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Musik im Dokumentarfilm I - DOK.fest München

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Kurzfilmprogramm: Zu schön, um wahr zu sein<br />

Short Film Programme: Too Beautiful to Be True<br />

Zusammengestellt und präsentiert von der KurzFilmAgentur Hamburg<br />

Curated and presented by KurzFilmAgentur Hamburg<br />

Der Kurzfilm genießt zu Recht den Ruf, besonders exper<strong>im</strong>entierfreudig und<br />

ästhetisch innovativ zu sein. Seine Länge zwingt ihn geradezu, eine verdichtende<br />

Erzählweise und starke visuelle Ausdrucks mittel zu finden. Jenseits<br />

des normierten Mainstreamkinos hat er die Freiheit, sich über alle<br />

Grenzen hinwegzusetzen. Auch über die zwischen Fiktion und Realität.<br />

So haben die Filme dieses Programms bei aller Vielfalt eines<br />

gemeinsam: Sie zeigen die Wirklichkeit, aber sie zeigen sie in so beeindruckenden<br />

Bildern, dass man es ihnen kaum glauben mag: einen Wissenschaftler<br />

etwa, der die Auswirkung von Zentrifugalkräften auf das menschliche<br />

Hirn mithilfe eigenwilliger Karussellkonstruktionen erforscht, oder eine<br />

nordkoreanische Verkehrspolizistin bei der Arbeit, die wie ein streng choreografierter<br />

Tanz anmutet. Wir sehen Flugzeuge, die so dicht über Hongkong<br />

dahinfliegen, dass sie die Skyline zu streifen scheinen. Und anhand<br />

der Beobachtungen eines Praktikanten, der von einem Frührentner lernen<br />

möchte, wie man eine U-Bahn-Gruppenkarte rentabel einsetzt, erfahren wir<br />

allerhand über prekäre Zustände in Deutschland. Als typisch deutsch ließe<br />

sich wohl auch die erstaunliche Freizeitbeschäftigung bezeichnen, der eine<br />

Familie jeden Sonntag zwischen vier und sechs nachgeht.<br />

Wem das alles zu schön ist, um wahr zu sein, der liegt nicht ganz<br />

falsch. Diskussionen darüber, wo die Realität aufhört und die Fiktion anfängt,<br />

sind <strong>im</strong> Anschluss willkommen.<br />

The short film rightfully enjoys a reputation for being particularly<br />

adventurous and aesthetically innovative. Its length forces it to find a<br />

compact narrative style and strong visual means of expression. Beyond the<br />

standard mainstream cinema it has the freedom to push boundaries – even<br />

those between fiction and reality.<br />

The films in this programme, despite their variety, therefore have<br />

one thing in common: they show reality but they reveal it in such <strong>im</strong>pressive<br />

<strong>im</strong>ages that you would hardly like to believe it: a scientist, for example, is<br />

studying the effect of centrifugal forces on the human brain by means of<br />

some idiosyncratic carousel designs, or a North Korean traffic policeman’s<br />

work appears to be a strictly choreographed dance. We see aircraft that fly<br />

so closely over Hong Kong that they look like they are touching the skyline.<br />

And through the observation of an apprentice who wants to learn from a<br />

pensioner how to profit from a group ticket on the U-Bahn, we find out about<br />

all kinds of awkward situations in Germany. Arguably we might also consider<br />

the astonishing leisure activities that one family pursues every Sunday<br />

between four and six to be typically German.<br />

Whoever finds it all too beautiful is to be true, is not completely<br />

wrong. Related discussions about where reality ends and fiction begins are<br />

welcome.<br />

Spieldaten/Screenings<br />

Sonntag 06.05. 18:30 Uhr, City 3<br />

Die Filme / The Films<br />

The Centrifuge Brain Project<br />

Till Nowak<br />

Deutschland 2012<br />

Hongkong<br />

Gerhart Holthuis<br />

Niederlande 1999<br />

Pyongyang Robogirl<br />

S<strong>im</strong>ojukka Ruippo, Jouni Hokkanen<br />

Finnland, Nordkorea 2002<br />

Wagah<br />

Supriyo Sen<br />

Deutschland, Indien, Pakistan 2009<br />

Die Zone<br />

Ben van Lieshout<br />

Niederlande 1999<br />

Wie ich ein freier Reisebegleiter wurde<br />

Jan Peters<br />

Deutschland 2007<br />

Zwischen vier und sechs<br />

Corinna Schnitt<br />

Deutschland 1998<br />

The Herd<br />

Ken Wardrop<br />

Irland 2008<br />

96 _ Grenzgänge zwischen Dokumentar- und Spielfilm On the border between documentary and fiction <strong>DOK</strong>.fiction _ 97

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