AK WIEN TäTIgKEITsbErIchT & rEchNuNgsAbschluss 2009
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Die <strong>AK</strong> hat sich hier va um die Ausdehnung des Anwendungsbereiches<br />
auf Verlagerungen innerhalb der<br />
EU, die Herabsetzung der für die EGF-Unterstützung<br />
erforderliche Mindestzahl der Kündigungen von früher<br />
1000 ArbeitnehmerInnen auf 500 und die Ausweitung<br />
des Unterstützungszeitraumes für die gekündigten<br />
ArbeitnehmerInnen eingesetzt. Über diese Anliegen hinaus<br />
wurde der Finanzbeitrag der EU für die bewilligten<br />
Maßnahmen aus dem EGF auf 65 Prozent der Gesamtkosten<br />
erhöht. Im Vorfeld der Reformen hat sich die <strong>AK</strong><br />
aktiv an der Diskussion beteiligt und beim BMASK und<br />
der EU-Kommission (Generaldirektion Beschäftigung)<br />
ihre Anliegen eingebracht. Darüber hinaus lobbyiert die<br />
Arbeiterkammer für die Aufrechterhaltung dieses erleichterten<br />
Zugangs, die besonders für klein strukturierte<br />
Volkswirtschaften wie Österreich notwendig ist.<br />
Menschenrechte und Wirtschaft. Im Berichtsjahr wurde<br />
das Thema „Arbeitsrelevante Menschenrechte und<br />
Wirtschaft“ konsequent weitergeführt. Die Kooperationsveranstaltung<br />
mit Amnesty International „Unternehmen &<br />
Menschenrechte – Verantwortung und Transparenz in der<br />
globalisierten Wirtschaft“ hat das Fehlen eines verbindlichen<br />
Rahmenwerks für soziale und menschenrechtliche<br />
Unternehmensverantwortung fokussiert. Im Rahmen der<br />
Überarbeitung der OECD-Leitsätze für Multinationale<br />
Unternehmen wurde die Forderung, ArbeitnehmerInnenrechte<br />
auch im internationalen Kontext besser durchsetzen<br />
zu können, auf nationaler wie internationaler Ebene<br />
eingebracht. Es konnten zahlreiche Kooperationspartner<br />
für unterschiedliche Aktivitäten in diesem Themenfeld<br />
gefunden werden.<br />
Zum Thema „Globale Produktionsnetzwerke und Arbeitsrecht“<br />
wurde eine Studie in Auftrag gegeben, deren<br />
Ergebnisse im Juni präsentiert wurden. Dadurch wurden<br />
die Kooperationen mit dem Ludwig Boltzmann-Institut<br />
für Menschenrechte und der Clean Clothes Kampagne<br />
gestärkt.<br />
Im Rahmen der weltweiten Kampagne für menschenwürdige<br />
Arbeit wurde gemeinsam mit Weltumspannend<br />
Arbeiten (ÖGB) anlässlich des Tages der menschenwürdigen<br />
Arbeit eine Veranstaltung abgehalten.<br />
Internationalisierung und Beschäftigung. Bei der<br />
Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA)<br />
wurde eine Folgestudie beauftragt, die auf Grundlage<br />
einer Befragung von Betriebsräten die Auswirkung<br />
der Wirtschaftskrise auf die Beschäftigten in den 300<br />
größten Unternehmen untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse:<br />
Bis 2010 rechnete jeder zweite Betriebsrat<br />
mit einem Stellenabbau, Betriebsräte in 62 Prozent der<br />
Unternehmen berichteten, dass Investitionen zurückgestellt<br />
würden, jeder Zweite rechnete mit gravierenden<br />
Einsparungsmaßnahmen zu Lasten der Beschäftigten.<br />
In jedem zweiten Unternehmen wurden Leiharbeiter<br />
abgebaut. Bei fast jedem vierten Unternehmen trifft es<br />
auch die Stammbelegschaft. Besonders betroffen sind<br />
Unternehmen, die vom Export abhängig sind. Bei 30<br />
Prozent der Unternehmen hat sich die Marktsituation<br />
substantiell verschlechtert.<br />
Zeitgleich wurde eine ergänzende Studie mit dem<br />
Titel „Makroökonomische Perspektive mit Fokus auf<br />
Beschäftigungseffekte“ erstellt, die auf einer Input-<br />
Output-Analyse beruht. So konnten die Wirkungen eines<br />
Nachfragerückganges nach einem bestimmten Produkt<br />
auf die vorgelagerten Sektoren in einer Volkswirtschaft<br />
und deren Beschäftigung dargestellt werden. Untersucht<br />
wurden die Branchen Kraftfahrzeugproduktion, Bauwesen,<br />
Metallerzeugung, Einzelhandel und Tourismus.<br />
Beide Studien wurden veröffentlicht, im Rahmen einer<br />
Veranstaltung vorgestellt und diskutiert.<br />
GATS-Verhandlungen. Die GATS-Verhandlungen wiesen<br />
<strong>2009</strong> generell eine geringe Dynamik auf. Zwar bemühte<br />
sich die EU-Kommission, die GATS-Verhandlungen parallel<br />
zu den Marktöffnungsverhandlungen in den Bereichen<br />
Landwirtschaft und Industriewaren voranzutreiben.<br />
Doch mit dem Scheitern der Doha Verhandlungen im Juli<br />
2008 am Thema Landwirtschaft konnten auch bei den<br />
GATS-Verhandlungen keine Fortschritte erzielt werden.<br />
Die <strong>AK</strong> setzte sich hier für eine der Situation am österreichischen<br />
Arbeitsmarkt angemessene, moderate Quote<br />
für entsandte Erwerbstätige ein und stellte zudem sicher,<br />
dass es zu einer sektoralen Obergrenze für jede von der<br />
Öffnung betroffene Branche kam.<br />
Europapolitik<br />
Lissabon-Strategie/EU-2020/Wirtschaftskrise. <strong>2009</strong><br />
stand im Zeichen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise,<br />
die auch die Lissabon-Strategie und Post-Lissabon-Debatte<br />
(EU2020-Strategie) dominierte. Bereits am<br />
1. März trafen sich die EU-Staats- und Regierungschefs<br />
zu einem informellen Krisengipfel. Die <strong>AK</strong> hat in einem<br />
Schreiben an BK Werner Faymann ein koordiniertes<br />
Vorgehen zur Bewältigung der Krise gefordert, das sich<br />
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