1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...

Bundesweite Instrumente zur Stützung von Mehrwegsystemen für Getränkeverpackungen
und deren Auswirkungen auf die Stadt Wien – Endbericht Modul 2
Österreichisches Ökologie-Institut
7.5.2.3 Resultierende jährliche Brutto-Kosten in Deutschland
Aus dem geschätzten Investitionsbedarf ergeben sich jährliche Kosten in Gestalt der
Abschreibungen und der jährlichen Zinsbelastung. Der Abschreibungszeitraum wird entsprechend
geltendem Steuerrecht mit 7 Jahren angesetzt. Dies führt zu jährlichen Abschreibungen in Höhe
von 297 Mio. DM (152 Mio. €/2.090 Mio. ATS). Die Zinsbelastung wird mit 8 % der
Investitionssumme (166 Mio. DM/85 Mio. €/1.168 Mio. ATS) angesetzt. Dabei wird davon
ausgegangen, dass in jeder Periode Ersatzinvestitionen vorgenommen werden; d.h. über den
gesamten Zeitraum wird die gesamte Investition verzinst. Die Zinsbelastung wird also bei dieser -
konservativen – Berechnung nicht im Laufe des Tilgungszeitraums reduziert.
Hinzu kommen jährliche Betriebskosten für Personal, Wartung, Energie etc in Höhe von 8 % der
Investitionssumme, also 166 Mio. DM (85 Mio. €/1.168 Mio. ATS).
Die angenommenen Kosten für die Logistik der Sammlung und Verwertung einschließlich Clearing-
Stelle werden mit 50 % der gegenwärtigen DSD-Lizenzgebühren für die betroffenen Verpackungen
angesetzt, also 275 Mio. DM (141 Mio. €/1.935 Mio. ATS).
7.5.2.4 Erlöse und Gutschriften in Deutschland
Mit den genannten Kosten sind zunächst Erlöse für Sekundärrohstoffe zu verrechnen, die durch die
Verwertung der sortenrein erfassten Verpackungsmaterialien erzielt werden. Auch hier wird äußerst
konservativ von einem Erlös in Höhe von 50 DM (25,56 €/351,78 ATS) je Tonne ausgegangen.
Tatsächlich handelt es sich dabei um den Preis, der für eingesammeltes Behälterglas zurzeit
mindestens erzielt wird. Die derzeitigen Marktpreise für Weißblech, Aluminium und sortenrein
gesammeltes PET (rd. 1.000 DM/511,29 €/7.035,53 ATS je Tonne) liegen deutlich darüber.
Insgesamt handelt es sich um rd. 1,85 Mio. Tonnen Material (GVM; 1998). Außerdem stehen den
Kosten eingesparte Lizenzgebühren bei DSD in Höhe von 550 Mio. DM (281 Mio. €/3.870 Mio.
ATS) gegenüber.
Tabelle 7.4: Zusammenfassende Kostenbetrachtung für Aufbau und Betrieb des Pfandrücknahmesystems
Gesamtinvestitionsbedarf: 2,08 Mrd. DM (1,06 Mrd. €/14,6 Mrd. ATS)
Jährliche Abschreibung 297,1 Mio. DM (152 Mio. €/2.090 Mio. ATS)
Kosten: Zinsbelastung 166,4 Mio. DM (85,1 Mio. €/1.171 Mio. ATS)
Betriebskosten 166,4 Mio. DM (85,1 Mio. €/1.171 Mio. ATS)
Brutto-Systemkosten 904,9 Mio. DM (462,7 Mio. €/6.367 Mio. ATS)
Abzüglich: Sekundärrohstofferlöse 90 Mio. DM (46 Mio. €/633 Mio. ATS)
Netto-Systemkosten 814,9 Mio. DM (416,7 Mio. €/5.733 Mio. ATS)
Abzüglich: eingespartes Lizenzgeld 550 Mio. DM (281,2 Mio. €/3.870 Mio. ATS)
Ergebnis: Zusatzkosten durch Pfandpflicht 264,9 Mio. DM (135,4 Mio. €/1.864 Mio. ATS)
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