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Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport

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Kombinierte Koronar- und Aortenklappenchirurgie<br />

<strong>Qualität</strong>sziel<br />

Seltenes Auftreten einer postoperativen zerebrovaskulären Komplikation<br />

(TIA, Krampf, Parese, Plegie oder Koma)<br />

Hintergrund des <strong>Qualität</strong>sindikators<br />

Postoperative neurologische Komplikationen werden unterteilt in Typ-1- und<br />

Typ-2-Defizite. Unter dem Begriff Typ-1-Defizit versteht man größere fokale<br />

Hirnschädigungen, die sich klinisch als Schlaganfall oder Koma äußern<br />

können. Das Typ-2-Defizit beschreibt dagegen eine postoperative Verschlechterung<br />

der intellektuellen und kognitiven Fähigkeiten sowie ein postoperatives<br />

Durchgangssyndrom. Bei der Betrachtung dieses <strong>Qualität</strong>sindikators<br />

werden ausschließlich Typ-1-Defizite ausgewertet, da diese aufgrund ihres<br />

eindeutigen klinischen Bildes in der vergleichenden <strong>Qualität</strong>sdarstellung<br />

besser abgebildet werden können.<br />

In einer Untersuchung von Roach et al. (1996) traten Typ-1-Defizite bei 3,1%<br />

aller Patienten nach koronarchirurgischen Eingriffen auf. Sie verursachten<br />

21% aller Todesfälle bei koronarchirurgischen Eingriffen, elf zusätzliche<br />

Behandlungstage auf der Intensivstation und verdoppelten die Krankenhausaufenthaltsdauer.<br />

Zusätzlich bestand gegenüber Patienten ohne diese<br />

Komplikation ein sechsfach erhöhtes Risiko für die Verlegung in ein<br />

Pflegeheim.<br />

Bewertung<br />

Die Gesamtrate an Schlaganfällen nach kombinierten Koronar- und Aortenklappenoperationen<br />

mit einer Dauer der klinischen Symptomatik von mehr<br />

als 72 Stunden bewegte sich in der Subgruppe der Patienten ohne neurologische<br />

Vorerkrankungen mit 1,91 % auf dem Niveau der Vorjahresergebnisse.<br />

Angesichts des Risikoprofils der in diesem Leistungsbereich<br />

behandelten Patienten spricht dieses Ergebnis nach Auffassung der Fachgruppe<br />

auch im Vergleich mit den Ergebnissen wissenschaftlicher Publikationen<br />

für eine gute Versorgungsqualität.<br />

Die <strong>BQS</strong>-Fachgruppe Herzchirurgie hat die 95%-Perzentile als Referenzbereich<br />

zu diesem <strong>Qualität</strong>sindikator festgelegt. Dadurch werden drei Krankenhäuser<br />

auffällig, die eine Rate an postoperativen Schlaganfällen von über 5,8 %<br />

dokumentiert haben. Diese Krankenhäuser werden im Strukturierten Dialog<br />

um Stellungnahme gebeten.<br />

Im Strukturierten Dialog 2005 auf der Basis der Daten des Erfassungsjahres<br />

2004 haben drei Krankenhäuser der <strong>BQS</strong>-Fachgruppe Herzchirurgie umfangreiche<br />

schriftliche Analysen zu ihren auffälligen Ergebnissen übermittelt. In<br />

zwei Krankenhäusern waren die Ergebnisse durch Dokumentationsprobleme<br />

verursacht. Die Krankenhäuser haben ihre Ergebnisse in nachvollziehbarer<br />

Form der Fachgruppe vorgelegt. Diese lagen nicht im auffälligen Bereich.<br />

Ein Krankenhaus hat sein Ergebnis anhand einer detaillierten Fallbeschreibung<br />

mit der Behandlung von Hochrisikopatienten begründet.<br />

Neurologische Komplikationen<br />

Ergebnisse: Neurologische Komplikationen<br />

Anteil von Patienten mit postoperativem zerebrovaskulären Ereignis<br />

bis zur Entlassung mit einer Dauer von > 72 h an allen Patienten, die<br />

in ihrer ersten Operation elektiv oder dringlich koronarchirurgisch<br />

und an der Aortenklappe operiert wurden und ohne neurologische<br />

Vorerkrankung bzw. ohne nachweisbares präoperatives neurologisches<br />

Defizit (Rankin 0) waren<br />

Gesamtrate<br />

Vertrauensbereich<br />

Gesamtzahl der Fälle<br />

Neurologische Komplikationen >72 h<br />

Prozent<br />

10%<br />

9%<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

9%<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

2003<br />

1,79%<br />

1,43-2,21%<br />

4.691<br />

Krankenhäuser<br />

Median der Krankenhausergebnisse<br />

Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />

Anzahl der Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Referenzbereich<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser<br />

Krankenhäuser<br />

Vergleich mit Vorjahresergebnissen<br />

Prozent<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

*<br />

*<br />

*<br />

2003 2004<br />

Jahr<br />

2005<br />

Basisinformation<br />

<strong>Qualität</strong>skennzahl<br />

Kennzahl-ID<br />

Risikoadjustierung<br />

Grundlageninformation<br />

zum <strong>Qualität</strong>sindikator<br />

*<br />

* *<br />

2004<br />

2,04%<br />

1,72-2,41%<br />

6.703<br />

2005<br />

1,91%<br />

1,61-2,26%<br />

6.999<br />

Die nebenstehende Grafik zeigt<br />

die Ergebnisse der Krankenhäuser<br />

mit 1 bis 19 Fällen.<br />

Anzahl der Krankenhäuser<br />

in der Grundgesamtheit von<br />

77 Krankenhäusern mit<br />

1-19 Fällen<br />

0 Fällen<br />

1,4%<br />

0,0-7,7%<br />

76<br />

≤5,8% (95%-Perzentile)<br />

3 von 76<br />

1 Krankenhaus<br />

0 Krankenhäuser<br />

Die Ergebnisse 2004 und 2005<br />

basieren auf vergleichbaren<br />

Berechnungsgrundlagen. Die<br />

Ergebnisse 2003 basieren auf<br />

einem abweichenden Auslöser<br />

(Fallpauschalen und<br />

Sonderentgelte).<br />

Neurologische Komplikationen<br />

47917<br />

Stratifizierung<br />

www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/<br />

2005/47917<br />

127

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