19.01.2013 Aufrufe

1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...

1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...

1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bundesweite Instrumente zur Stützung von Mehrwegsystemen für Getränkeverpackungen<br />

und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf die Stadt Wien – Endbericht Modul 2<br />

Österreichisches Ökologie-Institut<br />

Nur einmal befüllbare Plastikflaschen haben insbeson<strong>der</strong>e bei Mineralwasser und alkoholfreien<br />

Erfrischungsgetränken in den letzten Monaten zu übervollen Recycling-Containern geführt,<br />

an<strong>der</strong>erseits wird es für KonsumentInnen immer schwieriger gemacht, wie<strong>der</strong>befüllbare Gebinde zu<br />

kaufen. Die Verschiebung <strong>der</strong> Anteile zwischen Einweg- und Mehrweg-Flaschen war insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei Mineralwasser dramatisch. Dort ging <strong>der</strong> Marktanteil von Mehrweg-Flaschen zwischen 1997<br />

und 2000 von 90 auf 50 Prozent zurück, <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Einwegflaschen nahm um 40<br />

Prozentpunkte zu.<br />

Der Einsatz von Einweg-PET-Getränkeflaschen könnte von 1997 bis zum Jahresende 2000 von<br />

9.300 Tonnen auf geschätzte 18.000 Tonnen steigen. Wenn alle <strong>der</strong>zeit in Mehrweggebinden<br />

abgefüllten Getränke wie Wasser, Bier und alkoholfreie Erfrischungsgetränke in Einweg-PET-<br />

Gebinden abgefüllt werden, dann wären das 57.000 Tonnen PET-Getränkeflaschen pro Jahr, die<br />

ein gewaltiges Volumen für die Müllentsorgung darstellen würden. Daher wird deutlich, dass ein<br />

wirksames Gegensteuern zur Entwicklung notwendig ist. Das wird nun im Rahmen <strong>einer</strong><br />

Vereinbarung mit <strong>der</strong> Wirtschaft angestrebt.<br />

Für KonsumentInnen ist es wichtig, dass keine neuen Abgaben o<strong>der</strong> zusätzliche Belastungen mit<br />

<strong>der</strong> Neuregelung verbunden sind. Lenkungsabgaben zur Müllvermeidung sind nur <strong>der</strong> zweitbeste<br />

Weg und sollen durch die freiwillige Vereinbarung mit <strong>der</strong> Wirtschaft vermieden werden. Wichtig ist<br />

auch, dass klargestellt wird, dass es nicht um die Frage Glas- o<strong>der</strong> PET-Flasche geht. Die<br />

KonsumentInnen greifen vielfach zur PET-Flasche, weil sie wesentlich leichter ist. Es geht<br />

ausschließlich um die Frage, ob eine Flasche wie<strong>der</strong>befüllbar ist o<strong>der</strong> nicht. Wie<strong>der</strong>befüllbare PET-<br />

Getränkeflaschen werden in <strong>der</strong> Vereinbarung wie wie<strong>der</strong>befüllbare Glasflaschen behandelt.<br />

Ziel <strong>der</strong> Verordnungsnovelle ist es, sicherzustellen, dass ab Beginn 2001 80 Prozent aller<br />

Getränkeverpackungen wie<strong>der</strong>zubefüllen, umweltgerecht zu verwerten o<strong>der</strong> energetisch zu nutzen<br />

sind. Diese Regelung umfasst Mineralwasser genauso wie Bier, alkoholfreie Erfrischungsgetränke,<br />

Fruchtsäfte, Milch, Wein und Sekt. Gleichzeitig soll die Quote <strong>der</strong> stofflichen Verwertung <strong>der</strong><br />

Abfälle bis 2004 auf 50 Prozent angehoben werden, sodass die Vereinbarung auch wichtige<br />

Impulse zur verbesserten Sammlung, Wie<strong>der</strong>verwertung von Gebinden und zur Senkung des<br />

Müllvolumens gibt.<br />

Die Aussichten auf einen Erfolg dieses neuen Weges können als hoch eingeschätzt werden. Es hat<br />

sich nicht nur die Wirtschaftskammer und <strong>der</strong> Fachverband <strong>der</strong> Getränkeindustrie bereit erklärt,<br />

diese Vereinbarung mitzutragen, son<strong>der</strong>n auch die großen Handelsketten. Durch ein<br />

entsprechendes Monitoring und die Veröffentlichung eines jährlichen Berichtes kann die Einhaltung<br />

<strong>der</strong> Vereinbarung leicht nachvollzogen werden. Überdies werden Informationsmaßnahmen gesetzt,<br />

um den KonsumentInnen die Bedeutung <strong>der</strong> Verwendung wie<strong>der</strong>befüllbarer Gebinde für die<br />

Umwelt vor Augen zu führen.<br />

Seite 70

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!