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Jahresgutachten 1998/99 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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Datum<br />

Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode Drucksache 14/73<br />

n o c h : Geldpolitisch und währungspolitisch wichtige Ereignisse<br />

n o c h Tabelle 46<br />

2. Juni Das Direktorium der Europäischen Zentralbank tritt zu seiner ersten Sitzung zusammen. Damit<br />

nimmt die Europäische Zentralbank ihre Arbeit einen Monat früher als geplant auf.<br />

4. Juni Die Wirtschaftsminister und Finanzminister der Euro-Teilnehmerländer kommen zum ersten<br />

Treffen des Euro-11-Rates zusammen. Hierbei werden Grundlagen der wirtschaftspolitischen<br />

Koordinierung im künftigen Euro-Währungsraum diskutiert.<br />

9. Juni Auf der ersten Sitzung des Europäischen Zentralbankrates werden neben Geschäftsordnungsangelegenheiten<br />

Fragen der Kapitalausstattung der Europäischen Zentralbank sowie Fragen des<br />

Zahlungsverkehrs in der künftigen Europäischen Währungsunion besprochen.<br />

10. Juni Einige Regelungen des Gesetzes <strong>zur</strong> Einführung des Euro treten in Kraft. Weitere Vorschriften<br />

des Gesetzes gelten erst mit Beginn der Währungsunion.<br />

8. Juli Die Europäische Zentralbank gibt die wesentlichen Merkmale des vom Europäischen System<br />

der Zentralbanken anzuwendenden Mindestreservesystems bekannt. Der Reservesatz beträgt<br />

2 %, er wird angewendet auf: täglich fällige Einlagen, Einlagen mit einer vereinbarten Laufzeit<br />

von bis zu zwei Jahren, Einlagen mit einer vereinbarten Kündigungsfrist von bis zu zwei Jahren,<br />

Schuldverschreibungen mit einer vereinbarten Laufzeit von bis zu zwei Jahren sowie auf Geldmarktpapiere.<br />

23. Juli Der Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank bestätigt das Geldmengenziel für das Jahr <strong>1<strong>99</strong>8</strong><br />

und die Geldmengenorientierung für die Jahre 1<strong>99</strong>7 und <strong>1<strong>99</strong>8</strong>. Er bekräftigt, bei seinen geldpolitischen<br />

Überlegungen in den letzten Monaten des Jahres zunehmend stärker die wirtschaftliche<br />

Lage im künftigen Euro-Währungsraum in den Blick zu nehmen.<br />

11. September Der Europäische Zentralbankrat legt Einzelheiten <strong>zur</strong> Funktion des neuen Wechselkursmechanismus<br />

(WKM II) fest. Der Präsident der Europäischen Zentralbank und die Notenbankpräsidenten<br />

der vier nicht dem Euro-Währungsraum angehörenden EU-Mitgliedstaaten unterzeichnen<br />

ein entsprechendes Abkommen.<br />

13. Oktober Der Europäische Zentralbankrat beschließt Hauptelemente seiner künftigen geldpolitischen<br />

Strategie. Das im Vertrag <strong>zur</strong> Gründung der Europäischen Union vorgeschriebene Ziel der<br />

Preisniveaustabilität wird definiert als Anstieg der Verbraucherpreise, gemessen am Verbraucherpreisindex<br />

der Währungsunion (VPI-EWU), von unter 2 vH gegenüber dem Vorjahr. Die<br />

Geldmenge soll eine herausragende Rolle bei der Beurteilung der monetären Lage erhalten;<br />

hierzu soll ein Referenzwert für das Wachstum eines monetären Aggregats festgelegt werden.<br />

Darüber hinaus gehört die Beurteilung der Aussichten für die künftige Preisentwicklung auf der<br />

Grundlage eines breiten Spektrums wirtschaftlicher und finanzieller Größen <strong>zur</strong> Strategie; eine<br />

Inflationsprognose wird jedoch nicht veröffentlicht werden.<br />

großen Teil der bei ihnen angefallenen Zinserträge, für<br />

die Deutsche Bundesbank werden in der Übergangsphase<br />

die in der Währungsunion zu erwartenden Gewinneinbußen<br />

in Grenzen gehalten.<br />

2. Zurückhaltung bei den Tariflöhnen – geringe<br />

Fortschritte bei der Flexibilisierung<br />

167. Das Urteil über die Tarifpolitik des Jahres <strong>1<strong>99</strong>8</strong><br />

muß differenziert ausfallen: Zwar wurde in Westdeutschland<br />

der moderate Kurs der beiden Vorjahre fortgesetzt,<br />

doch im Ergebnis blieben die Abschlüsse kaum<br />

noch hinter der beschäftigungsneutralen Zunahme der<br />

Arbeitsproduktivität <strong>zur</strong>ück, so daß allein dadurch kein<br />

Beitrag für mehr Beschäftigung geleistet wurde. In Ostdeutschland<br />

wurde die Strategie der Lohnangleichung an<br />

das Westniveau fortgesetzt; dies war sowohl mit Blick<br />

auf die hohe Arbeitslosigkeit als auch auf die immer<br />

noch beachtlichen Unterschiede bei der Produktivität<br />

nicht vertretbar (Tabelle 47, Seite 118). Unbefriedigend<br />

war schließlich, daß bei der Differenzierung und Flexibilisierung<br />

der Tarifverträge – gemessen am Bedarf, der<br />

aus dem Strukturwandel resultiert – nur geringe Fortschritte<br />

erzielt wurden.<br />

Früheres Bundesgebiet: Überwiegend moderate<br />

Tariflohnabschlüsse<br />

168. Die Tarifpolitik trug insgesamt in diesem Jahr erneut<br />

dazu bei, die Angebotsbedingungen in Westdeutschland<br />

zu verbessern; gemessen an ihrer Aufgabe,<br />

zu einem nachhaltigen Abbau der Arbeitslosigkeit beizutragen,<br />

besteht indes weiterhin erheblicher Handlungsbedarf.<br />

Die Tariflohnabschlüsse waren in den<br />

meisten Fällen leicht höher als im vergangenen Jahr<br />

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