Wir sorgen für Ihr Wohlbefinden. - Energieweb
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Was denn?<br />
Die Goldene Pappel?<br />
Rudolf Gsell erhält die „Goldene Pappel“ vom Landwirtschaftskammer-<br />
Präsident Gerhard Wlodkowski und Egon Dorner, Energie Steiermark (v. l.).<br />
88<br />
„Stellen Sie sich vor, lieber Kunde, Sie gehen in<br />
ein Gasthaus, kommen mit dem Schnitzelfleisch<br />
vom Supermarkt dorthin und verlangen, dass der<br />
Gastronom nur die Panier verrechnet. Kennen Sie einen<br />
Gastronomen, der sich darauf einlässt?“<br />
Installateur Kurt Brantner (siehe Interview Seite 74)<br />
bringt seinen Kunden diesen Vergleich, wenn diese ihre im Internet<br />
erstandene Ware von ihm installiert haben möchten.<br />
Bild: de.academic.ru<br />
Es gibt kaum einen Preis, den es<br />
nicht gibt. Und ginge es um die<br />
kreative Ideenfindung <strong>für</strong> Preise,<br />
würde die „Goldene Pappel“ auch<br />
einen Preis bekommen. Noch dazu<br />
im Jahr des Waldes 2011. Dabei<br />
hat dieser Preis einen interessanten<br />
Hintergrund.<br />
Rudolf Gsell heißt der Gewinner der<br />
„Goldenen Pappel“, die im Rahmen<br />
der Mitteleuropäischen Biomassekonferenz<br />
in Graz am 29. Jänner 2011<br />
vergeben wurde. Damit wurden die<br />
Bemühungen und Leistungen des<br />
Siegers bei der Energieholzgewinnung<br />
gewürdigt. Er siegte mit einem<br />
Zuwachs von 200 fm Pappelholz pro<br />
ha in zwei Jahren. Die Zielsetzung<br />
dieses Wettbewerbes ist es, die neue<br />
Form der Energieholzgewinnung<br />
möglichst vielen Praktikern näher zu<br />
bringen und Rückmeldungen über<br />
Sanierungssch(r)eck 2011<br />
Wie wir seit Ende Jänner 2011 auf www.hlk.co.at<br />
berichten, startet mit 1. März 2011 die Neuauflage des<br />
Sanierungsschecks in Österreich. Die neue Förderaktion<br />
hat weitreichende Auswirkungen – typisch Österreich:<br />
nicht nur positive.<br />
Der am 31. Jänner 2011 vom Umwelt-<br />
und <strong>Wir</strong>tschaftsministerium<br />
vorgestellte „Sanierungsscheck 2011“<br />
erregt derzeit die Gemüter in der Heizungsbranche<br />
und entpuppt sich <strong>für</strong><br />
diese als Sanierungs-Schreck. Zwar<br />
werden jährlich rund 100 Mio. EUR <strong>für</strong><br />
die thermische Sanierung bereitgestellt<br />
(zum Vergleich: Die ÖBB erhielten<br />
zuletzt jährlich über 700 Mio. EUR<br />
Steuergelder). Jedoch wird der Tausch<br />
alter Heizungsanlagen – eine ein-<br />
fache und durchaus nutzbringende<br />
Maßnahme – wesentlich abgewertet.<br />
Lediglich 1.500,– EUR stellt der österreichische<br />
Staat pro Sanierungsprojekt<br />
zur Verfügung. Zudem ist der<br />
Heizkesseltausch an die Sanierung<br />
der Außenhülle gebunden. D. h. nur<br />
bei einer umfassenden Renovierung<br />
besteht Anspruch auf eine Förderung.<br />
Die Erneuerung der Heizungsanlage<br />
im Einfamilienhaus – die<br />
laut EN 15232 rund 30 % Energie-<br />
Bild: Biomasse-Verband<br />
die Erfolge und Probleme aus unterschiedlichsten<br />
Anpflanzbedingungen<br />
zu bekommen. Denn aus den sehr<br />
schnell wachsenden Pappeln kann<br />
Energieholz und damit Ökowärme<br />
hergestellt werden.<br />
Im Frühjahr 2008 wurden 15 Pappelstecklinge<br />
inklusive Pflanz- und<br />
Kulturführungsanleitung an insgesamt<br />
186 Teilnehmer versendet. Die<br />
Wertung erfolgte in drei Seehöhen-<br />
Kategorien (bis 450 m, mit dem Gesamtgewinner<br />
Gsell, 450 m – 850 m,<br />
Kategorie-Sieger Karl Schrotter, St.<br />
Radegund, und über 850m, Kategoriesieger<br />
Harald Spitzer, Puchberg bei<br />
Vorau).<br />
Bewertet wurde das Volumen der<br />
stärksten Pflanze im Verband nach<br />
zwei Vegetationsperioden im Frühjahr<br />
2010. Der Gesamtsieger erhält<br />
als Preis den „goldenen Pappelsteckling“<br />
F<br />
In der EN 15232 ist das Energie-Einsparpotenzial der verschiedenen<br />
Maßnahmen eindeutig kategorisiert.<br />
einsparung verspricht – wird <strong>für</strong><br />
den Sanierungswilligen damit entsprechend<br />
unattraktiver. Dabei sind<br />
die verschiedenen Maßnahmen zur<br />
Energieeffizienz-Steigerung in der zuvor<br />
genannten EU-Norm eindeutig<br />
kategorisiert. Die Wertigkeit des Energie-Einsparpotenzials<br />
ist im neuen<br />
„Sanierungsscheck 2011“ also leider<br />
nicht zu entdecken.<br />
Chancen verpasst<br />
Diese Benachteiligung ist schwer<br />
nachvollziehbar, bringt der Tausch<br />
veralteter Kesselanlagen doch auch<br />
eine wesentliche Reduktion des CO 2-<br />
Ausstoßes. Österreich hat sich in<br />
diesem Zusammenhang ein ambitioniertes<br />
Ziel gesetzt, das durch den<br />
„Sanierungs-Schreck“ in noch weitere<br />
Ferne rückt. Dieses Ziel ist leichter<br />
erreichbar, wenn die Koppelung zwischen<br />
thermischer Sanierung der Gebäudehülle<br />
und der Heizkesselsanierung<br />
losgelöst voneinander gefördert<br />
werden (würden).<br />
Neben energie- und umweltpolitischen<br />
Aspekten birgt die neue<br />
Förderaktion auch Auswirkungen<br />
auf die Arbeitsmarktsituation. In der<br />
Heizungsbranche werden zahlreiche<br />
Fachkräfte und auch Lehrlinge beschäftigt.<br />
Durch die eindeutige Geringschätzung<br />
des Kesseltausches durch den<br />
Gesetzgeber, ist hier ein entsprechender<br />
Rückgang der Investitionskraft<br />
und damit verbunden, die Gefährdung<br />
wichtiger Arbeitsplätze, zu<br />
erwarten.<br />
Auch aus diesem Grund fordert die<br />
österreichische Heizungsbranche daher<br />
eine Modifikation der Durchführungsbestimmungen,<br />
um auch<br />
all jenen Haushalten die geförderte<br />
Möglichkeit zur Energie- (und Kosten-)<br />
einsparung zu bieten, die sich<br />
die bis zu sechs Mal teurere Sanierung<br />
der Gebäudehülle (bei gleichem<br />
Einsparungseffekt) nicht sofort leisten<br />
können, sondern in sinnvollen Schritten<br />
vorangehen wollen (müssen). F<br />
Heizung Lüftung Klimatechnik – 1-2/2011<br />
Österreichs einzige spezialisierte Fachzeitschrift <strong>für</strong><br />
die Bereiche Heizung, Lüftung, Klima- und Kältetechnik<br />
Heizung<br />
Lüftung<br />
Klimatechnik