6 Integrative Kindertagesstätte „Käthe Kollwitz“ - Kitas im Dialog

Anhang 2: Interview 1 XVIII
danach Körperpflege, dann kamen die Beschäftigungen für 15 oder 25 Minuten. Diese
Zeitspanne wurde dann festgelegt. Dann ging es genau wie heute weiter mit Mittagessen,
Schlafen etc.
Nur was wir damals nicht gemacht haben: die Kinder brauchten manchmal nicht zu schlafen.
Wir haben ihnen dann Bilderbücher gegeben. Sie mussten sich schon hinlegen und ihre
Mittagsruhe einhalten, aber konnten sich auch Bilderbücher angucken. Nur bei den Kleinen
war es schon so, dass sie schlafen mussten.
Frage 8: Wurde das Einhalten des Bildungsplans kontrolliert?
Der Wochenplan und 4-Wochenplan wurde von unserer Chefin kontrolliert. Es kamen auch
Fachberater, die sich angeguckt haben, ob die Pläne vorhanden waren und was wir vermittelt
haben. Das wurde dann streng kontrolliert.
Auch wenn wir einen Elternabend geplant haben, mussten wir den Plan vorher der Chefin
geben und sie hat sich das erst angeguckt.
Frage 9: War das Eingehen auf das Kind eingeschränkt?
Dadurch, das man gleichzeitig alles angefangen hat und das alle das Gleiche machen mussten,
war es in dem Moment schon eingeschränkt.
Frage 10: Hatten die Kinder die Möglichkeit, ihre Zeit selbst zu gestalten?
Beim Spiel konnten die Kinder ihre Zeit selbst bestimmen. Nur in der Zeit der
Beschäftigungen wurde alles gemeinsam gemacht und vorgegeben.
Frage 11: Glauben Sie, dass einige Aspekte dieses Programms noch heute wiederzufinden
sind?
Das mit dem Freien Spiel war damals genauso. Dass Kinder sich frei bewegen konnten und
selbst entscheiden konnten, was sie spielen. Es gab auch früher, in einem Kindergarten
bestimmte Ecken, z.B. mit Handpuppen. Das ist ja hier eigentlich auch wieder so.
Frage 12: Haben die Kinder heute zu viel Eigenständigkeit in der Kita?
Ich finde das richtig, das sie sich selbst einbringen. Aber manchmal würde ich mir für manche
Kinder, die absolut nicht wollen, diese Vorgaben noch wünschen. Dass diese Kinder dann
Richtlinien bekommen, würde ich mir wünschen.