Musik im Dokumentarfilm I - DOK.fest München
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Hundsbuam – Die letzte Chance<br />
Hundsbuam – Last Chance<br />
„Wennst eam sch<strong>im</strong>pfst schoid er ab und <strong>im</strong> Guaden k<strong>im</strong>mt ma a ned weida<br />
mit eam.“ An Schulkindern solcher Disposition scheitert das Regelschulsystem<br />
regelmäßig. Den Selektierten bleibt <strong>im</strong> Landkreis Erding <strong>im</strong>merhin noch die<br />
„GIK“ (Ganztagesintensivklasse). Hier geben zwei unerschrockene Pädagogen<br />
einer Hand voll „Hundsbuam“ die allerletzte Chance, sich doch noch für die billigeren<br />
Plätze <strong>im</strong> Produktionsprozess zurichten zu lassen. Gar nicht so leicht.<br />
Werden die kleinen Extremverweigerer, nach allen Mühlen, durch die sie schon<br />
gedreht wurden, hier endlich begreifen, dass das „Ergebnis einer Malaufgabe“<br />
ein „Produkt“ ist? Oder wird am Ende selbst Schulhund Zenzi auf Leckerli und<br />
Sch<strong>im</strong>pfe pfeifen? Dank Riedels bekanntem Gespür für Ironie und dezente formale<br />
Kommentare erzählt sich die Geschichte seiner tragischen Helden mit der<br />
Pointendichte einer skurrilen Komödie. Marcus Morlinghaus<br />
“If you tell h<strong>im</strong> off, he disengages and you will not get any further<br />
with h<strong>im</strong>.” For the selected few in the district of Erding at least there is still<br />
the “GIK,” which offers special full-t<strong>im</strong>e intensive classes. Here two fearless<br />
educators give a handful of bad boys their very last chance to get prepared for,<br />
at best, low-paid positions in manufacturing. But it’s not so easy. Will the little<br />
rebels, after all they have been through, finally realise that a task results in a<br />
product? Or, in the end, does even the school dog Zenzi give a damn about treats<br />
and insults? Riedel’s well-known flair for irony and restrained, formal commentary<br />
means that the story of his tragic heroes is as packed with punchlines as a<br />
wh<strong>im</strong>sical comedy. Marcus Morlinghaus<br />
Regie ALEXANDER RIEDEL – Augsburg 1969. Absolviert nach der<br />
Schule erst eine Banklehre, holt dann 1994 das Abitur nach und beginnt Politik<br />
zu studieren. Später wechselt er an die Hochschule für Fernsehen und<br />
Film, <strong>München</strong>. Während des Studiums arbeitet er auch schon an Theater-<br />
und Fotoprojekten. 2007 absolviert er mit dem Film DRAUSSEN BLEIBEN die<br />
Filmhochschule. Sein Debütfilm MORGEN DAS LEBEN feierte <strong>im</strong> Sommer<br />
2010 be<strong>im</strong> Münchner Film<strong>fest</strong> Premiere.<br />
Spieldaten/Screenings<br />
Sa 05.05. 19:30 Atelier 1<br />
So 06.05. 14:00 City 3<br />
HUNDSBUAM – DIE LETZTE CHANCE Deutschland 2011<br />
Farbe, 94’, dtOF Regie & Buch Alexander Riedel Kamera Philip Vogt Montage Gaby Kull-Neujahr<br />
Schnittassistenz Sophie Oldenbourg <strong>Musik</strong> Daniel Kluge, Edouard Stork Produktion EIKON Süd Film<br />
und Fernsehproduktion Produzentin Dagmar Kusche Weltvertrieb Telepool Festivals Internationale<br />
Hofer Filmtage Web www.eikon-sued.de<br />
Pumping Ercan<br />
Zehn Eiklar, zwei Löffel Proteinpulver und eine Handvoll Haferflocken in<br />
der Pfanne gebacken – das ist das Frühstück des Bodybuilding-Meisters,<br />
der nach langer Pause sein Comeback startet. Der türkische Münchner Ercan<br />
besitzt sein eigenes Studio und hat außer der Meisterschaft noch das langfristige<br />
Ziel „Zeitmillionär“ zu werden. Den Filmemachern gelingt es, zu<br />
ihrem Protagonisten große Nähe herzustellen und ihn als Lebenskünstler zu<br />
porträtieren, der sich jenseits aller Klischees völlig selbst best<strong>im</strong>mt. Auch<br />
wer die ästhetischen Körperideale nicht teilt, wird mitfiebern, ob sich die<br />
höllische Quälerei inklusive Hungerdiät am Ende lohnt. Andrea Naica-Loebell<br />
Ten egg whites, two spoonfuls of protein powder and a handful<br />
of porridge oats cooked in a pan – a typical breakfast for the bodybuilding<br />
champion as he begins his comeback campaign after a long break. Turkish,<br />
Munich-based, Ercan, owns his own studio and alongside his competitive<br />
bodybuilding he also has a long-term ambition to become a “t<strong>im</strong>e millionaire.”<br />
The filmmakers have succeeded in establishing a very close relationship<br />
with their protagonist, portraying h<strong>im</strong> as a master of his own destiny<br />
– all clichés aside. Even those who do not share in his aesthetic ideals of<br />
the body cannot fail to be on the edge of their seats to find out whether his<br />
hellish, agonizing starvation diet pays off in the end. Andrea Naica-Loebell<br />
Regie MICHAEL REITHMEIER – <strong>München</strong> 1972, arbeitet als freiberuflicher<br />
Kameramann für verschiedene Fernsehsender. PETER KÜNZEL –<br />
<strong>München</strong> 1972, ist Autor und Filmemacher. FRANK MÜLLER – Bad Saulgau<br />
1975, arbeitet als Cutter an Spiel- und <strong>Dokumentarfilm</strong>en.<br />
Spieldaten/Screenings<br />
So 06.05. 20:30 ARRI Kino<br />
Di 08.05. 17:00 ARRI Kino<br />
PUMPING ERCAN Deutschland 2011<br />
Farbe, 87’, türk/dtOmeU Regie Michael Reithmeier, Peter Künzel, Frank Müller Buch Peter Künzel,<br />
Michael Reithmeier Kamera Michael Reithmeier Montage Frank Müller <strong>Musik</strong> Manuel Winbeck<br />
(LaBrassBanda), Christian Schmidt Produktion Michael Reithmeier Produzenten Michael Reithmeier,<br />
Peter Künzel, Frank Müller Web www.pumping-ercan.de<br />
120 _Münchner Premieren / Munich Premieres <strong>DOK</strong>.<strong>fest</strong> _ 121