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Jahresgutachten 1998/99 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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jeweils das bereinigte Vermögenseinkommen nur rund <strong>zur</strong><br />

Hälfte nachgewiesen wird (Tabelle 57). Die bereinigten<br />

empfangenen wie geleisteten laufenden Übertragungen<br />

der Privathaushalte nach den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen<br />

werden dagegen durch die detaillierte<br />

Befragung in der EVS von dieser um rund 20 Prozentpunkte<br />

besser repräsentiert als vom SOEP. Das aggregierte<br />

verfügbare Einkommen wird dann wieder von beiden<br />

hochgerechneten Stichprobenergebnissen mit rund<br />

90 vH etwa gleich gut getroffen. Die durch die Gegenüberstellung<br />

erkennbaren, zum Teil beträchtlichen Untererfassungen<br />

bestimmter Einkommensbestandteile<br />

sind bei der Interpretation der Ergebnisse einer Einkommensverteilungsanalyse<br />

auf Basis dieser Daten zu beachten.<br />

Analyseinstrumente<br />

206. Das Ziel von Analysen <strong>zur</strong> Einkommensverteilung<br />

ist es, Aussagen über das Ausmaß und die Veränderung<br />

von Einkommensunterschieden zu treffen. Dazu<br />

können beispielsweise zunächst die Einkommensempfänger<br />

entsprechend ihrer Einkommenshöhe angeordnet<br />

Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode Drucksache 14/73<br />

und in Gruppen gleicher Anzahl (Quantile) zusammengefaßt<br />

werden. Anschließend kann der auf diese Gruppen<br />

jeweils entfallende Anteil am Gesamteinkommen<br />

betrachtet werden. Dieser Zusammenhang läßt sich graphisch<br />

durch die Lorenzkurve darstellen; über eine mögliche<br />

Lageveränderung der Kurve in der Zeit kann eine<br />

Aussage bezüglich der Veränderung der Einkommensverteilung<br />

getroffen werden. Daneben werden auch spezielle<br />

Maßzahlen herangezogen, mit deren Hilfe eine<br />

Veränderung der Einkommensverteilung quantitativ bestimmt<br />

werden kann. Diese sind entweder Maße der deskriptiven<br />

Statistik, die die relative Konzentration beziehungsweise<br />

Disparität der Einkommensverteilung messen,<br />

oder Maße, die sich nach normativen Vorgaben explizit<br />

aus wohlfahrtstheoretischen Überlegungen ableiten.<br />

Wegen der damit verbundenen, grundlegenden<br />

theoretischen Probleme wird hier auf die Berechnung<br />

dieser wohlfahrtstheoretischen Maße verzichtet.<br />

207. Die möglichen Disparitätsmaße stellen jeweils die<br />

Abweichung von einer Gleichverteilung der betrachteten<br />

Einkommensgröße dar.<br />

– Das gebräuchlichste Disparitätsmaß insbesondere bei<br />

Einkommensverteilungen ist der mit dem Konzept der<br />

Repräsentativität der aggregierten Einkommensgrößen der Privathaushalte in Deutschland<br />

1<strong>99</strong>3<br />

VolkswirtschaftlicheGesamtrechnungen<br />

(bereinigt) 1)<br />

Einkommensund<br />

Verbrauchsstichprobe<br />

Tabelle 57<br />

Sozio-oekonomisches Panel 2)<br />

Mrd DM vH 3) Mrd DM vH 3)<br />

Bruttoeinkommen aus<br />

unselbständiger Arbeit4) ..........................<br />

Unternehmertätigkeit<br />

1 444,4 1 381,9 95,7 – –<br />

5) ...........................<br />

zusammen...............................................<br />

Vermögen<br />

483,8<br />

1 928,2<br />

416,8<br />

1 798,7<br />

86,2<br />

93,3<br />

–<br />

1 781,0<br />

–<br />

92,4<br />

6) ............................................<br />

151,9 77,1 50,8 82,2 54,1<br />

= Erwerbs- und Vermögenseinkommen....... 2 080,1 1 875,8 90,2 1 863,2 89,6<br />

+ Empfangene laufende Übertragungen 7) .... 662,6 559,2 84,4 411,6 62,1<br />

– Geleistete laufende Übertragungen 4)6)<br />

und Konsumkreditzinsen........................... 778,6 666,9 85,7 512,9 65,9<br />

= Verfügbares Einkommen........................... 1 964,1 1 768,1 90,0 1 761,9 89,7<br />

1) Einschließlich Übertragungen zwischen Privathaushalten sowie zwischen Privathaushalten, Anstaltsbevölkerung und privaten Organisationen<br />

ohne Erwerbszweck, Berechnungen des DIW.<br />

2) Berechnungen des DIW.<br />

3) Anteil an den Werten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen.<br />

4) Ohne Beiträge der Arbeitgeber <strong>zur</strong> Sozialversicherung.<br />

5) VGR: Einschließlich Einkommen aus Wohnungsvermietung. EVS: Einkommen aus selbständiger Arbeit, Einnahmen aus Vermietung und<br />

Verpachtung, Mietwert der Eigentümerwohnung, Einnahmen aus Untervermietung, Einnahmen aus dem Verkauf von Waren, sonstige Einnahmen.<br />

6) VGR: Ohne Zinsen aus Versicherungen EVS: Geldvermögen.<br />

7) Ohne Beiträge des Staates <strong>zur</strong> Sozialversicherung für Empfänger sozialer Leistungen.<br />

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