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Jahresgutachten 1998/99 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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zahlreichen Betrieben die Anzahl der Beschäftigten angestiegen<br />

war, so daß sie das Kriterium der Erfassung in der monatlichen<br />

Produktionsstatistik (20 und mehr Beschäftigte) erfüllten.<br />

Für das Verarbeitende Gewerbe insgesamt wirkte sich die<br />

Erweiterung des Berichtskreises stärker auf die Anzahl der Beschäftigten<br />

aus als auf den realen Umsatz. Die auf den Umsatz<br />

bezogene Produktivität der neu erfaßten Unternehmen ist ungefähr<br />

um die Hälfte niedriger als die der bislang berücksichtigten.<br />

Insgesamt verringerte sich die Produktivität im Verarbeitenden<br />

Gewerbe nach dieser Rechnung etwa um einen Prozentpunkt.<br />

Zum zweiten wurde die Basis für die Indexwerte der<br />

Industriestatistik vom Basisjahr 1<strong>99</strong>1 auf das Jahr 1<strong>99</strong>5 umgestellt.<br />

Bei der Neufestlegung des Wägungsschemas wurde auf<br />

eine erheblich verbesserte Datengrundlage für die neuen Bundesländer<br />

<strong>zur</strong>ückgegriffen. Hinzu kommt, daß für die in der<br />

Europäischen Union vereinheitlichten neuen Klassifikationen<br />

der Wirtschaftszweige der Güter für die Produktionsstatistiken<br />

jetzt originär ermittelte Ausgangsdaten zugrunde liegen, während<br />

bislang die notwendigen Anpassungen des Wägungsschemas<br />

anhand der auf nationaler Ebene gültigen Gliederungen<br />

durch Schätzungen vorgenommen werden mußten.<br />

Das Verhältnis des Auftragseingangs <strong>zur</strong> Produktionskapazität<br />

(Order-Capacity-Ratio) im Verarbeitenden Gewerbe<br />

verbesserte sich im Jahre 1<strong>99</strong>7 nahezu kontinuierlich<br />

und erreichte im vierten Quartal einen in diesem<br />

Jahrzehnt vorläufigen Höchststand (Schaubild 5). Seit<br />

Beginn des Jahres <strong>1<strong>99</strong>8</strong> war die Entwicklung allerdings<br />

rückläufig, im Herbst wurde nur noch das Niveau vom<br />

Jahresbeginn 1<strong>99</strong>7 erreicht. Die Beurteilungen der Fertigwarenlager<br />

und der Auftragsbestände zeigten laut<br />

Ifo-Umfrageergebnissen ein immer noch zufriedenstellendes<br />

Bild: Bei der Einschätzung der Auftragsbestände,<br />

bei der noch im vergangenen Jahr die Negativmeldungen<br />

deutlich überwogen hatten, hielten sich in der ersten<br />

Hälfte dieses Jahres positive und negative Meldungen<br />

nahezu die Waage; in der zweiten Jahreshälfte nahm die<br />

Anzahl der negativen Meldungen wieder zu. Insgesamt<br />

betrachtet ist dies das günstigste Ergebnis seit dem Jahre<br />

1<strong>99</strong>1. Die Reichweite der Auftragsbestände erhöhte<br />

sich im ersten Halbjahr <strong>1<strong>99</strong>8</strong> im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

spürbar, im dritten Quartal verringerte sie<br />

sich und lag noch unterhalb des Vorjahresniveaus. Bei<br />

der Beurteilung der Fertigwarenlager dominierte die Einschätzung,<br />

daß die Bestände zu groß seien, allerdings<br />

zeigte sich im Vergleich zu den Vorjahren eine günstigere<br />

Situation.<br />

Das vom Ifo-Institut ermittelte Geschäftsklima im Verarbeitenden<br />

Gewerbe hat sich seit Beginn des Jahres im<br />

früheren Bundesgebiet verschlechtert, insbesondere im<br />

Herbst (Schaubild 6). Die deutliche Verminderung des<br />

Indexwertes in der zweiten Jahreshälfte ist Ausdruck der<br />

Verunsicherungen der Unternehmen aufgrund der Beeinträchtigungen<br />

im weltwirtschaftlichen Umfeld. Am<br />

Anfang des Jahres lag das Niveau des Index noch wenig<br />

unter den Spitzenwerten vom Ende des Jahres 1<strong>99</strong>4, im<br />

Herbst rutschte der Index allerdings in den negativen Bereich<br />

und entsprach nur noch ungefähr dem Niveau des<br />

Jahresbeginns 1<strong>99</strong>7. In den neuen Bundesländern hat<br />

sich der Index im Verarbeitenden Gewerbe nur geringfügig<br />

verschlechtert, das Niveau liegt noch über dem<br />

Höchstwert am Jahresbeginn 1<strong>99</strong>5. Im Bauhauptgewerbe<br />

stabilisierte sich das Geschäftsklima.<br />

Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode Drucksache 14/73<br />

Schaubild 5<br />

84. Neben der günstigen Entwicklung im Verarbeitenden<br />

Gewerbe verzeichneten die Dienstleistungsunternehmen,<br />

wie in den Jahren zuvor, den stärksten Zuwachs<br />

der Bruttowertschöpfung, dieser lag im Jahresdurchschnitt<br />

erneut bei 4 vH. Im Sektor Handel und Verkehr<br />

betrug der Anstieg der Bruttowertschöpfung 3¼ vH und<br />

war damit etwas höher als im Vorjahr. Der Großhandel<br />

konnte seine Umsatzentwicklung in diesem Jahr erneut<br />

verbessern. In den ersten neun Monaten setzte er nominal<br />

1,5 vH und real 3,5 vH mehr um als im vergleichbaren<br />

Vorjahreszeitraum. Die positive Entwicklung<br />

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