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AK WIEN TäTIgKEITsbErIchT & rEchNuNgsAbschluss 2009

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Arbeitszeitrichtlinie für Personen im Straßenverkehr.<br />

Die Europäische Kommission hat einen Kommissionsvorschlag<br />

zur Überarbeitung der Arbeitszeitrichtlinie im<br />

Straßenverkehr vorgelegt, der Selbständige aus dem<br />

Anwendungsbereich der Richtlinie ausnehmen soll. <strong>AK</strong><br />

Europa hat schriftlich und über mehrere persönliche<br />

Termine bei EU-Abgeordneten wiederholt darauf hingewiesen,<br />

dass dies zu Wettbewerbsverzerrungen führen<br />

und der Straßenverkehrssicherheit zuwiderlaufen würde.<br />

Eine derartige Richtlinie würde die Scheinselbständigkeit<br />

noch weiter fördern. Auch der Vorschlag, die Nachtarbeit<br />

erst als solche zu zählen, wenn sie mindestens zwei<br />

Stunden ausgeübt wird, ist heftig zu kritisieren. Im März<br />

bzw im Mai <strong>2009</strong> wurde der Richtlinienvorschlag vom<br />

Europäischen Parlament abgelehnt. Jedoch wurde der<br />

Richtlinienvorschlag nach den EU-Wahlen aufgrund einer<br />

Bestimmung der Geschäftsordnung des Europäischen<br />

Parlaments (EP) erneut einer Abstimmung im Beschäftigungsausschuss<br />

unterzogen. Aufgrund der neuen<br />

Mehrheiten im EP wurde die Ablehnung des Richtlinienvorschlags<br />

mit 25:24 Stimmen nicht mehr bestätigt und<br />

muss nun erneut im EP behandelt werden.<br />

Überarbeitung der Eurovignette. Im Juli 2008 hat die<br />

Kommission einen neuen Richtlinienvorschlag über die<br />

Einbeziehung von externen Kosten in die Lkw-Maut vorgeschlagen.<br />

Die derzeitige Richtlinie sieht nur die Berücksichtigung<br />

von Infrastrukturkosten vor, nicht jedoch der<br />

Umweltkosten. Luftverschmutzungs-, Stau- und Lärmgebühren<br />

sollen in die Lkw-Maut eingerechnet werden.<br />

Für sensible Bergregionen, für die derzeit schon bis zu<br />

25 % Aufschlag zur normalen Maut verrechnet werden<br />

dürfen, sieht der Kommissionsvorschlag aber vor, dass<br />

nur der Teil an externen Kosten eingehoben werden darf,<br />

der über diesen 25 % Mautaufschlag liegt. Ein weiterer<br />

Schönheitsfehler des Vorschlags liegt in der Deckelung<br />

der externen Kosten.<br />

Im Februar <strong>2009</strong> wurde im Verkehrsausschuss und im<br />

März <strong>2009</strong> im Plenum des Europäischen Parlaments über<br />

den Richtlinienvorschlag abgestimmt. Im Vorfeld hat sich<br />

<strong>AK</strong> Europa über Gespräche mit EU-Abgeordneten und<br />

anderen VertreterInnen verschiedener Fraktionen, mit<br />

einer Diskussionsveranstaltung, mit einer Stellungnahme<br />

und mit konkreten Abänderungsvorschlägen für eine<br />

umfassende Berücksichtigung von Umweltkosten in die<br />

Lkw-Maut eingesetzt. <strong>AK</strong> Europa konnte sich mit einem<br />

Großteil ihrer Forderungen sowohl im Berichtsentwurf<br />

als auch bei der Abstimmung im Verkehrsausschuss<br />

durchsetzen. Im Rat wird es eine Einigung frühestens im<br />

2. Halbjahr 2010 geben.<br />

Rechte der Verbraucher. <strong>AK</strong> Europa hat zum Richtlinienvorschlag<br />

über die Rechte der Verbraucher eine Reihe<br />

von Bedenken. Insbesondere die Vollharmonisierung<br />

würde sich zum Nachteil der KonsumentInnen auswirken,<br />

weil nationales Recht in vielen Fällen günstiger gestaltet<br />

ist. Daher spricht sich die <strong>AK</strong> für die Beibehaltung des<br />

Prinzips der Mindestharmonisierung aus. Bestimmungen<br />

beim Fernabsatz müssen genauso überarbeitet werden<br />

(zum Beispiel Einbeziehung von Internetauktionen,<br />

strengere Sanktionierung des Cold Calling) wie einzelne<br />

Regelungen bei der Gewährleistung (Schaffung des<br />

Wahlrechts des Verbrauchers zwischen Reparatur und<br />

Austausch). Auch eine bessere Erfassung von missbräuchlichen<br />

Vertragsklauseln gehört eingeareitet.<br />

Die <strong>AK</strong> hat ihre Interessen durch die Teilnahme an der<br />

Konsultation, zwei Positionspapieren, aufgrund von Terminen<br />

mit EU-Abgeordneten, ua mit dem Berichterstatter<br />

MEP Andreas Schwab, sowie anlässlich einer Diskussionsveranstaltung<br />

dargestellt. Im Rat dürfte frühestens<br />

Ende 2010 eine Einigung möglich sein; im Europäischen<br />

Parlament soll die erste Lesung im November 2010 abgeschlossen<br />

werden.<br />

Verordnungsvorschlag zu Informationen der Verbraucher<br />

über Lebensmittel. Informationen über Lebensmittel<br />

wie zum Beispiel der Zucker-, Fett-, Salz- und<br />

Energiegehalt von Nahrungsmitteln soll EU-einheitlich<br />

geregelt werden. Der veröffentlichte Kommissionsvorschlag<br />

wird derzeit sowohl im Rat als auch im Europäischen<br />

Parlament verhandelt. Die <strong>AK</strong> hat sowohl ein<br />

Positionspapier verfasst als auch persönliche Gespräche<br />

mit EU-Abgeordneten wahrgenommen und Änderungsvorschläge<br />

erstellt. Mit dem Abschluss der 1. Lesung in<br />

beiden EU-Institutionen ist 2010 zu rechnen.<br />

Bilaterale und multilaterale Handelsabkommen. Die <strong>AK</strong><br />

hat auch <strong>2009</strong> zu den laufenden Verhandlungen über die<br />

bilateralen und multilateralen Handelsabkommen Position<br />

bezogen. Neben Gesprächen mit KommissionsvertreterInnen<br />

hat <strong>AK</strong> Europa eine Veranstaltung zu „Free Trade in the<br />

Americas“ organisiert, die die Rolle der Gewerkschaften<br />

bei den Verhandlungen zu Abkommen mit der Andengemeinschaft,<br />

Zentralamerika, Mercosur und anderen thematisiert.<br />

Für <strong>AK</strong> Europa ist vor allem die Berücksichtigung<br />

der ILO-Kernarbeitsnormen ein Anliegen.<br />

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