19.01.2013 Aufrufe

1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...

1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...

1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bundesweite Instrumente zur Stützung von Mehrwegsystemen für Getränkeverpackungen<br />

und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf die Stadt Wien – Endbericht Modul 2<br />

Österreichisches Ökologie-Institut<br />

7.5.2.2 Aufbau <strong>einer</strong> Rückführungslogistik und Einrichtung <strong>einer</strong> Clearing-Stelle in<br />

Deutschland<br />

Bei automatisierter Rücknahme, die ca. 80 % <strong>der</strong> bepfandeten Verpackungen erfassen wird, erfolgt<br />

bereits bei <strong>der</strong> Rücknahme eine deutliche Volumsreduzierung (auch zur Verwertung <strong>der</strong><br />

Verpackungen erfor<strong>der</strong>lich). Lediglich bei händischer Rücknahme ist dies nicht <strong>der</strong> Fall, weil eine<br />

spätere Zählung möglich sein muss. Somit kann von <strong>einer</strong> deutlichen Volumenreduzierung <strong>der</strong> zu<br />

transportierenden Verpackungsabfälle gegenüber <strong>der</strong> haushaltsnahen Erfassung ausgegangen<br />

werden. Unterschiede zum gegenwärtigen Erfassungssystem bestehen zunächst hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Anfallstellen. Daraus ist für die Rückführungslogistik im wesentlichen zu folgern, dass die bislang<br />

für die haushaltsnahe Erfassung erfor<strong>der</strong>lichen Transportkapazitäten grundsätzlich auch im Pfand-<br />

Rücknahme-System verfügbar sein werden. Die weitere Rückführung kommt aufgrund <strong>der</strong> bereits<br />

weitgehend sortenreinen Erfassung <strong>der</strong> Verpackungen ohne aufwendige Sortierung aus, so dass<br />

hier deutliche Kostenvorteile gegenüber <strong>der</strong> haushaltsnahen Erfassung zu erwarten sind.<br />

Nach § 6 Abs. 1 Dt. Verpack VO muss jede verpflichtete Verkaufsstelle auch Verpackungen<br />

zurücknehmen, die von an<strong>der</strong>en Vertreibern in Verkehr gebracht wurden, sofern die Verpackungen<br />

in Art, Form und Größe den von ihr in Verkehr gebrachten Verpackungen entsprechen (bei<br />

Verkaufsstellen mit <strong>einer</strong> Verkaufsfläche unter 200 m² beschränkt sich die Rücknahmepflicht auf die<br />

in Verkehr gebrachte Marke). Hieraus sind Differenzen in <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> eingenommenen und <strong>der</strong><br />

ausgezahlten Pfandbeträge zu erwarten. Die Einrichtung <strong>einer</strong> Verrechnungsstelle, über die ein<br />

regelmäßiger Ausgleich erfolgen kann, wird hierdurch erfor<strong>der</strong>lich. Kosten für Einrichtung und<br />

Betrieb <strong>der</strong> Clearing-Stelle sind bei <strong>der</strong> Schätzung <strong>der</strong> Logistik-Kosten berücksichtigt. Hinzu<br />

kommen Kosten für die Kennzeichnung <strong>der</strong> bepfandeten Verpackungen, die einen hinreichenden<br />

Schutz vor Missbrauch und Betrug gewährleisten muss. Diese Kosten werden im Rahmen <strong>der</strong><br />

Schätzung <strong>der</strong> Logistik-Kosten mit berücksichtigt. Die erfor<strong>der</strong>liche Ausstattung <strong>der</strong> Automaten zum<br />

Lesen <strong>der</strong> Kennzeichnung ist bereits bei den geschätzten Investitionen für die Rücknahmeautomaten<br />

berücksichtigt.<br />

Die Logistikkosten für das Pfand-Rücknahme-System mit anschließen<strong>der</strong> Verwertung werden über<br />

die beim gegenwärtigen System <strong>der</strong> Erfassung gebrauchter Verpackungen ersparten Lizenzentgelte<br />

abgeschätzt. Nach Angaben <strong>der</strong> Duales System Deutschland AG setzen sich die Lizenzentgelte für<br />

alle Materialien, ausgenommen Kunststoffe, zu ungefähr gleichen Teilen aus Erfassungs- und<br />

Sortierkosten zusammen. Bei den Kunststoffen fallen zusätzlich Verwertungskosten an; Erfassungs-,<br />

Sortierungs- und Verwertungskosten machen dabei in etwa je ein Drittel des Lizenzentgeltes aus.<br />

Bei dem hier betroffenen, durch Glas und Weißblech geprägten, Materialmix werden die<br />

Logistikkosten äußerst konservativ geschätzt und zu 50 % <strong>der</strong> entsprechenden Lizenzentgelte<br />

angesetzt. Aufgrund <strong>der</strong> gegenüber 300.000 Container-Stellplätzen für Glas bzw. 20 Mio.<br />

Haushalten für die Erfassung über die gelbe Tonne deutlich reduzierten Zahl logistisch zu<br />

erfassen<strong>der</strong> Abfuhrstellen werden in <strong>der</strong> Praxis jedoch deutliche Kostensenkungspotentiale erwartet.<br />

Seite 96

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!