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1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...

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3.4.4.5 BifA-Studie<br />

Bundesweite Instrumente zur Stützung von Mehrwegsystemen für Getränkeverpackungen<br />

und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf die Stadt Wien – Endbericht Modul 2<br />

Österreichisches Ökologie-Institut<br />

Die Studie wurde im Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums durchgeführt. Sie hat den<br />

Untertitel „Eine Analyse marktwirtschaftlicher Instrumente in <strong>der</strong> Abfallwirtschaft insbeson<strong>der</strong>e zur<br />

Stützung <strong>der</strong> Mehrwegsysteme“. Da nur eine Presse-Kurzzusammenfassung (11.12.2000)<br />

vorgelegen hat, kann diese Arbeit auch nur zurückhaltend kommentiert werden. Danach richtet<br />

sich das Hauptaugenmerk <strong>der</strong> Studie auf die Eignung <strong>der</strong> verschiedenen Steuerungs-Instrumente<br />

Abgabe, Pfand, Verbote, Lizenzen, Quoten, Selbstverpflichtungen u.ä..<br />

Die Autoren kommen dabei zu dem Ergebnis, dass Lizenzen das ökologisch und ökonomisch<br />

sinnvollste Steuerungsinstrument zur För<strong>der</strong>ung von ökologisch vorteilhaften<br />

Getränkeverpackungen sind. Als zweitbeste Variante werden Abgaben und Verbote genannt.<br />

Zum Pfand wird ausgeführt, dass man sich in Teilbereichen zwar eine Nachtrageverschiebung<br />

zugunsten von Mehrweg vorstellen kann, an<strong>der</strong>erseits aber auch gegenläufige Effekte beim Handel<br />

vermutet, so dass insgesamt eine kontraproduktive Entwicklung nicht ausgeschlossen werden kann.<br />

Zugleich attestiert die Studie dem Pflichtpfand ökonomisch nachteilig zu sein, da unnötige<br />

Mehrkosten verursacht werden.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> BIFA-Studie wurde eine ökologische Lenkungswirkung des Pflichtpfandes im Rahmen<br />

von Plausibilitätsprüfung abgewogen und letzten Endes die tatsächliche Wirkung offen gelassen.<br />

3.4.4.6 Berger Studie<br />

Die Unternehmensberatung Roland Berger kommt zum Schluss, dass das Pflichtpfand „keine<br />

ökologischen Lenkungswirkungen“ haben wird. Aus <strong>der</strong> Studie kann festgehalten werden:<br />

Die Mehrwegquote würde durch das Pflichtpfand noch stärker als ohne Pfand sinken. Die Autoren<br />

rechnen mit einem Absinken <strong>der</strong> Mehrwegquote von 63,76 % (ohne Pfand) um 2,6 % auf 61,16 %<br />

(Prognose 2005) durch die Einführung des Pflichtpfandes. Einweg setzt sich langsam, aber<br />

kontinuierlich auf Kosten von Mehrweg durch. VerbraucherInnen sehen Verpackungen nicht als<br />

vorrangig bei <strong>der</strong> Kaufentscheidung an. Der Handel hat klare ökonomische Vorteile bei Einweg,<br />

die mit <strong>einer</strong> Pfandpflicht noch zunehmen. Wachsende und marktanteilstarke Handelsformen<br />

forcieren Einweg, nur ein schrumpfendes Fünftel setzt auf Mehrweg.<br />

Die Recyclingquoten werden, allerdings nur begrenzt, steigen. Grundsätzlich sind durch steigende<br />

Rücklaufquoten positive Litteringeffekte zu erwarten, allerdings mit einem geringen Gesamteffekt.<br />

Durch das Zwangspfand muss ein komplexes Geschäftssystem aufgebaut werden. Viele<br />

organisatorische und brisante Fragen sind bei Einführung eines Zwangspfandes noch nicht gelöst.<br />

Den Informationen zufolge ist damit zu rechnen, dass in rund 50.000 Geschäften mindestens ein<br />

Rücknahme-Automat für Getränkeverpackungen aufgestellt wird. In mindestens 50.000 weiteren<br />

kl<strong>einer</strong>en Verkaufsstellen (z.B. Tankstellen) müssen sich Mitarbeiter um die zurückgebrachten<br />

Einweg-Flaschen und Getränkedosen kümmern. Durch das Zwangspfand entsteht ein<br />

Investitionsbedarf von 2,6 Mrd. DM, eine laufende Kapitalbindung von 0,7 Mrd. DM und jährliche<br />

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