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AK WIEN TäTIgKEITsbErIchT & rEchNuNgsAbschluss 2009

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Pressearbeit<br />

Am 6.2.<strong>2009</strong> wurde im Rahmen einer Pressekonferenz mit<br />

dem Titel „Krankmacher in der Arbeit und was sie kosten“<br />

die Studie „Arbeitsbedingte Erkrankungen – Schätzung<br />

der gesamtwirtschaftlichen Kosten mit dem Schwerpunkt<br />

auf physischen Belastungen“ vorgestellt. Diese wurde im<br />

Auftrag der <strong>AK</strong> Wien vom WIFO durchgeführt.<br />

In der Radio Wien Reihe „Ganz auf Ihrer Seite“ wurden<br />

drei Sendungen der Gesundheit in der Arbeit gewidmet.<br />

Am 3.3. über „Prävention und ArbeitnehmerInnenschutz“,<br />

am 17.3. über „Prävention und psychischen Arbeitsbelastungen“<br />

und am 24.3. zu „Schichtarbeit und deren<br />

gesundheitlichen Auswirkungen“.<br />

Studie „Kosten arbeitsbedingter Erkrankungen“<br />

Arbeitsbelastungen fügen den österreichischen ArbeitnehmerInnen<br />

enorme gesundheitliche Schäden und<br />

damit oft großes menschliches Leid zu. Die Krankmacher<br />

kosten außerdem enorm viel Geld. Alleine sechs<br />

zentrale körperliche Belastungsfaktoren – also ohne<br />

Berücksichtigung anderer körperlicher Belastungen und<br />

psychischer Krankmacher wie Stress – verursachen 2,8<br />

Milliarden Euro jährlich an gesamtwirtschaftlichen<br />

Kosten der aus diesen Belastungen resultierenden<br />

Krankenstände. Zu diesem Ergebnis kam die Studie<br />

„Arbeitsbedingte Erkrankungen – Schätzung der gesamtwirtschaftlichen<br />

Kosten mit dem Schwerpunkt auf<br />

physischen Belastungen“, die im Auftrag der <strong>AK</strong> Wien<br />

vom WIFO durchgeführt wurde.<br />

■ Durch die spezielle Methodik der Studie wurde es<br />

erstmals für Österreich möglich, jene Anteile am<br />

Krankenstandsgeschehen zu identifizieren, die mit<br />

bestimmten Arbeitsbedingungen im Zusammenhang<br />

stehen. Dadurch wird es möglich anzugeben, welche<br />

Kosten eingespart oder zumindest vermindert werden<br />

könnten, wenn man durch oft relativ einfache Maßnahmen<br />

gesundheitsschädigende Arbeitsbelastungen<br />

gemindert oder ganz vermieden hätte. Die Schlussfolgerung<br />

aus der Studie: Mehr Aufmerksamkeit auf<br />

und Investitionen in den ArbeitnehmerInnenschutz<br />

könnten nicht nur menschliches Leid, sondern auch<br />

sehr viel Geld sparen. Oft sind es relativ einfache<br />

Maßnahmen des ArbeitnehmerInnenschutzes, die<br />

die Erkrankungsgefahr deutlich verringern könnten,<br />

würden sie konsequent gesetzt.<br />

■ Die Gesamtkosten von 2,8 Milliarden Euro gliedern<br />

sich in rund 570 Millionen an Entgeltfortzahlung und<br />

Krankengeld, 930 Millionen an entfallener Wertschöp-<br />

■<br />

■<br />

■<br />

fung und 1,3 Milliarden an Krankenbehandlungskosten.<br />

Im „Fehlzeitenreport 2008“ berechnete das WIFO für<br />

alle Krankenstände 12,7 Milliarden Euro an jährlich<br />

anfallenden Kosten (direkte und indirekte betriebswirtschaftliche<br />

Kosten und Gesundheitsausgaben).<br />

Mit der jetzt veröffentlichten WIFO-Studie konnte<br />

nachgewiesen werden, dass alleine sechs körperliche<br />

Arbeitsbelastungen rund 23 % aller Krankenstandskosten<br />

ausmachen. Krankmachende psychische<br />

Arbeitsbelastungen wie Stress und Arbeiten unter<br />

Zeitdruck und weitere körperliche Arbeitsbelastungen<br />

sind hier noch gar nicht eingerechnet.<br />

Fast ein Viertel aller Krankenstände beruht auf folgenden<br />

sechs krankmachenden körperlichen Arbeitsbelastungen<br />

(mit dem Prozentanteil, an dem sie jeweils<br />

an der Gesamtmenge der Krankenstände in Österreich<br />

beteiligt sind): schwere körperliche Arbeit (19,3 %), die<br />

Einwirkung von Vibrationen (16,1 %), die Arbeit mit<br />

gefährlichen Stoffen (15,3 %), die Gefahr von Arbeitsunfällen<br />

(13,1 %), erzwungene Körperhaltungen bei<br />

der Arbeit (6,4 %) und die Belastung, die das Tragen<br />

von Schutzausrüstungen (2,8 %) darstellt.<br />

Zudem kommt, dass in der Realität Arbeitsbelastungen<br />

häufig kombiniert auftreten. Forstarbeiter sind<br />

beispielweise durch die Arbeit mit Kettensägen Vibrationen<br />

ausgesetzt, leisten schwere körperliche Arbeit,<br />

müssen Schutzausrüstungen tragen und laufen in erhöhtem<br />

Ausmaß Gefahr, einen Unfall durch herabstürzende<br />

Äste oder umstürzende Bäume zu erleiden. Auf<br />

Grund der Häufigkeit von Mehrfachbelastungen liegt<br />

die Summe der für die einzelnen Belastungen aufgelisteten<br />

Prozentsätze weit über den oben genannten<br />

23 % der Krankenstände, die den sechs physischen<br />

Faktoren insgesamt zugeschrieben werden. Dazu<br />

zwei Zahlen: In rund 20 % der Krankenstände liegen<br />

mindestens zwei der sechs Faktoren vor, in über 14 %<br />

sogar mindestens vier.<br />

Studie „Arbeitsplatzbelastungen, arbeitsbedingte<br />

Erkrankungen und Invalidität“<br />

■ Die Studie „Arbeitsplatzbelastungen, arbeitsbedingte<br />

Erkrankungen und Invalidität“, die im Auftrag der <strong>AK</strong><br />

Wien vom WIFO durchgeführt wurde, versteht sich als<br />

ein Baustein in der Erforschung der Zusammenhänge<br />

zwischen Arbeit und Gesundheit einerseits und Invalidität<br />

andererseits. Die Studie liefert Hinweise darauf,<br />

dass Arbeitsbelastungen auch einen deutlichen Einfluss<br />

auf die dauerhafte Erwerbsunfähigkeit ausüben.<br />

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