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Jahresgutachten 1998/99 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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Drucksache 14/73 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode<br />

Schaubild 13<br />

in der Industrie nicht überraschend, folgen diese – laut<br />

Ergebnissen empirischer Studien – doch häufig dem<br />

Wachstum wichtiger Exportmärkte <strong>zur</strong> Markterschließung<br />

oder <strong>zur</strong> Sicherung bestehender Marktanteile. In<br />

den ersten acht Monaten des Jahres <strong>1<strong>99</strong>8</strong> waren die Kapitalströme<br />

in das Ausland mit 42,1 Mrd DM erneut<br />

kräftig und übertrafen ihr Vorjahresniveau deutlich. Die<br />

Kapitalzuflüsse aus dem Ausland stiegen seit längerem<br />

wieder in einem nennenswerten Umfang an (15,9 Mrd<br />

DM); im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es<br />

sehr viel weniger. In der Zahlungsbilanz schlug sich dies<br />

in einem negativen Saldo der Direktinvestitionen von<br />

26,2 Mrd DM nieder, dieser war im Vergleich zum<br />

Vorjahr indes deutlich kleiner (Tabelle 26).<br />

Eine Interpretation der Entwicklung der Direktinvestitionen<br />

muß berücksichtigen, daß trotz internationaler Harmonisierungsbestrebungen<br />

der OECD und des Internationalen Währungsfonds<br />

die Erfassung der Direktinvestitionsströme von<br />

Land zu Land nach wie vor immer noch sehr unterschiedlich ist<br />

(JG 96 Kasten 1). Ursächlich sind vor allem unterschiedliche<br />

Abgrenzungen der grenzüberschreitenden Direktinvestitionen,<br />

die dazu führen können, daß die statistischen Angaben der<br />

Deutschen Bundesbank und die der anderen Staaten voneinander<br />

differieren (JG 97 Ziffer 97). Die Bundesbank ist bemüht,<br />

im Rahmen der Harmonisierung der Direktinvestitionsstatistiken<br />

ihre eigenen Statistiken entsprechend anzupassen, um so<br />

die internationale Vergleichbarkeit zu erleichtern.<br />

114. Die aktuellen Zahlen <strong>zur</strong> Entwicklung der Direktinvestitionen<br />

sollten mit Blick auf die Standortattrakti-<br />

70<br />

vH<br />

45<br />

36<br />

27<br />

18<br />

9<br />

0<br />

SR 98 - 10 - 0598<br />

Ersatzinvestitionen<br />

Rationalisierung<br />

INVESTITIONSMOTIVE DEUTSCHER UNTERNEHMEN 1)<br />

Produktinnovation<br />

Kapazitätserweiterung<br />

Umweltschutz<br />

<strong>1<strong>99</strong>8</strong> 1<strong>99</strong>9<br />

Früheres Bundesgebiet Neue Bundesländer<br />

vH<br />

45<br />

45<br />

36<br />

27<br />

18<br />

9<br />

0<br />

Ersatzinvestitionen<br />

Rationalisierung<br />

Produktinnovation<br />

vität der deutschen Volkswirtschaft nicht überbewertet<br />

werden, besteht bei den kostenorientierten Standortfaktoren<br />

doch noch erheblicher Verbesserungsbedarf. Festzuhalten<br />

bleibt, daß ausländische Investoren offenkundig<br />

wieder bereit sind, verstärkt in Deutschland zu investieren.<br />

Das verbesserte Investitionsklima, die sich kräftigende<br />

konjunkturelle Aufwärtsbewegung in Deutschland<br />

und der termingerechte Übergang in die Europäische<br />

Währungsunion mit einer großen Anzahl von Teilnehmerländern<br />

nehmen Investoren aus dem Ausland als<br />

Chance, sich im Markt zu positionieren oder eine bereits<br />

bestehende Marktstellung auszubauen.<br />

Gewinnentwicklung verbessert<br />

Investitionsbedingungen<br />

Kapazitätserweiterung<br />

Umweltschutz<br />

1) Umfragen des Deutschen Industrie- und Handelstages im Herbst 1<strong>99</strong>7 (für <strong>1<strong>99</strong>8</strong>) und Herbst <strong>1<strong>99</strong>8</strong> (für 1<strong>99</strong>9) bei seinen Kammern in Deutschland, wobei<br />

Antworten von mehr als 25 000 Mitgliedsunternehmen ausgewertet wurden.<br />

Quelle: Deutscher Industrie- und Handelstag<br />

115. Die seit Jahren unbefriedigende und sich erst am<br />

aktuellen Rand aufhellende Investitionsentwicklung ist<br />

erklärungsbedürftig (JG 96 Ziffer 62, JG 97 Ziffer 94).<br />

In der wirtschaftspolitischen Diskussion sind verschiedene<br />

Argumentationen angeboten worden, doch keine<br />

liefert rundum überzeugende Einsichten. Der <strong>Sachverständigenrat</strong><br />

fokussiert die Entwicklung der Angebotsbedingungen.<br />

Dies gibt darüber Auskunft, ob der Investor<br />

an einem Standort begründet die Hoffnung haben<br />

kann, daß die mit der Investitionsentscheidung verbundenen<br />

Risiken angemessen durch Chancen aufgewogen<br />

werden (JG 97 Ziffern 293 ff.). Dabei sind die Erwar-<br />

36<br />

27<br />

18<br />

9<br />

0

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