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AK WIEN TäTIgKEITsbErIchT & rEchNuNgsAbschluss 2009

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Bezugs eines durchschnittlichen Arbeitnehmers. Hohe<br />

variable Gehälter und Abfindungen sind die größten Treiber<br />

der Managergehälter. Die <strong>AK</strong> hat ein umfangreiches<br />

Forderungspaket zusammengestellt, darunter auch die<br />

Begrenzung der steuerlichen Absetzbarkeit von Managergehältern<br />

ab 500.000 €.<br />

Entwicklung der Dividenden österreichischer Kapitalgesellschaften<br />

während der Krise. Die Auswertung<br />

zeigt, dass die Ausschüttungen im Krisenjahr <strong>2009</strong> trotz<br />

Gewinnrückgang nicht entsprechend zurückgenommen<br />

wurden. Die effektive Ausschüttungsquote der untersuchten<br />

ATX Unternehmen steigt damit deutlich von 29,9 %<br />

auf 33,3 % der Jahresüberschüsse an. Ein ähnliches<br />

Ergebnis ergibt sich bei den übrigen österreichischen<br />

Kapitalgesellschaften. Die Ausschüttungsquote liegt hier<br />

bei rund 77 % und bleibt während der Krise unverändert.<br />

Während die Beschäftigten mit Kurzarbeitsvereinbarungen<br />

und Beschäftigtenabbau konfrontiert sind, werden<br />

auf der anderen Seite unverändert hohe Dividenden an<br />

die Eigentümer ausgeschüttet.<br />

Frauen in Führungspositionen. Diese Untersuchung<br />

zeigt, dass sowohl der Aufsichtsrat als auch die Geschäftsführung<br />

(Geschäftsführer bei GmbH, Vorstand bei<br />

Aktiengesellschaft) von österreichischen Unternehmen<br />

nach wie vor fest in Männerhand sind. Untersucht wurden<br />

einerseits alle Unternehmen des ATX andererseits<br />

die wichtigsten heimischen Top Unternehmen. Diese<br />

Untersuchung wird von der <strong>AK</strong> jährlich wiederholt, mit<br />

dem Ergebnis, dass sich bei den Ergebnissen kaum<br />

etwas bewegt. Das Sagen in Österreichs Unternehmen<br />

haben die Männer, nur rund 3 % aller Vorstände sind mit<br />

Frauen besetzt. Bei den Aufsichtsratsmandaten liegt<br />

der Frauenanteil bei rund 8 %. Die <strong>AK</strong> fordert, dass im<br />

Gesellschaftsrecht (verbindliche Frauenquote) bzw. im<br />

Corporate Governance-Kodex entsprechende Maßnahmen<br />

eingeleitet werden. Freiwillige Maßnahmen sind<br />

nicht zielführend.<br />

Studie Internationalisierung und ihre Auswirkung<br />

auf Beschäftigte (gemeinsames Projekt mit EU-<br />

Abteilung und FORBA). Wie sehr die Krise zu Beginn<br />

<strong>2009</strong> in den Betrieben, insbesondere im produzierenden<br />

Gewerbe angekommen ist, spüren die Beschäftigten<br />

in Österreich jeden Tag. Die Umfrage der Arbeiterkammer<br />

(durchgeführt von FORBA) vom Februar <strong>2009</strong> gibt<br />

ein pessimistisches Stimmungsbild in den Betrieben<br />

wieder: So beobachten Betriebsräte in 62 Prozent der<br />

Unternehmen, dass Investitionen zurückgestellt werden,<br />

jeder zweite rechnet mit gravierenden Einsparungsmaßnahmen<br />

zu Lasten der Beschäftigten. Für die Jahre<br />

<strong>2009</strong> bis 2010 rechnen 37 Prozent der Betriebsräte mit<br />

einem Stellenabbau. In jedem zweiten Unternehmen<br />

(52 Prozent) wurden Leiharbeiter abgebaut. Bei fast jedem<br />

vierten (24 Prozent) Unternehmen trifft es auch die<br />

Stammbelegschaft (in weiteren 32 % der untersuchten<br />

Großbetriebe wird das noch erwartet). Etwa 16 Prozent<br />

der Unternehmen greifen auf Kurzarbeit zurück. Besonders<br />

betroffen: Unternehmen, die vom Export abhängig<br />

sind. Bei fast jedem dritten (30 Prozent) Unternehmen<br />

hat sich die Marktsituation substantiell, bei weiteren 28<br />

Prozent geringfügig verschlechtert.<br />

Aufsichtsratsarbeit in der Krise. Die Abteilung Betriebswirtschaft<br />

hat in den Monaten Oktober und November<br />

<strong>2009</strong> eine Befragung zur „Aufsichtsratsarbeit in der Krise“<br />

durchgeführt. Mehr als 300 BelegschaftsvertreterInnen im<br />

Aufsichtsrat haben an der Befragung teilgenommen. Die<br />

Umfrageergebnisse machen deutlich, dass kaum Konsequenzen<br />

aus der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die<br />

Aufsichtsratspraxis auszumachen sind. Trotz Krise wird<br />

nicht mehr Zeit in Überwachung und Kontrolle investiert,<br />

wichtige Themen wie Risiko- und Veranlagungspolitik<br />

werden vernachlässigt und die Leistungsbeurteilung des<br />

Vorstandes erfolgt nur in Ausnahmefällen. Gerade jetzt<br />

müssen Risikomanagementsysteme bzw. das interne<br />

Kontrollsystem besser genutzt werden, aber auch das<br />

Beiziehen von ExpertInnen sollte selbstverständlich sein.<br />

Für effiziente Aufsichtsratsarbeit ist es zudem wichtig,<br />

Qualität und Wirksamkeit der Arbeitsweise im Gremium<br />

regelmäßig zu evaluieren und weiterzuentwickeln.<br />

Biografie des Geldes. Die Studie geht der Frage nach<br />

geldbezogenen Deutungs- und Handlungsmustern von<br />

Personen im Erwerbsalter nach. Im Zentrum stehen<br />

die monetären Handlungslogiken der Personen, die zu<br />

typischen Geldstilen verdichtet wurden. Dieser Zugang<br />

über die alltagsweltlichen Erfahrungen und Deutungen<br />

des Gelderwerbs und der Geldverwendung erlaubt einen<br />

neuen Blick auf die ökonomische Verteilungsproblematik.<br />

Insgesamt einer sozialkonstruktivistischen Tradition<br />

folgend wurde ein Zugang über eine biographische<br />

Perspektive gewählt und die individuellen Beziehungsgeschichten<br />

zu Geld in den Mittelpunkt gestellt. Auf Basis<br />

von 30 lebens- und geldgeschichtlichen Interviews wurde<br />

die subjektive Perspektive der Bedeutung und des Umgangs<br />

mit dem Medium Geld rekonstruiert. In weiterer<br />

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