Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport
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144<br />
Exkurs<br />
Die Krankenhaussterblichkeit – geeigneter<br />
Indikator für den Krankenhausvergleich?<br />
Tabelle 1: Verlegungspraxis der herzchirurgischen<br />
Abteilungen<br />
Entlassungsgrund<br />
(lt. Angaben im administrativen<br />
Datenteil des herzchirurgischen<br />
Datensatzes)<br />
Abbildung 1: Beobachtete In-Hospital-Letalität bei<br />
„verlegten“ Patienten<br />
In-Hospital-Letalität<br />
10%<br />
9%<br />
8%<br />
7%<br />
6%<br />
5%<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
Patient „ausbehandelt“ Patient „verlegt“<br />
1 = Behandlung regulär<br />
beendet<br />
2 = Behandlung beendet,<br />
nachstationäre Behandlung<br />
vorgesehen<br />
9 = Entlassung in eine Rehabilitationseinrichtung<br />
0%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
Entlassungsgrund: „Verlegt”<br />
Regressor Koeffizient Standardfehler<br />
„Verlegt“<br />
(Konstante)<br />
0,0048<br />
3,094<br />
0,0059<br />
0,228<br />
6 = Verlegung in ein<br />
anderes Krankenhaus<br />
8 = Verlegung in ein<br />
anderes Krankenhaus<br />
im Rahmen einer<br />
Zusammenarbeit<br />
12 = interne Verlegung<br />
0,415<br />
0,000<br />
Beobachtet<br />
Linear<br />
p-Wert<br />
Gegenüberstellung von Verlegungspraxis (X-Achse)<br />
und Krankenhaussterblichkeit (Y-Achse). Die Abbildung<br />
zeigt, dass Krankenhäuser, die einen hohen Anteil<br />
ihrer Patienten nach koronarchirurgischer Operation<br />
in ein anderes Krankenhaus verlegen, keine niedrigere<br />
durchschnittliche Krankenhaussterblichkeitsrate aufweisen<br />
als Krankenhäuser, die einen hohen Anteil<br />
ihrer Patienten ausbehandeln. Die Regressionsanalyse<br />
in Grafik und Tabelle zeigt keine signifikante<br />
Steigung (p-Wert = 0,415), wobei die In-Hospital-<br />
Letalitätsrate durch 3,094 + 0,0048 * „Verlegt“<br />
berechnet wird.<br />
Einleitung<br />
Der geeignete Zeitpunkt für die Erfassung der Sterblichkeit<br />
nach herzchirurgischen Untersuchungen ist<br />
Gegenstand kontroverser Diskussionen in der wissenschaftlichen<br />
Literatur. Neben der Krankenhaussterblichkeit<br />
(In-Hospital-Letalität) wird häufig die<br />
30-Tage-Sterblichkeit angegeben. Autoren, die die<br />
30-Tage-Sterblichkeit für geeignet halten, argumentieren,<br />
dass die Krankenhaussterblichkeitsrate durch<br />
eine unterschiedliche durchschnittliche postoperative<br />
Verweildauer in verschiedenen herzchirurgischen<br />
Abteilungen beeinflusst werden kann.<br />
Herzchirurgische Abteilungen, die ihre Patienten bis<br />
zur Entlassung aus der stationären Behandlung<br />
oder bis zur Verlegung in eine Anschlussheilbehandlung<br />
behandeln und deswegen eine höhere postoperative<br />
Verweildauer verzeichnen, würden entsprechend<br />
dieser Hypothese mehr Todesfälle<br />
während des stationären Aufenthaltes beobachten<br />
als herzchirurgische Abteilungen, die ihre Patienten<br />
frühzeitig in andere Krankenhäuser weiterverlegen.<br />
Die <strong>BQS</strong> ist dieser Fragestellung gemeinsam mit der<br />
<strong>BQS</strong>-Fachgruppe Herzchirurgie nachgegangen.<br />
Methodik<br />
Grundlage der Sonderauswertung waren die im<br />
herzchirurgischen Datensatz dokumentierten<br />
administrativen Daten des <strong>BQS</strong>-Bundesdatenpools<br />
2004 im Leistungsbereich Isolierte Koronarchirurgie.<br />
Anhand der Daten wurden zwei Patientengruppen<br />
gebildet. In die Gruppe der „ausbehandelten“<br />
Patienten wurden alle Patienten aufgenommen, die<br />
regulär aus der stationären Behandlung entlassen<br />
oder in eine Rehabilitationseinrichtung verlegt wurden.<br />
Als „verlegt“ wurden alle Patienten gewertet,<br />
die in ein anderes Krankenhaus oder krankenhausintern<br />
verlegt wurden (siehe Tabelle 1).<br />
Für jedes Krankenhaus wurde die beobachtete In-<br />
Hospital-Letalitätsrate des Krankenhauses dem Anteil<br />
der „verlegten“ und „ausbehandelten“ Patienten<br />
gegenübergestellt (siehe Abbildung 1 und 2).