Musik im Dokumentarfilm I - DOK.fest München
Musik im Dokumentarfilm I - DOK.fest München
Musik im Dokumentarfilm I - DOK.fest München
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Das schlechte Feld The Bad Field<br />
Ein Dorf <strong>im</strong> Wandel der Zeit. Ansfelden bei Linz war ein abgelegener Ort, bis<br />
direkt vor ihm eine Autobahn gebaut wurde. Mitten <strong>im</strong> Dorf liegt der elterliche<br />
Hof des Filmemachers, früher ein ertragreicher Bauernhof, heute nicht<br />
mehr bewirtschaftet. Die private Familienchronik vom Niedergang eines Hofes<br />
öffnet sich auf die Geschichte des Dorfes: Im Zweiten Weltkrieg führte<br />
der Todesmarsch von KZ-Häftlingen durch Ansfelden, und auf einem seiner<br />
Felder entstand ein Arbeitslager für Kriegsgefangene. Es sollte nie wieder<br />
Früchte tragen. Über die statischen, fast menschenleeren Ansichten vom Ort<br />
legt sich die St<strong>im</strong>me des Off-Sprechers, der wie ein Chronist in sachlichem<br />
Tonfall von den Umwälzungen in seiner He<strong>im</strong>at berichtet. Dunja Bialas<br />
A village through the ages. Ansfelden near Linz was an isolated<br />
place until a motorway was built right in front of it. In the middle of the village<br />
lies the filmmaker’s family farm, which was once a productive enterprise<br />
but today lies fallow. A personal chronicle of the farm’s decline also reveals<br />
the story of the village as a whole. During the Second World War the death<br />
march of concentration camp prisoners led through Ansfelden and on one of<br />
its fields a labour camp for prisoners of war was built. Never again would<br />
the field bear fruit. Accompanying the film’s static and mostly deserted <strong>im</strong>ages<br />
of the place, a narrator recounts in a matter-of-fact tone the upheavals<br />
that have taken place in his homeland. Dunja Bialas<br />
Regie BERNHARD SALLMANN – Linz, 1967. Studium der Publizistik,<br />
Germanistik und Soziologie in Salzburg und Berlin, danach Studium der<br />
Film- und Fernsehregie an der HFF »Konrad Wolf«. Er arbeitet als freier Filmemacher<br />
und hat Lehraufträge in Kiel, Karlsruhe und Potsdam.<br />
Spieldaten/Screenings<br />
Sa 05.05. 18:00 City 3<br />
Di 08.05. 21:30 Filmmuseum<br />
DAS SCHLECHTE FELD Deutschland 2011<br />
Farbe, 64’, dtOmeU Regie Bernhard Sallmann Kamera Bernhard Sallmann Montage Christoph Krüger<br />
Produktion FELD GbR Eisenberg/Sallmann Produzentin Julia Eisenberg Festivals (Auswahl)<br />
<strong>DOK</strong> Leipzig, Crossing Europe FF Linz<br />
Der Papst ist kein Jeansboy The Pope is not a Jeansboy<br />
Zwischen „Scheiterhaufen“ und Gesamtkunstwerk: Selten sieht man einen so<br />
widersprüchlichen Künstler wie den österreichischen Schauspieler, Kolumnisten,<br />
Autor, Moderator und schwulen Sadomasochisten Hermes Phettberg<br />
am Ende seiner Karriere auf der Leinwand. Gefangen in einem maroden<br />
Körper nach drei Schlaganfällen und einem Herzinfarkt, überrascht seine<br />
geistige Wachheit. Der Film setzt die Widersprüchlichkeit des Protagonisten<br />
formal gekonnt um. Phettbergs Reflexionen über das Leben werden<br />
von Josef Hader gelesen – und von Sprüchen in öffentlichen Toiletten konterkariert.<br />
Schwarzweiß-Bilder dokumentieren den körperlichen Zerfall. Ein<br />
filmischer Dialog zwischen Leben und Sterben. Anja Klauck<br />
Between “funeral pyre” and total work of art. Seldom does one<br />
see on screen at the end of their career such a contradictory artist as the<br />
Austrian actor, columnist, author, presenter and gay sadomasochist, Hermes<br />
Phettberg. Trapped in an ailing body after three strokes and a heart attack,<br />
he still possesses an amazing mental agility. With formal flair the film<br />
illustrates the protagonist’s contrary nature. Phettberg’s reflections on life<br />
are read by Josef Hader and juxtaposed with slogans in public toilets. Black<br />
and white <strong>im</strong>ages document the body’s physical deterioration. A filmic dialogue<br />
between life and death. Anja Klauck<br />
Regie SOBO SWOBODNIK. Nach einem Schauspielstudium arbeitet<br />
er als Regisseur und Schauspieler an verschiedenen Theatern, anschließend<br />
alsJournalist bei diversen Hörfunkanstalten, seit 1997 ist er schriftstellerisch<br />
tätig und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht.<br />
Spieldaten/Screenings<br />
Fr 04.05. 22:30 Filmmuseum<br />
Mo 07.05. 22:00 Atelier 1<br />
DER PAPST IST KEIN JEANSBOy Deutschland, Österreich 2011<br />
schwarzweiß, 74’, dtOmeU Regie & Buch Sobo Swobodnik Sprecher Josef Hader Kamera Sobo<br />
Swobodnik Montage Stefanie Kosik <strong>Musik</strong> Johann Sebastian Bach eingespielt von Malte Eiben Produktion<br />
Athlon Produktion (Wien), guerilla film koop (Berlin) Produzent Sobo Swobodnik Festivals<br />
<strong>DOK</strong> Leipzig, Kasseler Dok<strong>fest</strong>, Intern. FF der Menschenrechte Wien this human world, Diagonale<br />
Graz Auszeichnungen Bester <strong>Dokumentarfilm</strong> (Max-Ophüls-Preis Saarbrücken)<br />
52 _ Deutschsprachiger Wettbewerb / German language Competition <strong>DOK</strong>.deutsch _ 53