Musik im Dokumentarfilm I - DOK.fest München
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Silberwald Silver Forest<br />
„Hast du irgendein Ziel, oder eine Ahnung, wie Du gerne mal leben möchtest?“<br />
Der 15-jährige Sascha ist auf der Suche nach einer Antwort für sich<br />
selbst. Viel Perspektive gibt es nicht <strong>im</strong> ländlichen Emmental. Der Alltag der<br />
Dorfjugend besteht aus Mofafahren, Kiffen, Rumhängen und Computer spielen.<br />
Frust und Erbitterung treiben Sascha und seine gleichaltrigen Freunde<br />
zu Gewalttaten. Im nahe gelegenen Wald entdecken sie eine Hütte, in der<br />
eine Gruppe Rechtsradikaler ein Fest feiert. Diese Begegnung wird alles<br />
verändern. Christine Repond setzt für ihren beklemmend genauen Erstlingsfilm<br />
die Laiendarsteller dokumentarisch in Szene. Die autonome Kameraführung<br />
und eine beobachtende Ästhetik <strong>im</strong> winterlichen Setting schaffen in<br />
SILBERWALD eine erstaunliche Authentizität – eine neue Art der Dokumentation<br />
von Improvisation. Maren Bornemann<br />
“Do you have any ambitions or any idea how you would like to live<br />
your life?” 15-year-old Sascha is trying to figure this out for h<strong>im</strong>self. But<br />
perspectives are l<strong>im</strong>ited in rural Emmental. The everyday life of the village<br />
youth consists of riding mopeds, smoking weed, hanging around and playing<br />
computer games. Frustration and bitterness lead Sascha and his friends<br />
to violence. In the nearby wood they find a hut where a group of skinheads<br />
is having a party. This encounter will change everything. Christine Repond<br />
takes a documentary approach and puts amateur actors in the frame for her<br />
oppressively detailed debut film. SILVER FOREST’s autonomous camerawork<br />
and an observational aesthetic in a wintery setting achieve an astonishing<br />
authenticity – a new way of documenting <strong>im</strong>provisation. Maren Bornemann<br />
Regie CHRISTINE REPOND – Basel, 1981. Zwischen 2002 und 2004<br />
diverse Video- und Filmkurse an den Schulen für Gestaltung Bern und Basel.<br />
Danach Film- und Fernsehstudium an der Macromedia in <strong>München</strong> mit<br />
Schwerpunkt Regie. Abschluss des Bachelor of Arts 2007.<br />
Spieldaten/Screenings<br />
So 06.05. 17:00 Atelier 1<br />
SILBERWALD Schweiz 2011<br />
Farbe, 85’, sdtOmU Regie & Buch Christine Repond Kamera Michael Leuthner Montage Ulrike Tortora<br />
Produktion Dschoint Ventschr Filmproduktion Produzentin Karin Koch Festivals Max Ophüls Saarbrücken,<br />
Schwerin Filmkunst<strong>fest</strong>, Buenos Aires FF, Stresacinema Stresa, Syracruse IFF, USA<br />
Buster FF GB, IFF Ciné Jeune, Valencia IFF de Cine Cinema Jove Auszeichnungen Interfilmpreis<br />
(Max Ophüls Saarbrücken), Special Mention (IFF Valencia), Beste Kamera (Syracruse IFF), Best<br />
Feature (IFF CinéJeune), NDR-Regiepreis (Schwerin Filmkunst<strong>fest</strong>), Starterpreis der Stadt <strong>München</strong><br />
Web www.dschointventschr.ch<br />
102 _ Grenzgänge zwischen Dokumentar- und Spielfilm<br />
Retrospektive W<strong>im</strong> Wenders<br />
Parallel zu seinen fiktionalen Filmen hat W<strong>im</strong> Wenders schon früh damit<br />
begonnen, dokumentarisch zur arbeiten. Seine <strong>Dokumentarfilm</strong>e zeichnen<br />
sich durch das Gespür für besondere Sujets aus und sind geprägt von der persönlichen<br />
Beziehung zu den jeweiligen Protagonisten. Dazu kommt Wenders<br />
Vertrauen in die ureigene Kraft filmischer Bilder. Das dokumentarische Arbeiten<br />
kommt seinem klassischen Verständnis der Kinematographie entgegen.<br />
Jede Szene kann ihre Poesie aus einem filmischen Moment frei entfalten.<br />
Den Tod seines engen Freundes, des amerikanischen Regisseurs<br />
Nicholas Ray, verarbeitete er in dem Film NICK’S FILM – LIGHTNING OVER<br />
WATER (1979) auf sehr persönliche und berührende Weise. Das Interesse<br />
Wenders‘ an dem Phänomen der Laufbildmedien führte ihn bereits Ende der<br />
1980er Jahre nach Japan. Der Film TOKyO-GA (1985) ist ein erstes Zeugnis<br />
einer durch die Bildmedien aus den Fugen geratenen Kultur. Mit dieser<br />
Arbeit hatte Wenders ein großes Interesse an der japanischen Kultur gefunden.<br />
Sein Film AUFZEICHNUNGEN ZU KLEIDERN UND STÄDTEN (1989)<br />
verbindet die Philosophie des berühmten Modemachers mit der Architektur<br />
der Megacity Tokyo.<br />
Das <strong>DOK</strong>.<strong>fest</strong> <strong>München</strong> freut sich, dem <strong>München</strong>er Publikum diese<br />
und weitere Filme aus dem dokumentarischen Werk W<strong>im</strong> Wenders’ in Zusammenarbeit<br />
mit dem Filmmuseum <strong>München</strong> endlich wieder einmal auf der<br />
Leinwand vorstellen zu können.<br />
W<strong>im</strong> Wenders wird zu der Aufführung seiner Kurzfilme zu Gast sein!<br />
Daniel Sponsel<br />
Alongside his fictional films, W<strong>im</strong> Wenders had also begun to work<br />
in documentaries early in his career. His documentary films stand out because<br />
of Wenders’ flair for special subjects and they are characterised by<br />
his personal relationship to his protagonists. In addition there is Wenders’<br />
faith in the fundamental strength of filmic <strong>im</strong>ages. His documentary work<br />
incorporates a classical understanding of cinematography. In each scene,<br />
poetry emerges freely from each filmic moment.<br />
He tackles the death of his close friend, the American director<br />
Nicholas Ray, in the film NICK’S FILM – LIGHTNING OVER WATER (1979) in<br />
a very personal and moving way. Wenders’ interest in the phenomenon of<br />
moving <strong>im</strong>age media led h<strong>im</strong> to Japan at the end of the 80s. The film TOKyO-<br />
GA (1985) is his initial report on a culture that was being torn apart at the<br />
seams by visual media. Through this work, Wenders found a great interest<br />
in Japanese culture. His film NOTEBOOK ON CITIES AND CLOTHES (1989)<br />
links the philosophy of the famous fashion designer with the architecture of<br />
the megacity of Tokyo.<br />
<strong>DOK</strong>.<strong>fest</strong> Munich, in collaboration with Munich Film Museum, is delighted<br />
to be able to finally bring these and other films from W<strong>im</strong> Wenders’<br />
documentary career to the big screen once more for the Munich audience.<br />
W<strong>im</strong> Wenders will be our guest at the screening of his shorts!<br />
Daniel Sponsel