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1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...

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Bundesweite Instrumente zur Stützung von Mehrwegsystemen für Getränkeverpackungen<br />

und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf die Stadt Wien – Endbericht Modul 2<br />

Österreichisches Ökologie-Institut<br />

4 Darstellung <strong>der</strong> bestehenden Verpackungsabgaben und<br />

Verpackungssteuern<br />

Bereits im Jahr 1986 hat Dr. Dieter Ewringmann vom Finanzwissenschaftlichen Forschungsinstitut<br />

<strong>der</strong> Universität zu Köln (FiFo) in <strong>einer</strong> Studie, die im Auftrag <strong>der</strong> damaligen deutschen<br />

Bundesregierung erstellt wurde, eine Steuer – beziehungsweise Abgabenlösung - als bestes<br />

Instrument zur Mehrwegför<strong>der</strong>ung vorgeschlagen. 22<br />

Auch die Beispiele <strong>der</strong> skandinavischen Län<strong>der</strong> Dänemark, Finnland und Norwegen ermuntern<br />

dazu, eine Steuer- o<strong>der</strong> Abgabenlösung anzustreben. In allen drei Län<strong>der</strong>n sind mittlerweile<br />

Steuern auf Verpackungen etabliert und erreichen den erwünschten Lenkungseffekt. 23<br />

Die Steuerobjekte sind meisten Getränkeverpackungen. In Dänemark wird die Abgabenpflicht<br />

ausgeweitet auf Verkaufsverpackungen von 15 verschiedenen Warengruppen.<br />

Das Abgabensystem ist sehr differenziert: In Dänemark und Norwegen werden materialabhängige<br />

Abgaben eingehoben, hingegen in Finnland und Belgien gilt die Abgabe für spezielle<br />

Getränkearten (Bier und Limonaden). Die Abgabenhöhe liegt zwischen ATS 0,28 (für kleinste<br />

Kartonverpackung in Dänemark) bis ATS 6,77 (für Glasverpackung in Norwegen).<br />

Die Einnahmenhöhe <strong>der</strong> Verpackungssteuer in diesen Län<strong>der</strong>n zeigt ebenfalls Unterschiede (siehe<br />

Tabellen 4.1 und 4.2).<br />

Auffallend ist, dass die Einnahmen aus den skandinavischen Verpackungsabgaben nur selten<br />

zweckgebunden für den Umweltschutz eingesetzt werden.<br />

Ziel <strong>der</strong> Verpackungsabgabe in Dänemark und Finnland ist die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nutzung von<br />

Mehrwegverpackung und die Erhöhung <strong>der</strong> Recyclingquote. Daher sind auch in Finnland die<br />

Mehrwegwegverpackungen von <strong>der</strong> Steuer ausgenommen, für wie<strong>der</strong>befüllbare Verpackungen<br />

wurde ein Pfandsystem eingerichtet.<br />

4.1 Dänische Verpackungssteuer<br />

Die bestehenden Abgaben auf Flaschen, Getränkekartons und Kunststofftüten wurden 1999 auf<br />

insgesamt 15 Warengruppen ausgedehnt. Schon 1978 gab es in Dänemark eine Abgabenpflicht<br />

auf Flaschen und Getränkekartons. Das Gesetz wurde zwischenzeitlich mehrmals geän<strong>der</strong>t und die<br />

Abgabensätze erhöht. Die Verpackungsabgaben berechnen sich per Stück abhängig von<br />

Verpackungsmaterial (Karton, Glas, Kunststoff) und <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Verpackung.<br />

Neben Getränkeverpackungen sind auch Verpackungen von diversen Lebensmitteln (Milch und<br />

Molkereiprodukte, Margarine, Essig, Speiseöle, Soßen, Senf und Tomatenpurré etc.)<br />

abgabepflichtig.<br />

22 Vgl. Dieter Ewringmann: Zur Effizienz eines Zwangspfandes auf ausgewählte Einweggetränkeverpackungen. Köln u.a. 1986<br />

23 GOLDING, 1999<br />

Seite 63

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