02.01.2013 Aufrufe

6 Integrative Kindertagesstätte „Käthe Kollwitz“ - Kitas im Dialog

6 Integrative Kindertagesstätte „Käthe Kollwitz“ - Kitas im Dialog

6 Integrative Kindertagesstätte „Käthe Kollwitz“ - Kitas im Dialog

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Anhang 3: Interview 2 XXI<br />

Das stand mit <strong>im</strong> Vordergrund. Wir hatten einen Krippenarzt, der einmal wöchentlich hierher<br />

kam. Das war sicherlich auch positiv, denn die Kinder wurden gut betreut bei leichteren<br />

Krankheiten, wie einer Erkältung. Eltern brauchten dann nicht mehr mit ihren Kindern zum<br />

Arzt. Und was auch nicht schlecht war, dass Kinder in der Krippe ihre Impfungen bekommen<br />

haben. Heutzutage bekommen Kinder diese wichtigen Impfungen vielleicht gar nicht mehr,<br />

weil die Eltern das vergessen. Das wurde damals alles hier gemacht. Auch Auffälligkeiten bei<br />

Kindern <strong>im</strong> Verhalten oder Verzögerungen in der Entwicklung konnten mit dem Krippenarzt<br />

besprochen werden. Das war eigentlich sehr positiv. Auch wenn Kinder ansteckende<br />

Infektionskrankheiten hatten, wurde sehr darauf geachtet, dass sie dann wirklich zu Hause<br />

bleiben, so dass sich die Krankheit nicht weiter verbreitet.<br />

Auch Hygiene stand sehr <strong>im</strong> Vordergrund. Da wurde sehr darauf geachtet, dass <strong>im</strong>mer alles<br />

abgewischt wurde.<br />

Auch auf Ernährung wurde Wert gelegt. Damals haben die Kinder hier noch Vollverpflegung<br />

bekommen. Unsere Küche hat die Speisen zubereitet. Der Speiseplan wurde teilweise mit den<br />

Erzieherinnen zusammen gemacht, so dass jeder sagen konnte, was die Kinder gerne essen.<br />

Es wurde wirklich darauf geachtet, dass die Kinder gesundes Essen bekamen. Es war wirklich<br />

eine gesunde Ernährung gewährleistet. Jetzt kann zwar jeder morgens essen, was er mitbringt,<br />

aber ob das so gesund ist manchmal. Das mit der Vollverpflegung war wirklich sehr positiv.<br />

Frage 15: Glauben Sie, dass einige Aspekt des Programms noch heute wiederzufinden sind?<br />

Wir haben ja teilweise unsere Erziehungsprogramme behalten und auch danach noch ab und<br />

zu darin geblättert und einige Sachen gefunden, die gut waren und weitergemacht wurden.<br />

Bspw. Themen, wie die Selbständigkeit be<strong>im</strong> Waschen oder die Hygiene haben wir noch aus<br />

dem Programm rausgesucht und geguckt, wie wir es damals gemacht haben. Und einige<br />

Sachen kann man ja ruhig weiter so machen.<br />

Frage 16: Halten Sie noch an alten Gewohnheiten fest?<br />

Das möchte ich nicht mehr. Es gibt schon einige Sachen, die gut waren, die man heute noch<br />

so machen kann. Aber es waren viele Dinge die vorgegeben wurden. Wir mussten natürlich<br />

die Freiheiten, die wir jetzt haben, auch erst lernen. Wenn die Kinder sich mal streiten oder<br />

irgendwo runterfallen, da sind wir früher sofort hoch und hingelaufen. Das mussten wir erst<br />

lernen und müssen es heute noch lernen. Wir ertappen uns noch, dass wir ab und zu doch<br />

dazwischengreifen. Aber solche Sachen haben wir auch schon gelernt und die sind auch gut<br />

so. Da möchte ich an vielen alten Dingen auch nicht mehr festhalten.<br />

Die Kinder müssen natürlich auch wissen, dass es Grenzen gibt und wenn Kinder sich<br />

gegenseitig Gegenstände auf den Kopf hauen, da muss man schon eingreifen. Aber ansonsten<br />

gucken wir uns erst mal die Situation nur an und gucken, wie weit das Kind geht. Ich möchte<br />

auch, dass wir das so weiter machen.<br />

Frage 17: Denken Sie noch oft an das Programm aus der ehemaligen DDR?<br />

Wir denken oft an einige Dinge, wo wir sagen, das war schrecklich. Wir hatten auch<br />

Kolleginnen, die sehr extrem waren in Bezug auf Hygiene und nur hinter den Kindern<br />

hinterher gewischt haben.<br />

Die Kinder mussten lange auf dem Topf sitzen und die mussten mit einem Jahr sauber werden<br />

und dann haben die 20 Minuten da auf dem Topf gesessen. Das war schrecklich. Und solche

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!