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1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...

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Bundesweite Instrumente zur Stützung von Mehrwegsystemen für Getränkeverpackungen<br />

und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf die Stadt Wien – Endbericht Modul 2<br />

Österreichisches Ökologie-Institut<br />

3.3 Einwegpfand in Schweden<br />

Ein Gesetz vom Mai 1982 regelte in Schweden zunächst, dass 90 % <strong>der</strong> Aluminiumdosen recycelt<br />

werden müssen. Seit 1994 schließt das Gesetz nach <strong>einer</strong> entsprechenden Novellierung das<br />

Recyceln von nicht-wie<strong>der</strong>befüllbaren PET-Getränkeflaschen mit ein. Die Umsetzung überließ <strong>der</strong><br />

Gesetzgeber den involvierten Parteien - allerdings mit dem ausdrücklichen Verbot, Gewinne zu<br />

erzielen.<br />

3.3.1 Das System "Returpack"<br />

Im Jahr 1984 entstand eine Kooperation aus Brauereien und Abfüllern, Verpackungsindustrie und<br />

Handel - die AB Svenska Returpack als Non-Profit-Organisation. Returpack ist für die Verwaltung<br />

des Pfandsystems für Aluminiumdosen und PET Flaschen verantwortlich. Ihr obliegt auch, das<br />

Rückgewinnungs- und Pfandsystem auf je<strong>der</strong> Stufe zu koordinieren. Returpack ist in zwei<br />

Gesellschaften (mbH) mit getrennten Finanzen aufgeteilt, von denen jede einzelne je für eine Art<br />

von Getränkeverpackungen verantwortlich ist.<br />

Aluminiumdosen und PET-Getränkeflaschen werden als reine Stoffströme zurückgeleitet und direkt<br />

dem Recycling zugeführt. Die beiden Gesellschaften arbeiten in den praktischen Abläufen<br />

zusammen, was das Verfahren finanziell wirtschaftlicher gestaltet. So werden Jahr für Jahr über<br />

eine Milliarde zum System gehörende Verpackungen abgewickelt, was ca. 36 % aller verwendeten<br />

Getränkeverpackungen ausmacht.<br />

Alle Brauereien, die Bier und Erfrischungsgetränke in Dosen o<strong>der</strong> Getränke in PET-<br />

Getränkeflaschen abfüllen, nehmen am schwedischen System teil und haben laufende<br />

Übereinkommen mit Returpack. Um sicherzugehen, dass die VerbraucherInnen ihr Pfand<br />

zurückerhalten, müssen die Brauereien die nur für Schweden von ihnen verwendeten Barcodes<br />

(EAN) Returpack mitteilen. Die Brauereien sind verpflichtet, die Dosen und PET-Getränkeflaschen<br />

von den Verkaufsstellen einzusammeln und das Pfand und die Nutzungsgebühr zu entrichten. Die<br />

Maschinenlieferanten ergänzen Rücknahmeautomaten wöchentlich über Online-Anbindungen um<br />

die neu hinzugekommenen Produkte und <strong>der</strong>en Barcodes. Dies gestattet Returpack den Rückfluss<br />

zu überwachen und Informationen über die Anzahl <strong>der</strong> recycelten Verpackungen zu erhalten, sowie<br />

die Pfandausgleichszahlungen gegenüber den Verkaufsstellen vorzunehmen.<br />

Die Händler zahlen ihren Zulieferern ein Pfand für Dosen in Höhe von 50 Öre (0,05 €/ 0,74 ATS)<br />

bzw. 1 o<strong>der</strong> 2 Schwedische Kronen (0,11 o<strong>der</strong> 0,22 €/1,48 o<strong>der</strong> 2,96 ATS) für PET-<br />

Getränkeflaschen. Der Abfüller zahlt dieses Pfand plus eine Administrationsgebühr direkt an die<br />

zentrale Abrechnungsstelle von Returpack. Bis zum Abverkauf <strong>der</strong> Ware geht <strong>der</strong> Handel also<br />

zunächst in Vorleistung für das Pfand, was keinen Unterschied zur Mehrwegpraxis darstellt. Bringen<br />

VerbraucherInnen leere Dosen o<strong>der</strong> Flaschen zurück, so erstattet <strong>der</strong> Supermarkt das Pfand und<br />

geht damit erneut in Vorkasse.<br />

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