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Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport

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50<br />

Indikation bei Ovareingriffen<br />

Gynäkologische Operationen<br />

Indikation bei Ovareingriffen<br />

Anteil von Patientinnen mit Follikel- bzw. Corpus-luteum-Zyste<br />

oder Normalbefund als führender histologischer Befund an allen<br />

Patientinnen mit isoliertem Ovareingriff mit vollständiger Entfernung<br />

des Ovars oder der Adnexe<br />

Gesamtrate<br />

Vertrauensbereich<br />

Gesamtzahl der Fälle<br />

Patientinnen mit benignem histologischem Befund<br />

Prozent<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

2003<br />

22,38%<br />

21,74-23,04%<br />

15.940<br />

Krankenhäuser<br />

Median der Krankenhausergebnisse<br />

Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />

Anzahl der Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Referenzbereich<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser<br />

Vergleich mit Vorjahresergebnissen<br />

Prozent<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

*<br />

Krankenhäuser<br />

*<br />

2003 2004<br />

Jahr<br />

2005<br />

Basisinformation<br />

<strong>Qualität</strong>skennzahl<br />

Kennzahl-ID<br />

Risikoadjustierung<br />

Grundlageninformation<br />

zum <strong>Qualität</strong>sindikator<br />

*<br />

* *<br />

*<br />

2004<br />

22,21%<br />

21,67-22,76%<br />

22.381<br />

2005<br />

23,07%<br />

22,51-23,63%<br />

21.658<br />

Die nebenstehende Grafik zeigt<br />

die Ergebnisse der Krankenhäuser<br />

mit 1 bis 19 Fällen.<br />

Anzahl der Krankenhäuser<br />

in der Grundgesamtheit von<br />

1.200 Krankenhäusern mit<br />

1-19 Fällen<br />

0 Fällen<br />

22,5%<br />

0,0-70,0%<br />

419<br />

≤20%<br />

236 von 419<br />

621 Krankenhäuser<br />

160 Krankenhäuser<br />

Die Ergebnisse 2003, 2004 und<br />

2005 basieren auf vergleichbaren<br />

Berechnungsgrundlagen.<br />

Indikation bei Ovareingriffen<br />

66595<br />

Risikostandardisierte Fallkonstellation<br />

www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/<br />

2005/66595<br />

<strong>Qualität</strong>sziel<br />

Möglichst wenige Patientinnen mit isolierten Ovareingriffen und fehlender<br />

postoperativer Histologie oder Follikel- oder Corpus-luteum-Zyste oder<br />

Normalbefund als führender histologischer Befund<br />

Hintergrund des <strong>Qualität</strong>sindikators<br />

Funktionszysten sind häufige Zufallsbefunde. Eine Abgrenzung zu echten<br />

benignen und malignen Neoplasien bereitet gelegentlich Schwierigkeiten.<br />

Eine Implementierung des von Osmers (1996) vorgeschlagenen Managements<br />

von einfachen Ovarialzysten soll zu einem Anteil von maximal 15%<br />

an operierten Funktionszysten führen, bei gleichzeitiger Minimierung des<br />

Risikos für „verschleppte“ Malignome. Außerdem muss jedem Ovareingriff<br />

zwingend und ausnahmslos eine histologische Untersuchung des entfernten<br />

Gewebes folgen.<br />

Bewertung<br />

Im Jahr 2005 wurde bei 21.658 Patientinnen ein isolierter Ovareingriff mit<br />

vollständiger Entfernung des Ovars oder der Adnexe durchgeführt. Bei 4.996<br />

(23,07%) dieser Patientinnen lag eine Follikel- bzw. Corpus-luteum-Zyste<br />

oder ein Normalbefund als führende Histologie vor. Dieser Anteil wird von<br />

der <strong>BQS</strong>-Fachgruppe als zu hoch eingeschätzt. Der Referenzwert wurde für<br />

das Jahr 2005 auf einen Festwert von 20% festgelegt. Die Spannweite der<br />

Krankenhausergebnisse lag im Jahr 2005 zwischen 0,0 und 70,0%, im Jahr<br />

2004 zwischen 0,0 und 66,0% bzw. zwischen 0,0 und 77,8% für das Jahr<br />

2003. Dies ist ebenfalls als zu hoch anzusehen. Die <strong>BQS</strong>-Fachgruppe<br />

schätzt daher die Versorgungssituation als kritisch ein. Trotz der Tendenz<br />

zu einem besseren Gesamtergebnis muss hier weiterhin von einer Überbzw.<br />

Fehlversorgung ausgegangen werden.<br />

Im Strukturierten Dialog 2005 zu den Daten des Erfassungsjahres 2004 wurden<br />

229 Krankenhäuser um Stellungnahme gebeten, 46 wurden als qualitativ<br />

auffällig eingestuft. 137 der Krankenhäuser gaben als Grund Dokumentationsprobleme<br />

an. In den Stellungnahmen einiger dieser Krankenhäuser<br />

wird angegeben, dass lediglich Zystenpunktionen durchgeführt wurden, und<br />

daher keine histologische Untersuchung erfolgt ist. Es ist festzustellen, dass<br />

das Dokumentationsproblem darin besteht, dass bei einer Zystenpunktion<br />

ein Ovareingriff kodiert worden ist. Es handelt sich hier um ein Upcoding,<br />

bei korrekter Kodierung hätte keine Dokumentationspflicht für die externe<br />

<strong>Qualität</strong>ssicherung bestanden.<br />

Der Kommentar eines Krankenhauses aus dem Strukturierten Dialog 2005<br />

zu den Daten des Erfassungsjahres 2004 verweist auf die Konkurrenzsituation<br />

des Krankenhauses, das unter Berücksichtigung der Indikationsstellung des<br />

einweisenden Gynäkologen den Eingriff „wider besseren Wissens durchführt“.<br />

Die <strong>BQS</strong>-Fachgruppe hält diese Stellungnahme für keinesfalls<br />

akzeptabel. Im Strukturierten Dialog mit diesem Krankenhaus wurde eine<br />

Änderung im Management vereinbart. Der Chefarzt dieser Abteilung hat<br />

angekündigt, diese Problematik mit den niedergelassenen Kollegen in<br />

<strong>Qualität</strong>szirkeln zu diskutieren. Die Ergebnisse des Krankenhauses werden<br />

künftig besonders beobachtet.<br />

Nach Meinung der <strong>BQS</strong>-Fachgruppe setzt das Vergütungssystem Fehlanreize<br />

zur Indikationsstellung zu Ovareingriffen. Eine Koppelung der Vergütung<br />

an das Vorliegen eines histologischen Untersuchungsbefundes könnte eine<br />

geeignete Gegenmaßnahme darstellen.<br />

Ein hoher Anteil der Ovareingriffe wird ambulant durchgeführt. Daher sollte<br />

auch für ambulant erbrachte Eingriffe eine Dokumentationspflicht für eine<br />

<strong>Qualität</strong>ssicherung nach sektorübergreifend einheitlichen Kriterien bestehen.<br />

Die <strong>BQS</strong>-Fachgruppe vermutet ähnliche Probleme bei der Indikationsstellung<br />

auch in der ambulanten Versorgung.

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