1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...
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Bundesweite Instrumente zur Stützung von Mehrwegsystemen für Getränkeverpackungen<br />
und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf die Stadt Wien – Endbericht Modul 2<br />
Österreichisches Ökologie-Institut<br />
5.4 Initiative "Mehrweg.at"<br />
Mit Jahresbeginn wurden die bislang gesetzlich festgeschriebenen Quoten für die<br />
Wie<strong>der</strong>verwendung von Getränkeverpackungen herabgesetzt. Damit wurde das gesetzliche Ziel an<br />
die vermeintlich nicht verän<strong>der</strong>bare Realität des zunehmenden Trends zu Einweg -<br />
Getränkeverpackungen in Österreich angepasst. Die "Initiative Mehrweg.at" befürchtet das<br />
langfristige Verschwinden von Mehrwegverpackungen und setzt sich aktiv für wirksame<br />
Maßnahmen zur För<strong>der</strong>ung von Mehrwegsystemen ein.<br />
Der zunehmende Trend zu Einweg-Gebinden führte im Vorjahr zur Nichterreichung <strong>der</strong><br />
gesetzlichen Zielquoten für die Wie<strong>der</strong>verwendung von Getränkeverpackungen. Für diesen Fall<br />
waren ein gesetzliches Zwangspfand o<strong>der</strong> eine Lenkungsabgabe auf Einweggebinde vorgesehen.<br />
Statt dessen wurde kurzerhand das Gesetz geän<strong>der</strong>t, und die Zielquoten <strong>der</strong> neuen Realität<br />
angepasst.<br />
Die Leidtragenden sind Bürger und Gemeinden, denn es wird mit einem Ansteigen von Restmüllund<br />
Verpackungssammelmengen gerechnet. So formierte sich die Initiative Mehrweg.at, ein<br />
informeller Zusammenschluss von vier führenden Organisationen aus kommunaler Abfallwirtschaft<br />
und vorsorgendem Umweltschutz:<br />
� Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> österreichischen Abfallwirtschaftsverbände<br />
� Verband Abfallberatung Österreich (VABÖ)<br />
� "die umweltberatung" Österreich (UBÖ)<br />
� ARGE Müllvermeidung<br />
Die gemeinsamen Ziele sind:<br />
Senkung kommunaler Restmüllmengen<br />
Vermin<strong>der</strong>ung von Stoffströmen<br />
möglichst regionale Schließung von stofflichen und wirtschaftlichen Kreisläufen<br />
Mehrwegsysteme erfüllen diese For<strong>der</strong>ungen und sind damit ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen<br />
Entwicklung. Studien belegen sowohl die ökologischen als auch volkswirtschaftlichen Vorteile von<br />
Mehrwegsystemen, daneben sind Getränke in Pfandflaschen in vielen Fällen sogar billiger als in<br />
Einweg-Flaschen. Spätestens seit Einführung <strong>der</strong> Mehrweg-PET-Flasche ist auch <strong>der</strong> Beweis<br />
erbracht, dass Mehrwegflaschen nicht unbedingt schwer sein müssen, so dass das Argument <strong>der</strong><br />
"Convenience" nicht mehr gegen Mehrwegflaschen spricht.<br />
Als Gründe für den drastischen Rückgang von Mehrwegsystemen sieht die Initiative Mehrweg.at<br />
das Bestreben des Handels, die Mehrweg-Rücknahmekosten zu minimieren und die daraus<br />
resultierende Tatsache, dass Mehrwegsysteme in <strong>der</strong> Werbung, bei Son<strong>der</strong>angeboten und bei <strong>der</strong><br />
Produktplatzierung benachteiligt werden. Bei fehlen<strong>der</strong> Werbung schwinden bekanntermaßen<br />
Marktanteile, schließlich investiert die Wirtschaft nicht völlig umsonst Milliarden in Werbung,<br />
Marketing und PR.<br />
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