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Qualität sichtbar machen. - BQS Qualitätsreport

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<strong>Qualität</strong>sziel<br />

Möglichst wenige Patientinnen mit Organverletzungen bei laparoskopischen<br />

Operationen<br />

Hintergrund des <strong>Qualität</strong>sindikators<br />

Die laparoskopischen Eingriffe in der operativen Gynäkologie stehen im<br />

öffentlichen Fokus. Seit der Einführung der laparoskopischen Operationstechnik<br />

ist ein permanenter Anstieg dieser Eingriffe zu verzeichnen. Eine<br />

Bagatellisierung dieser Eingriffe ist nicht gerechtfertigt, da sie potentzielle<br />

Risiken wie beispielsweise Organverletzungen bergen. Gynäkologen sind<br />

aufgefordert, strenge Kriterien bei der Indikation zum laparoskopischen<br />

Eingriff anzulegen und durch die Wahl eines erfahrenen Operateurs das<br />

Risiko für die Patientin möglichst niedrig zu halten.<br />

Bewertung<br />

Die Gesamtrate von 0,25% kann als Ausdruck einer insgesamt guten<br />

Versorgung interpretiert werden. Bei 89 Patientinnen traten in Deutschland<br />

im Jahr 2005 Organverletzungen auf bei der Durchführung einer laparoskopischen<br />

Operation in einem Kollektiv von 35.216 Patientinnen ohne<br />

Karzinom, ohne Endometriose und ohne Voroperation im kleinen Becken.<br />

Das Vorjahresergebnis lag bei 0,32%. In der Literatur werden Komplikationsraten<br />

von 0,46 bis 3% angegeben (Chapron et al. 1998, Jansen et al. 1997,<br />

Leonard et al. 2000, Phillips 1977). Wang et al. geben in seiner Studie<br />

(2001) Organverletzungen in 0,19% der diagnostischen Laparoskopien an,<br />

Jansen (1997) berichtet über Organverletzungsraten von 1,8% bei laparoskopischen<br />

Hysterektomien. Die Rate der Blasenverletzungen bei der laparoskopisch<br />

assistierten vaginalen Hysterektomie liegt bei 1,8% (Meikle et al.<br />

1997). Die Verletzungsrate der ableitenden Harnwege wird mit 1,6 bis<br />

4,3% angegeben (Harrki et al. 2001, Cosson et al. 1998, Tamussino et al.<br />

1998).<br />

Der Vergleich der Daten aus den Studien mit den Ergebnissen der <strong>BQS</strong> ist<br />

dadurch eingeschränkt, dass teilweise unterschiedliche Patientenkollektive<br />

betrachtet werden. Eine Grundgesamtheit, welche Patientinnen mit bedeutenden<br />

patientenbezogenen Einflussgrößen ausschließt, ist für die Vergleichbarkeit<br />

der Ergebnisse gut geeignet. Im Auswertungskonzept der <strong>BQS</strong> sind<br />

diese Einflussgrößen berücksichtigt.<br />

Die Spannweite der Krankenhausergebnisse 2005 erreichte Werte zwischen<br />

0,0 und 6,9%. Hier scheint sich eine Tendenz zu besseren Ergebnissen<br />

abzuzeichnen, da die Vorjahresergebnisse zwischen 0,0 und 10,0% lagen.<br />

Für eine abschließende Beurteilung müssen die Ergebnisse der folgenden<br />

Jahre abgewartet werden. Die einbezogenen Leistungen wurden ab dem Jahr<br />

2004 erheblich erweitert, die Ergebnisse 2003 sind daher nicht vergleichbar<br />

mit den nachfolgenden Jahren.<br />

Im Strukturierten Dialog 2005 zu den Daten des Erfassungsjahres 2004<br />

wurden insgesamt 22 Abteilungen wegen Abweichungen vom Referenzwert<br />

um Stellungnahme gebeten. 15 Abteilungen gaben als Begründung für diese<br />

Ergebnisse besondere Einzelfälle an, die auch durch Epikrisen belegt werden<br />

konnten. Eine Abteilung wurde als qualitativ auffällig eingestuft, die Ergebnisse<br />

dieser Abteilung sollen 2006 besonders sorgfältig geprüft werden.<br />

Obwohl es keinen wissenschaftlich fundierten Referenzwert gibt, da es sich<br />

hier um Eingriffe unterschiedlicher Komplexität (z.B. diagnostische vs.<br />

operative Laparoskopien) handelt, empfiehlt die <strong>BQS</strong>-Fachgruppe eine Analyse<br />

der Ergebnisse von 30 Krankenhäusern, die oberhalb der 95%-Perzentile<br />

(2,0%) lagen. Eine Klärung der Ursachen soll im Strukturierten Dialog<br />

erfolgen, ebenfalls sollen Gegenmaßnahmen zum Zwecke der Verbesserung<br />

der Versorgungsqualität eingeleitet werden.<br />

Gynäkologische Operationen<br />

Organverletzungen bei laparoskopischen Operationen<br />

Ergebnisse: Organverletzungen bei laparoskopischen<br />

Operationen<br />

Anteil von Patientinnen mit Organverletzungen an allen Patientinnen<br />

mit ausschließlich laparoskopischem OP-Zugang oder mit ausschließlich<br />

laparoskopischem und abdominalem OP-Zugang und ohne Karzinom,<br />

ohne Endometriose, ohne Voroperation im gleichen OP-Gebiet<br />

Gesamtrate<br />

Vertrauensbereich<br />

Gesamtzahl der Fälle<br />

Organverletzungen bei laparoskopischen Operationen<br />

Prozent<br />

9%<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

2003<br />

0,51%<br />

0,38-0,67%<br />

10.111<br />

Krankenhäuser<br />

Median der Krankenhausergebnisse<br />

Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />

Anzahl der Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Referenzbereich<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser<br />

Vergleich mit Vorjahresergebnissen<br />

Prozent<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

*<br />

Krankenhäuser<br />

2003 2004<br />

Jahr<br />

2005<br />

Basisinformation<br />

<strong>Qualität</strong>skennzahl<br />

*<br />

* * *<br />

Kennzahl-ID<br />

Risikoadjustierung<br />

Grundlageninformation<br />

zum <strong>Qualität</strong>sindikator<br />

*<br />

2004<br />

0,32%<br />

0,27-0,39%<br />

35.438<br />

2005<br />

0,25%<br />

0,20-0,31%<br />

35.216<br />

Die nebenstehende Grafik zeigt<br />

die Ergebnisse der Krankenhäuser<br />

mit 1 bis 19 Fällen.<br />

Anzahl der Krankenhäuser<br />

in der Grundgesamtheit von<br />

1.200 Krankenhäusern mit<br />

1-19 Fällen<br />

0 Fällen<br />

0,0%<br />

0,0-6,9%<br />

618<br />

≤2,0% (95%-Perzentile)<br />

30 von 618<br />

413 Krankenhäuser<br />

169 Krankenhäuser<br />

Die Ergebnisse 2004 und 2005<br />

basieren auf vergleichbaren<br />

Berechnungsgrundlagen. Die<br />

Ergebnisse 2003 basieren auf<br />

einem abweichenden Auslöser<br />

(Fallpauschalen und<br />

Sonderentgelte).<br />

Organverletzungen bei laparoskopischen<br />

Operationen<br />

47589<br />

Stratifizierung<br />

www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/<br />

2005/ 47589<br />

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