6 Integrative Kindertagesstätte „Käthe Kollwitz“ - Kitas im Dialog
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Anhang 3: Interview 2 XX<br />
Frage 8: Was passierte, wenn der Zeitplan nicht eingehalten wurde?<br />
Der Zeitplan konnte eigentlich <strong>im</strong>mer gut eingehalten werden. Manchmal sogar besser als<br />
heute, da wir genügend Personal waren. In jeder Gruppe waren teilweise 4 Kolleginnen und<br />
wir haben alle 8 Stunden gearbeitet. Das war das Positive, wir konnten unsere Aufgaben gut<br />
erfüllen, weil wir die Zeit dafür hatten und den ganzen Tag gearbeitet haben.<br />
Frage 9: In wieweit war es möglich, auf die Kinder einzugehen?<br />
Auf die Kinder eingehen konnten wir auch sehr gut. Aber dadurch, dass vieles vorgegeben<br />
wurde und erfüllt werden musste, konnte man eben nicht so kreativ sein.<br />
Wir haben uns auch in Gruppen aufgeteilt. Denn wenn wir 18 oder 20 Kinder in der Gruppe<br />
hatten, hatte ja nicht eine Erzieherin alle, sondern es wurde aufgeteilt. Dann hatte jeder etwa 6<br />
oder 7 Kinder, um die man sich dann <strong>im</strong> Tagesablauf speziell kümmern konnte. Dabei konnte<br />
man schon auf alle eingehen.<br />
Frage 10: Wie viel Wert wurde auf die Eigenständigkeit der Kinder gelegt?<br />
Das ist der Punkt, der uns <strong>im</strong>mer nicht so gefallen hat, dass die Kinder viel machen mussten,<br />
was sie vielleicht nicht so gerne gemacht haben. Aber es musste erfüllt werden, denn es stand<br />
<strong>im</strong> Erziehungsprogramm. Das hat uns manchmal geärgert, dass wir nicht mal sagen konnten,<br />
dass Kind müsste eine besondere Förderung kriegen oder dass wir den Kindern nicht mehr<br />
Freiheiten lassen konnten.<br />
Frage 11: Hatten Sie genaue Vorgaben, welche Aktivitäten mit den Kindern vorgenommen<br />
werden?<br />
Das war vorgegeben. Wir konnten uns zwar selbst raussuchen, was wir in welcher Woche<br />
machen, aber es war vorgegeben.<br />
Frage 12: Hatten Sie genaue Vorgaben, wie den Kindern etwas vermittelt werden soll?<br />
Ich habe gelesen, dass es genaue Vorgaben gab, wie eine Erzieherin einem Kind beibringt,<br />
einen Löffel zu halten. War das wirklich streng vorgegeben?<br />
Das war alles genau vorgegeben. Das war schl<strong>im</strong>m. Es gab keinen Unterschied zwischen<br />
Links- und Rechtshänder. Das hat uns <strong>im</strong>mer geärgert. Und wenn die Studentinnen und<br />
Lehrausbilder hier waren, da wurde so darauf geachtet. Und wenn ein Kind Linkshänder war,<br />
dann wurde es so gedrillt, dass es den Löffel rechts hält. Das war fürchterlich. Die Kinder<br />
haben einem dann Leid getan, aber es musste eben so sein. Und wenn wir gesagt haben, dass<br />
das Kind es aber so will, darauf wurde dann keine Rücksicht genommen.<br />
Frage 13: Ging es nur um Betreuung oder wurde der Aspekt der Bildung auch<br />
berücksichtigt?<br />
In den kleineren Gruppen war die liebevolle Betreuung schon Hauptaufgabe. Aber da wir ja<br />
auch dieses Programm hatten, gab es in den größeren Gruppen schon viele Aktivitäten. Es<br />
wurden auch viele Feste und Feiern mit den Kindern gemacht, da hatte jede Gruppe dann<br />
auch ihre Freiheiten. Die Kinder haben dabei auch schon einiges gelernt.<br />
Frage 14: War Hygiene und Gesundheit eines der wichtigsten Themen?