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6 Integrative Kindertagesstätte „Käthe Kollwitz“ - Kitas im Dialog

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Das Bildungsprogramm „Bildung: elementar“ in der Praxis 126<br />

Angelegenheiten zu haben, die die pädagogische Arbeit der Einrichtung betreffen. Dass sich<br />

die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern noch intensiver gestalten sollte, dessen sind sich<br />

auch die Kolleginnen der Kita bewusst. Denn eines der Ziele, welches die Mitarbeiterinnen in<br />

nächster Zukunft erreichen wollen, ist die bessere Zusammenarbeit mit den Eltern und deren<br />

Integration in die pädagogische Arbeit (vgl. Kapitel 7.4).<br />

Obwohl ein beträchtlicher Anteil aller Befragten eher traditionelle Ansichten zu den<br />

Aufgaben der Erzieherinnen vertritt, stehen sie dem Bildungsprogramm und deren Umsetzung<br />

jedoch sehr opt<strong>im</strong>istisch gegenüber. Dies beinhaltet jedoch einen Widerspruch in sich. Denn<br />

„Bildung: elementar“ besagt, dass dem Kind die aktive Rolle zugeschrieben werden sollte und<br />

die Erzieherin sich zurückn<strong>im</strong>mt und als Beobachterin fungiert. Die Eltern vertreten<br />

allerdings die Ansicht, dass die Erzieherinnen viele Vorgaben machen und den Kindern klare<br />

Anweisungen für den Tagesverlauf geben sollten. Viele Elternteile stehen der großen<br />

Selbständigkeit der Kinder sehr kritisch gegenüber und befürchten, ihren Kindern würde in<br />

einigen Situationen zu wenig Kontrolle zukommen. In der Einrichtung werden jedoch<br />

zusammen mit den Kindern Regeln ausgehandelt, mit deren Hilfe sie lernen<br />

verantwortungsbewusstes Handeln zu zeigen. Wenn die Kinder die Möglichkeit erhalten, sich<br />

<strong>im</strong> Haus frei zu bewegen, so geschieht dies nicht ohne Kontrolle. Es sind stets Erwachsene in<br />

der näheren Umgebung und aufgrund selbst aufgestellter Regeln achten die Kinder von sich<br />

aus darauf, dass diese auch eingehalten werden. Anhand dieser Befragung wäre ich gerne der<br />

Annahme nachgegangen, ob die Ängstlichkeit und die kritische Ansicht gegenüber zu großer<br />

Selbständigkeit mit dem Geschlecht der Eltern einhergeht. Vertreten Väter möglicherweise<br />

die Ansicht, dass Kinder schnell lernen sollten selbständig und unabhängig zu werden und<br />

wären aus diesem Grund einigen Aspekten in Bezug auf freie Bewegung oder eigene<br />

Gestaltung des Tages aufgeschlossener? Leider ist es mir aufgrund von mangelnder<br />

Teilnahme der Väter nicht gelungen, einen Vergleich zwischen männlichen und weiblichen<br />

Elternteilen anzustellen. Die Sichtweisen der Väter zu diesem Bildungsprogramm und zur<br />

freien Entfaltung ihrer Kinder kamen in diesem Fall leider zu kurz.<br />

In dem Fragebogen wurde den Eltern die Möglichkeit eingeräumt, eigene Anmerkungen zur<br />

pädagogischen Arbeit in der Kita <strong>„Käthe</strong> <strong>Kollwitz“</strong> zu äußern. Daraus ergab sich eine sehr<br />

positive Resonanz, denn viele Eltern haben dies wahrgenommen und die Tätigkeit der<br />

Erzieherinnen gelobt. Einige würden sich jedoch wünschen, mehr über das Verhalten des<br />

eigenen Kindes <strong>im</strong> Tagesverlauf zu erfahren. Hierzu schlug eine befragte Mutter vor, einen<br />

Elternabend mit Videoanalysen zu gestalten, damit jedes Elternteil einen Einblick erhält, wie

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