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Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport

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<strong>Qualität</strong>sziel<br />

Möglichst wenige Patientinnen < 35 Jahren mit Hysterektomie bei benigner<br />

Histologie<br />

Hintergrund des <strong>Qualität</strong>sindikators<br />

Die Hysterektomie ist in vielen Ländern die häufigste Operation der Frau.<br />

Die häufigsten Indikationen für die Hysterektomie stellen Leiomyome und<br />

Blutungsstörungen mit 75% dar (Lefebvre et al. 2002 und 2003). Fast immer<br />

gibt es Behandlungsalternativen zur Hysterektomie, die zwingend gemeinsam<br />

mit der Patientin erörtert werden müssen. Experten bestätigen, dass<br />

die Indikationsstellung zur Hysterektomie schwierig ist (Lefebvre et al. 2002,<br />

Schilling et al. 1999). Als Hilfestellung haben zahlreiche Fachgesellschaften<br />

in Leitlinien Aspekte der Indikationsstellung bei verschiedenen Krankheitsbildern<br />

dargestellt (ACOG 2001, Lefebvre et al. 2002, RCOG 1999).<br />

Bewertung<br />

Die Gesamtzahl von 3.102 Hysterektomien bei Frauen < 35 Jahren mit gutartiger<br />

Grunderkrankung wird von der <strong>BQS</strong>-Fachgruppe als zu hoch eingeschätzt.<br />

Auch die Spannweite der Ergebnisse ist sehr hoch und bedarf der<br />

Analyse im Strukturierten Dialog.<br />

Im Strukturierten Dialog 2005 zu den Daten des Erfassungsjahres 2004<br />

wurden 81 Krankenhäuser um eine Stellungnahme gebeten. 8 Krankenhäuser<br />

wurden als qualitativ auffällig eingestuft.<br />

Die <strong>BQS</strong>-Fachgruppe betont die hohe Relevanz dieses <strong>Qualität</strong>sindikators.<br />

Auch wenn in vielen Fällen im Strukturierten Dialog nach Analyse der<br />

Epikrisen die Indikation zur Hysterektomie nachvollziehbar dargelegt werden<br />

konnte, muss eine hohe Sensibilität für die Indikationsstellung zur Hysterektomie<br />

aufrechterhalten werden. Eine Bagatellisierung oder leichtfertige<br />

Indikationsstellung ist grundsätzlich abzulehnen.<br />

Die Indikation zur Hysterektomie sollte sowohl medizinische, evidenzbasierte<br />

Aspekte als auch individuelle, patientenbezogene Kriterien berücksichtigen.<br />

Wichtige Voraussetzung für die Durchführung einer Hysterektomie<br />

ist die Aufklärung und Konsensusfindung gemeinsam mit der Patientin.<br />

Die Möglichkeiten konservativer Behandlungsmethoden sollten ausgeschöpft<br />

werden. In seltenen Fällen ist auch bei Frauen < 35 Jahren eine Hysterektomie<br />

unumgänglich, dies gilt z.B. für eine konservativ nicht beherrschbare<br />

Atonie im Wochenbett oder für große Myome.<br />

Die Erfahrungen aus dem Strukturierten Dialog einzelner Länder bestätigen,<br />

dass die bisherige Praxis der Einzelfallprüfung bei begrenzter Anzahl der<br />

Krankenhäuser ein sinnvolles Verfahren ist, die Indikationsstellung zu überprüfen.<br />

Um die Spezifität des <strong>Qualität</strong>sindikators zu erhöhen und insbesondere<br />

in Ländern mit einer hohen Anzahl an Krankenhäusern eine effizientere<br />

Arbeitsweise zu ermöglichen, hat die <strong>BQS</strong>-Fachgruppe den Referenzwert auf<br />

≤2,5% festgesetzt. Für das Jahr 2005 zeigten dann immer noch 389<br />

Krankenhäuser auffällige Ergebnisse.<br />

Gynäkologische Operationen<br />

Indikation bei Hysterektomie<br />

Ergebnisse: Indikation bei Hysterektomie<br />

Anzahl von Patientinnen la der Cervix uteri oder Corpus<br />

uteri: primäre maligne Neoplasien einschließlich deren Rezidive),<br />

mit gültiger Altersangabe und unter Ausschluss von Patientinnen mit<br />

Entlassungsdiagnose: Transsexualismus<br />

Gesamtrate<br />

Vertrauensbereich<br />

Gesamtzahl der Fälle<br />

Hysterektomie bei Patientinnen unter 35 Jahren<br />

Prozent<br />

20%<br />

18%<br />

16%<br />

14%<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Krankenhäuser<br />

2003<br />

2,73%<br />

2,63-2,84%<br />

89.487<br />

Krankenhäuser<br />

Median der Krankenhausergebnisse<br />

Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />

Anzahl der Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Referenzbereich<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser<br />

Vergleich mit Vorjahresergebnissen<br />

Prozent<br />

24%<br />

20%<br />

16%<br />

12%<br />

8%<br />

4%<br />

0%<br />

*<br />

*<br />

2003 2004<br />

Jahr<br />

2005<br />

Basisinformation<br />

<strong>Qualität</strong>skennzahl<br />

Kennzahl-ID<br />

Risikoadjustierung<br />

Grundlageninformation<br />

zum <strong>Qualität</strong>sindikator<br />

*<br />

* * *<br />

2004<br />

2,51%<br />

2,43-2,59%<br />

133.301<br />

2005<br />

2,34%<br />

2,26-2,43%<br />

132.420<br />

Die nebenstehende Grafik zeigt<br />

die Ergebnisse der Krankenhäuser<br />

mit 1 bis 19 Fällen.<br />

Anzahl der Krankenhäuser<br />

in der Grundgesamtheit von<br />

1.200 Krankenhäusern mit<br />

1-19 Fällen<br />

0 Fällen<br />

2,0%<br />

0,0-15,7%<br />

976<br />

≤2,5%<br />

389 von 976<br />

108 Krankenhäuser<br />

116 Krankenhäuser<br />

Die Ergebnisse 2003, 2004 und<br />

2005 basieren auf vergleichbaren<br />

Berechnungsgrundlagen.<br />

Indikation bei Hysterektomie<br />

47654<br />

Risikostandardisierte Fallkonstellation<br />

www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/<br />

2005/ 47654<br />

51

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