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Jahresgutachten 1998/99 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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tät und Effizienz der eingesetzten Mittel aussagt. Von<br />

Bedeutung für die Interpretation sind die Entwicklung<br />

der FuE-Intensität im Zeitablauf, der Vergleich mit anderen<br />

hochindustrialisierten Ländern und die Finanzierungsformen.<br />

Deutschland verzeichnete in den neunziger Jahren eine<br />

rückläufige FuE-Intensität, wie Frankreich und das Vereinigte<br />

Königreich (Tabelle 79). Demgegenüber ist die<br />

FuE-Intensität in Japan, noch vor den Vereinigten Staaten,<br />

schon seit einigen Jahren höher und in beiden Ländern<br />

ziemlich stabil. Hinsichtlich der Finanzierung der<br />

Forschungs- und Entwicklungsausgaben zeigen sich<br />

ebenfalls zum Teil markante Unterschiede. Während der<br />

durch den Unternehmenssektor finanzierte Anteil in<br />

Deutschland, Japan und den Vereinigten Staaten (hier<br />

mit einem steigenden Trend) bei jeweils über 60 vH<br />

liegt, ist es in Frankreich, Italien und dem Vereinigten<br />

Königreich nur knapp die Hälfte der gesamten Forschungs-<br />

und Entwicklungsausgaben. Im Vereinigten<br />

Königreich haben andere Finanzierungsquellen wie das<br />

Ausland, private Organisationen ohne Erwerbszweck<br />

sowie Hochschulen in den letzten Jahren an Bedeutung<br />

gewonnen und steuern mittlerweile knapp ein Fünftel der<br />

Forschungs- und Entwicklungsausgaben bei. In Japan<br />

werden etwa 10 vH solcher Ausgaben über die Hochschulen<br />

finanziert.<br />

Innerhalb des Unternehmenssektors spielen die Forschungs-<br />

und Entwicklungsaktivitäten im Verarbeitenden<br />

Gewerbe eine große Rolle. Berechnet man hierfür<br />

die FuE-Intensitäten getrennt nach Branchen der Spitzentechnik<br />

und Branchen höherwertiger Technik in Anlehnung<br />

an die Klassifikation der OECD – ungeachtet<br />

der Heterogenität in einzelnen Branchen –, ergibt sich<br />

ein differenziertes Bild (Schaubild 32). In Deutschland<br />

ist die FuE-Intensität in den Branchen der Spitzentechnik<br />

in den neunziger Jahren <strong>zur</strong>ückgegangen, vor allem aufgrund<br />

einer starken Absenkung in der Nachrichtentechnik<br />

und einer Abschwächung in der Pharma-Industrie;<br />

der starke Anstieg in der Feinmechanik konnte den<br />

Rückgang der FuE-Intensität insgesamt nicht kompensieren.<br />

Rückläufig war diese Relation auch in den Vereinigten<br />

Staaten und im Vereinigten Königreich, während<br />

Frankreich eine stabile Entwicklung der FuE-Intensität<br />

im Spitzentechnologiebereich und Japan sogar einen Anstieg<br />

verzeichneten. Bei der höherwertigen Technik folgen<br />

die FuE-Intensitäten in allen hier betrachteten Ländern<br />

einem leicht steigenden Trend, aber in Italien auf<br />

einem deutlich niedrigeren Niveau. In Deutschland ist<br />

die Zunahme vor allem auf die Entwicklung in der Automobilindustrie<br />

und in der Elektroindustrie <strong>zur</strong>ückzuführen;<br />

im Vergleich zu den Vereinigten Staaten liegt die<br />

Relation höher, anders als bei den Branchen der Spitzentechnik.<br />

Insgesamt liegt Deutschland mit den Forschungsausgaben<br />

im Mittelfeld der betrachteten Ländergruppe.<br />

463. Die Beurteilung des technologischen Leistungspotentials<br />

wird häufig an der Entwicklung der angemeldeten<br />

und erteilten Patente festgemacht. Als ein positives Zeichen<br />

wird es gewertet, wenn die Anzahl der Patente im<br />

Zeitablauf steigt, wenn auch im Ausland Patente angemeldet<br />

werden und wenn die Erfindungen überwiegend<br />

Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode Drucksache 14/73<br />

vH<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

FuE-INTENSITÄT<br />

IN AUSGEWÄHLTEN INDUSTRIELÄNDERN 1)<br />

Frankreich<br />

FuE-Intensität in vH 2)<br />

Spitzentechnik 3)<br />

Vereinigtes<br />

Königreich<br />

Japan<br />

Italien<br />

Vereinigte Staaten<br />

Höherwertige Technik 4)<br />

Schaubild 32<br />

Deutschland<br />

0<br />

1980 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94<br />

1) Forschungsintensive Branchen des Verarbeitenden Gewerbes<br />

nach der "Internationalen Systematik der Wirtschaftszweige" - Inter-<br />

national Standard Industrial Classification (ISIC).- 2) Ausgaben für<br />

Forschung und Entwicklung in vH des Bruttoproduktionswertes.-<br />

3) Pharmazie; Büromaschinen/EDV; Nachrichtentechnik; Flugzeugbau;<br />

Feinmechanik/Optik/Uhren.- 4) Chemie ohne Pharmazie; Ma-<br />

schinenbau ohne Büromaschinen/EDV; Elektrotechnik ohne Nachrichtentechnik;<br />

Straßenfahrzeugbau; Sonstiger Fahrzeugbau ohne<br />

Schiffbau.<br />

Quelle: OECD<br />

SR 98 - 10 - 0603<br />

vH<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

259

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