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1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...

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Bundesweite Instrumente zur Stützung von Mehrwegsystemen für Getränkeverpackungen<br />

und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf die Stadt Wien – Endbericht Modul 2<br />

Österreichisches Ökologie-Institut<br />

3.2 Situation in <strong>der</strong> Schweiz<br />

3.2.1 Getrennte Sammlung von PET-Getränkeflaschen<br />

Im Jahr 1998 wurde ein Verbrauch von 24.000 t PET-Getränkeflaschen und ein Rücklauf von<br />

19.100 t ausgewiesen. Dies entspricht <strong>einer</strong> Rücklaufquote von knapp 80 %.<br />

Für die flächendeckende separate Sammlung <strong>der</strong> Einweggetränkeflaschen aus PET sorgt <strong>der</strong> Verein<br />

PET-Recycling Schweiz (PRS). Die Sammelstellen befinden sich vorwiegend bei den Verkaufsstellen.<br />

Das Sammelstellennetz von rund 28.200 Sammelbehältern wird <strong>der</strong>zeit teilweise auch auf<br />

Gemeindesammelstellen ausgebaut.<br />

Die PRS erhebt auf allen Getränkeflaschen aus PET auf freiwilliger Basis einen vorgezogenen<br />

Recyclingbeitrag (VRB) von 4 Rappen (0,03 €/ 0,36 ATS) pro Flasche (bis Ende 1998 waren es 5<br />

Rappen (0,03 €/ 0,45 ATS). Mit diesem Betrag werden die Kosten für die Sammlung, den<br />

Transport und die PR gedeckt. Das freiwillige System war durch Trittbrettfahrer gefährdet.<br />

Das bestehende, privatwirtschaftlich initiierte Verwertungssystem wird über diesen vorgezogenen<br />

Recyclingbeitrag finanziert. Da die Stützungsmaßnahmen zu keinem Erfolg geführt haben, hat <strong>der</strong><br />

Bundesrat die revidierte Verordnung über Getränkeverpackungen (neu SR 814.621, früher SR<br />

814.017) am 1. Januar 2001 in Kraft gesetzt, wo die Einführung <strong>einer</strong> vorgezogenen<br />

Entsorgungsgebühr (VEG) vorgesehen ist.<br />

3.2.2 Einweg-Pfandsystem des Großverteilers MIGROS<br />

Als einziger Großverteiler erhebt Migros auf PET-Getränkeflaschen ein Pfand von 50 Rappen (0,33<br />

€/4,54 ATS). Damit wird die hohe Rücklaufquote von 96 Prozent erzielt. Migros verzichtet jedoch<br />

ab dem 1. Februar 2002 4 auf die Bepfandung ihrer PET-Getränkeflaschen (Mineral- und<br />

Süßwasser). Ausschlaggebend für den Entscheid sind laut Geschäftsführung die „Vorteile für die<br />

KonsumentInnen“, aber auch die Vereinfachung in <strong>der</strong> Logistik. Es wird von Seiten <strong>der</strong><br />

Geschäftsführung versichert, dass verschiedene begleitende Maßnahmen eingeleitet werden, um<br />

die hohe Rücklaufquote <strong>der</strong> PET-Getränkeflaschen zu sichern.<br />

In den Migros-Filialen ist bspw. geplant die Rücknahmeinfrastruktur für alle PET-Getränkeflaschen<br />

weiter auszubauen. Geplant sind gelb-blau markierte Sammelstellen in den Farben <strong>der</strong> PET-<br />

Recycling Schweiz (PRS), mit <strong>der</strong> die Zusammenarbeit verstärkt wird. Eine breit angelegte<br />

Informationskampagne <strong>der</strong> Migros soll zudem das schon hohe Verantwortungsbewusstsein <strong>der</strong><br />

Bevölkerung und die hohe Rücklaufquote im Zusammenhang mit PET-Recycling weiter stützen.<br />

Nach Meinung von Migros 5 dürfte sich vorübergehend die Ökobilanz durch zu erwartende tiefere<br />

Rücklaufquoten etwas verschlechtern. Durch die Tatsachen, dass es in <strong>der</strong> Schweiz<br />

4 http://www.umweltschutz.ch/newsletter/newsl012.htm#nl01204<br />

5 Walter Staub, Corporate Communications, Migros-Genossenschafts-Bund, walter.staub@mgb.ch, http://www.migros.ch<br />

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