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1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...

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Bundesweite Instrumente zur Stützung von Mehrwegsystemen für Getränkeverpackungen<br />

und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf die Stadt Wien – Endbericht Modul 2<br />

Österreichisches Ökologie-Institut<br />

7.7.2 Österreich hat in <strong>der</strong> EU Vorreiterrolle von GS Abg. Karlheinz Kopf,<br />

ÖVP, Herbst 2000 [Originalzitat]<br />

Aus politischer Sicht kommt <strong>der</strong> nunmehr in Kraft getretenen Novelle <strong>der</strong> Verpackungsabfall-<br />

Zielverordnung schon allein deswegen beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit zu, weil bei <strong>der</strong> Umsetzung ein<br />

für österreichische Verhältnisse relativ atypischer, neuer aber aus m<strong>einer</strong> Sicht sinnvoller und<br />

richtiger Weg eingeschlagen wurde.<br />

Die seit langem angepeilte Än<strong>der</strong>ung dieser Regelung ist nun in Verbindung mit <strong>einer</strong> freiwilligen<br />

Selbstverpflichtung <strong>der</strong> Wirtschaft zwischen BMLFUW und WKÖ akkordiert. Dem gemäß werden<br />

die gefor<strong>der</strong>ten Quoten für die Wie<strong>der</strong>befüllung, <strong>der</strong> stofflichen und energetischen Verwertung von<br />

Getränkeverpackungen mit 01. Jänner 2001 auf einheitlich 80 % gesenkt. Damit ist gewährleistet,<br />

dass Österreich im europäischen Vergleich nach wie vor eine Vorreiterrolle einnimmt.<br />

Die Quoten werden in Hinkunft neben dem Füllvolumen nun auch auf das Gewicht des<br />

Verpackungsmaterials abgestellt. Ziel ist es, dass Mehrwegsystem zu erhalten und die stoffliche<br />

Verwertungsquote von bestimmten Gebinden bis 2004 langfristig von 30 % auf 50 % zu erhöhen.<br />

Damit haben KonsumentInnen weiterhin die Möglichkeit zwischen Getränken im Mehrweg und<br />

Getränken im Einweg wählen zu können. Gleichzeitig kann er auf ein gut funktionierendes und<br />

umweltkonformes von <strong>der</strong> Wirtschaft zur Verfügung gestelltes Sammlungs- und Verwertungssystem<br />

zurückgreifen. Für die Wirtschaft wie<strong>der</strong>um ist diese Selbstverpflichtung darum interessant, weil mit<br />

dieser auf einem marktwirtschaftlichen Ansatz beruhen<strong>der</strong> Lösung Freiwilligkeit,<br />

Eigenverantwortung und Flexibilität gegenüber planwirtschaftlichen Elementen, mehr Bürokratie<br />

und höheren Kosten <strong>der</strong> Vorzug gegeben wird. Auch wenn durch diese Selbstverpflichtung <strong>der</strong><br />

Wirtschaft noch keine für eine freiwillige Vereinbarung typische vertragliche Leistungs-<br />

/Gegenleistungsbeziehung geschaffen wird, kann man doch von <strong>einer</strong>, wenn auch etwas<br />

abgeschwächten Win-win-Situation sprechen von <strong>der</strong> die Umwelt, die KonsumentInnen und die<br />

Wirtschaft profitieren.<br />

Den Zielen des bereits 1992 verabschiedeten 5. Umweltaktionsprogrammes <strong>der</strong> EU folgend, muss<br />

es generell zu einem Strategiewechsel in <strong>der</strong> Abfall- bzw. Umweltpolitik kommen. Konzepte, die<br />

anstatt auf Überreglementierung auf Freiwilligkeit und Kooperation beruhen, die Flexibilität bei <strong>der</strong><br />

Erreichung <strong>der</strong> Ziele gewährleisten und die betriebliche Eigenverantwortung erhöhen ohne den<br />

Umweltschutz und die Bedürfnisse <strong>der</strong> Menschen zu vernachlässigen, sind zu forcieren.<br />

Die nunmehr in Kraft getretene Novelle <strong>der</strong> Verpackungs-Zielverordnung ist m<strong>einer</strong> Meinung nach<br />

ein Schritt in die richtige Richtung und ein Positivbeispiel für zukunftsweisende und nachhaltige<br />

Umweltpolitik.<br />

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