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1 Abschätzung der Realisierungschancen einer bundesweiten ...

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Bundesweite Instrumente zur Stützung von Mehrwegsystemen für Getränkeverpackungen<br />

und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf die Stadt Wien – Endbericht Modul 2<br />

Österreichisches Ökologie-Institut<br />

3.1.1 Pfandausgleich zwischen Herstellern und Händlern<br />

Der Kauf von Getränken in Einwegverpackungen läuft für VerbraucherInnen in Michigan genauso<br />

einfach ab, wie man das vom Mehrwegbereich her kennt: die Kundschaft zahlt für jede<br />

Verpackung das Pfand, gibt die geleerte Verpackung wie<strong>der</strong> ab und erhält sein komplettes Pfand<br />

zurück. Der für die Einzelhändler nötige Pfandausgleich findet über die Hersteller statt. Dazu liefern<br />

die Händler die Verpackungen (manuelle Rücknahme) o<strong>der</strong> die Daten (automatisierte Rücknahme)<br />

über alle wie<strong>der</strong> zurückgenommenen Getränkeverpackungen an die Hersteller, diese verrechnen<br />

dann die Pfandgel<strong>der</strong>. Dies stellt weltweit einen Son<strong>der</strong>fall dar; in allen an<strong>der</strong>en bestehenden<br />

Rücknahmesystemen für Einweg-Getränkeverpackungen findet dieser Pfandausgleich über eine<br />

unabhängige Zentralorganisation statt.<br />

Der Einzelhändler bezahlt beim Hersteller das Pfand, nimmt es von VerbraucherInnen ein und muss<br />

es dann wie<strong>der</strong> an den KonsumentInnen zurückgeben. Der Händler tritt in Vorkasse, dieses Defizit<br />

wird vom Hersteller wie<strong>der</strong> ausgeglichen. Zusätzlich wird dem Händler eine<br />

Aufwandsentschädigung zuteil. Dafür muss er die Leergebinde sammeln und nach Hersteller<br />

sortieren. Geschieht die Rücknahme manuell, dann wird wie in unserem Mehrwegsystem die<br />

Verpackung unverdichtet mit <strong>der</strong> nächsten Lieferung an den Hersteller zurückgeleitet, damit dieser<br />

die Verpackungen kontrollieren und den Pfandausgleich vornehmen kann. Geschieht die<br />

Rücknahme automatisiert, so findet bereits in den Automaten die Komprimierung <strong>der</strong><br />

Verpackungen statt. Über die entsprechende Logistik geht das zurückgegebene Material an<br />

Sortierzentren, in denen die sortenrein angelieferten Materialien noch einmal verdichtet,<br />

zusammengeführt und über das Recycling den Herstellern als neuer Rohstoff wie<strong>der</strong> zur Verfügung<br />

gestellt werden können.<br />

Pro Jahr werden in Michigan rund 5,6 Milliarden Einweg-Getränkeverpackungen verkauft, 95 %<br />

davon (5,3 Milliarden Verpackungen) werden wie<strong>der</strong> zurück gegeben. Die Automatisierungsrate<br />

liegt bei rund 40 %, d.h. 40 % <strong>der</strong> Einweggebinde (ca. 2,1 Milliarden im Jahr) werden<br />

automatisiert zurückgenommen.<br />

Das Rücknahmesystem in Michigan belegt, dass die sortenreine Rücknahme auch in Einweg-<br />

Pfandsystemen möglich ist. Verantwortlich hierfür sind verschiedene, sich ergänzende<br />

Erkennungsverfahren, die ein effektives und wirtschaftliches Stoffrecycling ermöglichen. Zum einen<br />

identifizieren die Automaten die eingeworfenen Glasflaschen über den Barcode. Vergleichbar dem<br />

Fingerabdruck beim Menschen hat jedes Produkt einen eigenen, unverwechselbaren Code.<br />

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