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Jahresgutachten 1998/99 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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Drucksache 14/73 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode<br />

Tabelle 64<br />

158<br />

Art der Einnahmen<br />

und Ausgaben 2)<br />

Einnahmen und Ausgaben des Staates 1)<br />

Schätzung für das Jahr <strong>1<strong>99</strong>8</strong> und Prognose für das Jahr 1<strong>99</strong>9<br />

1<strong>99</strong>7 <strong>1<strong>99</strong>8</strong> 1<strong>99</strong>9 <strong>1<strong>99</strong>8</strong> 1<strong>99</strong>9<br />

Mrd DM<br />

Veränderung gegen Vorjahr<br />

in vH<br />

Einnahmen.............................. 1 674,7 1 725 1 774 + 3 + 2¾<br />

darunter:<br />

Steuern................................ 822,4 861½ 905½ + 4¾ + 5<br />

Sozialbeiträge ..................... 730,1 737½ 748½ + 1 + 1½<br />

Ausgaben................................ 1 776,2 1 803½ 1 850 + 1½ + 2½<br />

davon:<br />

Staatsverbrauch................... 703,4 713½ 730 + 1½ + 2¼<br />

Einkommensübertragungen 821,9 834 847½ + 1½ + 1½<br />

Zinsen ................................. 135,9 139 143½ + 2¼ + 3¼<br />

Vermögensübertragungen... 45,5 50½ 60½ +11 +19¾<br />

Investitionen ....................... 69,5 67 68½ – 3½ + 2¼<br />

Finanzierungsdefizit ............... 101,5 78½ 76 X X<br />

Staatsquote 3) ........................... 49,0 47,9 47,6 X X<br />

Abgabenquote 3) ....................... 42,8 42,5 42,5 X X<br />

Defizitquote 3) .......................... 2,8 2,1 2,0 X X<br />

Nachrichtlich:<br />

Defizitquote nach<br />

,,Maastricht“ 4) ..................... 2,7 1,9 1,8 X X<br />

1) Gebietskörperschaften und Sozialversicherung in der Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. Gebietskörperschaften: Bund,<br />

Länder und Gemeinden, EU-Anteile, ERP-Sondervermögen, Lastenausgleichsfonds, Fonds „Deutsche Einheit“, Vermögensentschädigungsfonds,<br />

Teile des Bundeseisenbahnvermögens, Erblastentilgungsfonds.<br />

2) Abweichungen in den Summen durch Runden der Zahlen.<br />

3) Ausgaben/Steuern und Sozialbeiträge/Finanzierungsdefizit in Relation zum Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen.<br />

4) Nähere Erläuterungen siehe JG 97, Ziffer 185.<br />

Steuereinnahmen die Ausgabenzügel wieder gelockert<br />

werden. Als besonders belastender Effekt kommt im<br />

Jahre 1<strong>99</strong>9 hinzu, daß der Bund das Defizit der Postunterstützungskassen,<br />

in Höhe von rund 6 Mrd DM, auszugleichen<br />

hat, wodurch sich die Ausgaben der Gebietskörperschaften<br />

in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen<br />

um eben diesen Betrag erhöhen. Das strukturelle<br />

Defizit wird im kommenden Jahr wegen geringerer<br />

Privatisierungserlöse wieder etwas höher ausfallen<br />

(Tabelle 65).<br />

237. Wichtigstes Ziel der neuen Bundesregierung ist<br />

es, für mehr Beschäftigung zu sorgen. Daß sie diesem<br />

Ziel im nächsten Jahr einen großen Schritt näher kommt,<br />

erscheint mehr als fraglich. Die konjunkturelle Aufwärtsentwicklung<br />

wird nach unserer Prognose verhalten<br />

sein. Sie ist zudem mit einigen Hypotheken befrachtet.<br />

Vor dem Hintergrund der Risiken werden die Unternehmen<br />

bei ihren Personalplanungen vorsichtig sein,<br />

jedenfalls solange bis sie Klarheit darüber haben, wohin<br />

die Reise geht.<br />

Nach unserer Rechnung wird die Anzahl der Erwerbstätigen<br />

im Durchschnitt des nächsten Jahres nur um<br />

74 000 zunehmen (Tabelle 66). Der geringe Beschäftigungsaufbau<br />

findet zudem ausschließlich in den alten<br />

Bundesländern statt. In den neuen Bundesländern<br />

kommt lediglich der Abbau von Arbeitsplätzen zum<br />

Stillstand. Ein spürbarer Rückgang der hohen Arbeitslosigkeit<br />

ist dabei nicht angelegt. Die Anzahl der offen<br />

und verdeckt arbeitslosen Personen wird bei unseren<br />

Annahmen im nächsten Jahr im Durchschnitt nur um<br />

etwa 65 000 niedriger sein als in diesem Jahr. Bei insgesamt<br />

rund 6 Millionen Menschen, die einen Arbeitsplatz<br />

suchen, ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein.<br />

238. Die Anzahl der bei den Arbeitsämtern registrierten<br />

Arbeitslosen, auf die sich das öffentliche Interesse<br />

konzentriert, wird danach im Durchschnitt des Jahres<br />

erneut bei etwas über vier Millionen verharren. In den<br />

Wintermonaten dürfte sie deutlich höher, in den Sommermonaten<br />

dagegen etwas niedriger sein. In den jahreszeitlichen<br />

Veränderungen spiegeln sich vor allem die<br />

üblichen Saisoneinflüsse – die Anzahl der Arbeitslosen<br />

erreicht immer zu Beginn des Jahres witterungsbedingt<br />

einen Höhepunkt und im Spätsommer einen Tiefpunkt.<br />

Bei der Kommentierung der Zahlen für einzelne Monate<br />

sollte dies tunlichst im Auge behalten werden.<br />

Bei alledem haben wir unterstellt, daß die Anzahl der<br />

Personen in subventionierter Beschäftigung etwa auf<br />

dem derzeitigen Niveau bleibt. Möglich ist, daß die neue

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