1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...
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Bundesweite Instrumente zur Stützung von Mehrwegsystemen für Getränkeverpackungen<br />
und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf die Stadt Wien – Endbericht Modul 2<br />
Österreichisches Ökologie-Institut<br />
3.4.5.11 STELLUNGNAHME Bundesverband <strong>der</strong> Deutschen Entsorgungswirtschaft<br />
e.V. (BDE) 18<br />
Der Bundesverband <strong>der</strong> Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. hat den Beschluss <strong>der</strong><br />
Bundesregierung über das Zwangspfand auf Einweggetränkeverpackungen heftig kritisiert.<br />
Auf bis zu 500 Millionen DM beziffern die Entsorger die Umsatzeinbußen, die sie als Folge <strong>der</strong><br />
Neuregelung erwarten. Ein Wegfall von Dosen und Einwegflaschen aus dem Dualen System<br />
entwerte die mit Milliardenaufwand errichteten und optimierten Sortier- und Aufbereitungsanlagen.<br />
Durch das „Wegbrechen <strong>der</strong> Sammelmengen aus den Altglas-Container“ befürchtet die Branche<br />
den Nie<strong>der</strong>gang des gesamten Altglasrecyclings.<br />
Kritisiert wird auch <strong>der</strong> zusätzliche Sortieraufwand für die VerbraucherInnen. Dieser müsse nun<br />
neben unbepfandeten Weinflaschen und den mit dem „Grünen Punkt“ versehenen übrigen<br />
Glasverpackungen in s<strong>einer</strong> Wohnung trennen und unterschiedlichen Systemen wie<br />
Pfandautomaten und Altglasbehälter zuführen.<br />
3.4.6 Meinung <strong>der</strong> Europäischen Kommission<br />
Schutzvorschriften für Mehrwegsysteme werden von Seiten <strong>der</strong> Europäischen Kommission als<br />
Behin<strong>der</strong>ung des freien Warenverkehrs im innergemeinschaftlichen Markt erachtet. So wurden<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> entsprechenden Vorgaben <strong>der</strong> Dt. Verpack VO bereits Ende 1995 ein<br />
Vertragsverletzungsverfahren hinsichtlich <strong>der</strong> Beeinträchtigung <strong>der</strong> Rechtsvorschriften <strong>der</strong><br />
Europäischen Gemeinschaft 19 initiiert. Im 2. Mahnschreiben <strong>der</strong> EU-Kommission vom 11.12.1998<br />
werden insbeson<strong>der</strong>e folgende Punkte kritisiert:<br />
Vorgabe <strong>einer</strong> „Globalquote“ anstelle segmentspezifischer Mehrwegquoten;<br />
Fraglichkeit <strong>der</strong> Lenkungswirkung eines Zwangpfandes;<br />
Ökologische Bedenklichkeit von Mehrweggebinden bei weit entfernten Ursprungsorten (vor<br />
allem gegeben bei Importprodukten);<br />
Mangelnde Kompatibilität zu EU- Qualitätsvorschriften und Vorschriften über zu verwendendes<br />
Verpackungsmaterial;<br />
Unsicherheit <strong>der</strong> ökonomischen Auswirkungen des Mehrwegschutzes insbeson<strong>der</strong>e unter<br />
dynamischem Blickwinkel.<br />
Zielsetzung <strong>der</strong> EU-Politik ist es, die unterschiedlichen Maßnahmen <strong>der</strong> Mitgliedstaaten zu<br />
harmonisieren, um <strong>einer</strong>seits die ökologischen Auswirkungen <strong>der</strong> Verpackungsabfälle in einem<br />
vertretbaren Rahmen zu halten und an<strong>der</strong>erseits Handelshemmnisse und Wettbewerbsverzerrungen<br />
zu verhin<strong>der</strong>n.<br />
18 Bundesverband <strong>der</strong> Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. (BDE)<br />
19 Richtlinie 94/62/EG in Verbindung mit Art. 30 EG-Vertrag<br />
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