1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...
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Bundesweite Instrumente zur Stützung von Mehrwegsystemen für Getränkeverpackungen<br />
und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf die Stadt Wien – Endbericht Modul 2<br />
Österreichisches Ökologie-Institut<br />
1 Zusammenfassung<br />
Die Novellierung <strong>der</strong> Verpackungszielverordnung 2000 sieht ein Absenken <strong>der</strong> bestehenden und in<br />
BGBl. 649/1996 festgelegten Verwertungsquoten auf einheitlich 80 % vor. Die Novellierung wird<br />
das endgültige Aus für die Mehrwegsysteme für bestimmte Getränkearten innerhalb weniger Jahre<br />
bedeuten und hat eine Mehrbelastung <strong>der</strong> Gemeinden durch steigende Abfallmengen, die zu<br />
sammeln und zu entsorgen sind, zur Folge. Dies führt zu <strong>einer</strong> Mehrbelastung <strong>der</strong> KonsumentInnen<br />
durch erhöhte Müllgebühren.<br />
Ziel des Projektes (Modul 1: Auswirkungen <strong>der</strong> Novelle <strong>der</strong> Verpackungszielverordnung 2000 auf<br />
das Wiener Abfallaufkommen) war es, Szenarien zu entwickeln, wie sich die Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Getränkezielverordnung durch die Novelle 2000 auf die Wiener Abfallmenge und<br />
Abfallzusammensetzung auswirkt.<br />
Hierbei wurden folgende Fragen behandelt:<br />
� Mit welchen Verpackungsabfallmengen muss in den nächsten Jahren (Szenarien 2004) durch<br />
die Novellierung <strong>der</strong> Getränkezielverpackungsverordnung gerechnet werden?<br />
� Welche Auswirkungen ergeben sich auf die Zusammensetzung <strong>der</strong> einzelnen<br />
Abfallsammelfraktionen in Wien?<br />
� Zusammenfassend soll geklärt werden welche zusätzlichen Sammelkosten durch die Novelle für<br />
die Wiener Abfallwirtschaft entstehen. (Ergebnisse siehe Endbericht Modul 1)<br />
Der vorliegende Endbericht für Modul 2 des Projektes bestand vorerst aus <strong>einer</strong> Recherche zur<br />
aktuellen Situation von Verpackungsabgaben und Einführung von Pflichtpfand auf Verpackungen<br />
in ausgewählten europäischen Staaten. Unter Berücksichtigung von Expertenmeinungen von<br />
Ministerien, Gemeinden und Wirtschaft wurde eine bundesweite Einführung bspw. von Pflichtpfand<br />
auf Verpackungen diskutiert und die Auswirkungen von <strong>der</strong>artigen Maßnahmen auf die Wiener<br />
Verpackungsabfallmenge abgeschätzt.<br />
Es wurden Instrumente zur Stützung von Mehrweggebinden, wie selektive Verbote von<br />
Einwegverpackungen, Mehrwegquoten, Pfandpflicht, Verpackungsabgaben und<br />
Verpackungslizenzen erläutert.<br />
Unterschiedliche Einwegpfandsysteme, wie die Rücknahme von Einweggetränkeverpackungen in<br />
Michigan (USA), die Situation in <strong>der</strong> Schweiz (Einweg-Pfandsystem des Großverteilers MIGROS),<br />
Einwegpfand in Schweden und das geplante Einwegpfand in Deutschland wurden ausführlich<br />
dargestellt.<br />
Insbeson<strong>der</strong>s wurde die Entwicklung in Deutschland zum Pflichtpfand auf ökologisch bedenkliche<br />
Getränkeverpackungen beleuchtet. Ergebnisse wissenschaftlicher Studien zu diesem Thema<br />
(Ewringmann, Sprenger, Golding, GVM, BifA, Berger) sind zusammengefasst dargestellt, sowie<br />
Auswirkungen eines Pfandpflichtes auf Wirtschaft und VerbraucherInnen in Deutschland.<br />
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