Wir sorgen für Ihr Wohlbefinden. - Energieweb
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marktreport<br />
hydraulik<br />
Grafik 3 a + b:<br />
Wenn das Regelventilüberdimensioniert<br />
ist, verbessert<br />
ein Strangregulierventil<br />
die<br />
Charakteristik des<br />
Regelventils.<br />
a) Wie berechnet<br />
man den Druckverlust<br />
den ein<br />
Regelventil bei<br />
Nenndurchfluss<br />
aufweisen muss?<br />
b) Das Strangregulierventil<br />
stellt<br />
den Nenndurchfluss<br />
sicher. Die Charakteristik<br />
ist näher an<br />
der idealen gleichprozentigenKennlinie<br />
als ohne.<br />
Differenzdruckfühlers der leistungsgeregelten<br />
Pumpe nahe am weitest<br />
entfernten Verbraucher die höchste Energieeinsparung<br />
liefern. Dies bringt jedoch<br />
Probleme <strong>für</strong> die Verbraucher die<br />
sich in der Nähe der Pumpe befinden.<br />
Wurde nun das Regelventil entsprechend<br />
dem zur Verfügung stehenden<br />
Differenzdruck DH unter Nennbedingungen<br />
dimensioniert, dann ist dieser<br />
Kreis bei kleineren Differenzdrücken<br />
unterversorgt. Wurde das Regelventil<br />
jedoch auf diesen minimalen Differenzdruck<br />
DH dimensioniert, erreicht dieser<br />
Regelkreis bei Nennbedingungen eine<br />
zu hohe Durchflussmenge. Das Ventil<br />
hat eine schlechte Autorität. Als Kompromiss<br />
kann der Differenzdruckfühler<br />
in der Mitte der Anlage platziert werden.<br />
Damit kann man die Veränderungen des<br />
Differenzdruckes um mehr als 50 %, im<br />
Vergleich zu solchen Anlagen die über<br />
eine Drehzahl geregelte Pumpe ohne<br />
externen Fühler verfügen, reduzieren.<br />
Grafik 2c zeigt das Verhältnis zwischen<br />
der Wärmeleistung und dem Ventilhub<br />
<strong>für</strong> ein EQM Regelventil das so dimensioniert<br />
wurde, dass voll geöffnet die<br />
Nenndurchflussmenge bei einer Autorität<br />
von 0,25 besitzt. Wenn nun der<br />
zur Verfügung stehende Differenzdruck<br />
über den Regelkreis steigt, wird die<br />
Kennlinie des Regelventils so verändert,<br />
dass es zur Instabilität des Regelkreises<br />
kommt. In diesem Fall kann ein lokaler<br />
Differenzdruckregler verwendet werden<br />
um den Differenzdruck über das Regelventil<br />
konstant zu halten und die Autorität<br />
ist nahezu 1.<br />
Dimensionierung eines stetigen<br />
Regelventils<br />
Das Durchgangs Regelventil ist richtig<br />
dimensioniert wenn:<br />
1. Der Nenndurchfluss bei voll geöff-<br />
neten Regelventil unter Nennbedingungen<br />
erreicht wird.<br />
2. Die Autorität des Regelventils genügend<br />
hoch ist. Das bedeutet mindestens<br />
0,25.<br />
Die erste Bedingung ist notwendig zur<br />
Vermeidung zu hoher Durchflüsse, die<br />
zu geringen Durchflüssen in anderen<br />
Kreisen führen, wenn die Regelventile<br />
über längere Zeiträume voll geöffnet<br />
sind. Dies passiert während der Inbetriebnahme<br />
der Anlage, aber genauso<br />
jeden Morgen nach der Nachtabsenkung,<br />
wenn der Verbraucher unterdimensioniert,<br />
wenn der Raumregler auf<br />
einen Maximalwert bei Heizungsanlagen<br />
oder einen Minimalwert bei Kälteanlagen<br />
eingestellt oder der Regelkreis<br />
nicht stabil ist.<br />
Um eine Autorität von 0,5 zu erreichen,<br />
muss das Regelventil den gleichen<br />
Druckverlust aufweisen wie die zu regelnde<br />
Strecke. Hat z.B. der Verbraucher<br />
mit den Rohrleitungen und den<br />
Einbauteilen einen Druckverlust von 20<br />
kPa, sollte das Regelventil ebenfalls einen<br />
Druckverlust von 20 kPa aufweisen<br />
damit die Autorität 0,5 beträgt. Diese<br />
Berechnung kann aber nur dann korrekt<br />
durchgeführt werden, wenn neben der<br />
Durchflussmenge auch der Druckverlust<br />
des Verbrauchers und der zur Verfügung<br />
stehende Differenzdruck bekannt ist.<br />
Während die Menge meist vorliegt, fehlt<br />
jedoch oft die Information über den Differenzdruck.<br />
Dimensionierungsbeispiel<br />
Verbraucher:<br />
Nenndurchfluss: q = 5.800 l/h<br />
Druckverlust: DpL= 20 kPa<br />
Zur Verfügung stehender Differenzdruck:<br />
DH = 40 kPa<br />
Kleinster noch zulässiger Druckverlust<br />
des Regelventils<br />
DpV >= 0,25 DH dPVmin >=<br />
0,25 40 kPa = 10 kPa<br />
Minimal erforderlicher Differenzdruck:<br />
DHmin = DpVmin + DpL + DpSTADmin<br />
DpSTAD min = 3 kPa<br />
DHmin = DpVmin + vpL + DpSTAD =<br />
10 + 20 + 3 = 33 kPa<br />
DH = 40 kPa, und damit größer<br />
als DHmin.<br />
Die Auswahl der Regelventile erfolgt<br />
nach der Reynardreihe. Zur Verfügung<br />
stehen:<br />
1,0 -1,6 -2,5 -4,0 -6,3 -10,0 – 16,0 - …<br />
Bei Nennmenge und voll geöffnetem Regelventil<br />
ergeben sich folgende Druckverlustwerte:<br />
Kvs dP(kPa)<br />
4 210,3<br />
6,3 77,2<br />
10 33,6<br />
16 13,1<br />
Um den Nenndurchfluss bei Nennbedingungen<br />
zu erreichen, muss der<br />
Druckverlust des voll geöffneten Regel-<br />
ventils gleich groß sein wie der lokal zur<br />
Verfügung stehende Differenzdruck DH<br />
minus dem Druckverlust des Verbrauchers<br />
der Rohrleitung und den Einbauteilen<br />
(Grafik 3a).<br />
Welche Ventile sind am Markt <strong>für</strong> den<br />
Nenndurchfluss von 5.800 l/h verfügbar?<br />
Ein Regelventil das einen Druckverlust<br />
von 13 kPa aufweist und ein anderes das<br />
33 kPa Druckverlust hat und ein drittes<br />
mit 77 kPa.<br />
Wenn nun aber 20 kPa <strong>für</strong> das Regelventil<br />
erforderlich sind, dann kann man<br />
kein Ventil mit einem Kvs Wert von<br />
12,96 bekommen. Man muss das nächst<br />
Größere Ventil mit Kvs 16 wählen. Aus<br />
diesem Grund sind Regelventile normalerweise<br />
alle überdimensioniert. Ein<br />
Strangregulierventil wird dann verwendet,<br />
um den zu hohen Durchfluss zu<br />
reduzieren und es verbessert die Ventilcharakteristik<br />
ohne einen unnötigen<br />
Druckverlust zu erzeugen (Grafik 3b).<br />
qp<br />
Dpv = ( = (5800/100 16)² = 13,1 kPa<br />
100 Kvs)<br />
Wenn nun das Regelventil dimensioniert<br />
wurde, muss man sich vergewissern<br />
dass die Autorität DpVc/DH ausreichend<br />
groß ist.<br />
DpVc/DH = 13,1/40 = 0,33 > 0,25 deshalb<br />
verwendbar.<br />
Wenn sie nicht ausreichend ist, muss<br />
man die Dimensionierung der Anlage<br />
überdenken und höhere Differenzdrücke<br />
und kleinere Regelventil zulassen.<br />
Würde man nun das Ventil mit einem<br />
Kvs Wert von 10 wählen, so hat das Ventil<br />
33 kPa Druckverlust. Bei einem zur<br />
Verfügung stehenden Differenzdruck<br />
von 40 kPa würde sich nur mehr ein<br />
Durchfluss von 5.000 l/h <strong>für</strong> die Regelgruppe<br />
ergeben. Also um 14 % zu<br />
wenig. Erhöht man den Differenzdruck<br />
<strong>für</strong> diesen Kreis, so hat dies ebenfalls<br />
eine Auswirkung <strong>für</strong> alle anderen Regelkreise.<br />
Hat man <strong>für</strong> einen Regelkreis<br />
den Differenzdruck festgelegt, so ist der<br />
Differenzdruck auch <strong>für</strong> alle anderen<br />
Regelkreise gegeben, außer man verwendet<br />
Differenzdruckregler.<br />
Da aber das gewählte Regelventil nun<br />
einen geringeren Kvs Wert hat, als dies<br />
theoretisch notwendig wäre und damit<br />
einen bei Nennmenge zu geringen Widerstand<br />
hat, würde die Durchflussmenge<br />
bei einem Differenzdruck von 40 kPa<br />
auf 6.300 l/h ansteigen.<br />
Um dies zu verhindern ist der Einsatz<br />
eines Strangregulierventils erforderlich.<br />
Dies muss einen Druckverlust aufweisen<br />
von:<br />
DpSTAD = DH – Dpv – DpL = 40 kPa –<br />
13,1 kPa – 20 kPa = 6,9 kPa<br />
5.800/ 100 x √6,9 = 22,08<br />
qp<br />
Kv STAD = =<br />
100 x √Dp STAD<br />
Bei einem STAD 2“ ergibt dies Handradposition<br />
3,06.<br />
DI Norbert Ramser, Tour & Andersson F<br />
14 Heizung Lüftung Klimatechnik – 1-2/2011 Heizung<br />
Österreichs einzige spezialisierte Fachzeitschrift <strong>für</strong><br />
die Bereiche Heizung, Lüftung, Klima- und Kältetechnik<br />
Lüftung<br />
Klimatechnik