erzieherinnen der<br />

Einrichtung, die <strong>im</strong> Folgenden kurz erläutert werden:<br />

��Professioneller Habitus<br />

Diese Herausforderung bezieht sich auf die Grundhaltung der Erzieherinnen gegenüber<br />

den Kindern. Sie durchlaufen dabei einen Prozess des Umdenkens und Neudenkens, der<br />

viel Geduld erfordert. Die Aufgabe der Erzieherinnen bezieht sich nun nicht mehr auf<br />

das Präsentieren fertiger Vorgaben, sondern auf die Begleitung der Kinder bei ihren<br />

Bildungsprozessen. Die Erzieherinnen müssen dabei auf die Neugier, Lernwilligkeit<br />

und Lernfähigkeit der Kinder vertrauen, mit ihnen auf Augenhöhe handeln und<br />

verhandeln und viel Geduld für ihre Lernwege aufbringen.<br />

��Professionelle Wahrnehmung<br />

Die Herausforderung beinhaltet die Fähigkeit der Erzieherinnen, Interessen, Themen,<br />

Fragestellungen und Erklärungen der Kinder wahrzunehmen und zu dokumentieren.<br />

Dazu gehört überdies, Probleme, Behinderungen und Nöte der Kinder zu erkennen.<br />

��Professionelles Wissen<br />

Zu dieser Herausforderung gehört die Professionalisierung des Wissens der<br />

Erzieherinnen. Sie müssen die Themen und Fragen der Kinder ernst nehmen und<br />

respektieren und <strong>im</strong>stande sein auf Fragen wie „Warum ist der H<strong>im</strong>mel blau?“ oder<br />

„Warum ist es nachts dunkel?“ zu antworten. Erzieherinnen sollten über ein Wissen<br />

verfügen, was den Ansprüchen der Kinder gerecht wird (vgl. ebd., S. 85f.).<br />

Einerseits soll die Qualität der <strong>Kindertagesstätte</strong>n verbessert und die pädagogische Tätigkeit<br />

der Erzieherinnen professionalisiert werden, doch andererseits sind die dafür notwendigen<br />

sachlichen und personellen Ressourcen oft nicht gegeben. Zeit- und Personalmangel ist ein<br />

wesentlicher Aspekt, der die Opt<strong>im</strong>ierung der pädagogischen Arbeit in Kindereinrichtungen<br />

einschränkt und zur Belastung der Mitarbeiterinnen beiträgt. Die Berufsgruppe der<br />

Erzieherinnen wird neben körperlichen auch zunehmend psychischen Belastungen ausgesetzt.<br />

Täglicher Lärm, eine große Anzahl verschiedener Aufgaben, Zeitdruck, Personalmangel, die

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