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Wir sorgen für Ihr Wohlbefinden. - Energieweb

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Interview mit Kurt Brantner,<br />

(Jung)Installateur in Wien 22 + Mühlleiten/NÖ<br />

Um Lob kann man<br />

sich was kaufen<br />

Selbständig sein. Und wie ist das? HLK bat Kurt Brantner<br />

vors Mikrofon, der als spätberufener die Meisterprüfung<br />

absolvierte und seit 2007 als selbständiger Installateur in<br />

Wien 22 und Mühlleiten/Niederösterreich arbeitet.<br />

Installateur<br />

Kurt Brantner:<br />

„Ich habe es<br />

nicht bereut,<br />

dass ich<br />

mich 2007<br />

selbstständig<br />

machte.<br />

Was mir besondereFreude<br />

macht, ist,<br />

wenn Kunden<br />

mit meiner<br />

Arbeit zufrieden<br />

sind und<br />

mich weiterempfehlen“.<br />

Er hat ein kleines Geschäft in Wien<br />

Stadlau und arbeitet auch von Mühlleiten<br />

in Niederösterreich (NÖ) aus –<br />

Gas-, Wasser- und Heizungsinstallateur Kurt<br />

Brantner. Mit 45 Jahren absolvierte er die<br />

Meisterprüfung und arbeitet seither als selbständiger<br />

Installateur bzw. „one-man-show“<br />

in Wien und Niederösterreich. <strong>Wir</strong> baten den<br />

erfahrenen Junginstallateur zum Interview,<br />

um von ihm zu erfahren, wie das so ist, wenn<br />

man selbständig wird bzw. ist.<br />

HLK: Vor <strong>Ihr</strong>er Selbständigkeit –<br />

was taten Sie?<br />

Brantner: Ich war Monteur bei einer kleinen<br />

Installateurfirma – der Firma Berger in<br />

Wien 22 – und bekam dort auch viel Ein- und<br />

Überblick in die gesamte Bandbreite des unternehmerischen<br />

Schaffens.<br />

HLK: Welche Motivation stand hinter der<br />

Entscheidung, Meister zu werden?<br />

Brantner: In einer kleinen Firma hat man<br />

keine Aufstiegschancen – deshalb blieb mir<br />

nur die Wahl entweder zu einem größeren<br />

Unternehmen zu wechseln oder den Schritt<br />

in die Selbständigkeit zu wagen.<br />

HLK: Mit welchem Alter haben Sie die<br />

Meisterprüfung (Gas/Wasser?) gemacht<br />

und wann hat diese stattgefunden?<br />

Brantner: 2006 fiel die Entscheidung, die<br />

Meisterprüfung in Angriff zu nehmen – da<br />

Keine Kunde nimmt<br />

das Schnitzelfleisch<br />

ins <strong>Wir</strong>tshaus mit<br />

war ich 44 Jahre alt. Anfang 2007 habe ich<br />

dann die Ausbildung zur Meisterprüfung in<br />

Angriff genommen und bin dazu auch <strong>für</strong><br />

rund ein halbes Jahr nach St. Pölten umgezogen,<br />

damit ich mich voll und ganz aufs<br />

Lernen konzentrieren kann. Das Lernen mit<br />

den Kollegen dort, hat viel Freude gemacht<br />

– es war zwar eine schwere, aber auch sehr<br />

schöne Zeit. Im Sommer 2007 habe ich dann<br />

die Meisterprüfung gemacht und bin seither<br />

eben Installateur <strong>für</strong> das Gas-, Wasser- und<br />

Heizungsfach. Nebenbei bin ich auch Prüforgan<br />

<strong>für</strong> Abgasprüfungen in Wien und<br />

Niederösterreich.<br />

HLK: Die Prüfungen haben Sie auf Anhieb<br />

geschafft?<br />

Brantner: Nein. Im mündlichen Bereich<br />

war ich bei der Prüfung viel zu nervös. Nachdem<br />

ich erfahren hatte, dass ich diesen Teil<br />

nicht bestand, habe ich mich sofort <strong>für</strong> den<br />

nächstmöglichen Prüfungstermin in Pinkafeld<br />

angemeldet – im zweiten Anlauf hat es<br />

sofort geklappt.<br />

HLK: Als „Ein-Mann-Unternehmen“ bräuchten<br />

Sie das Geschäftslokal hier in Stadlau ja<br />

eigentlich gar nicht – wieso betreiben Sie es<br />

dennoch?<br />

Brantner: Für mich hat es mit Seriösität<br />

gegenüber den Kunden zu tun. Ich will keine<br />

„Briefkastenfirma“ mit Handynummer sein.<br />

Deshalb betreibe ich auch das Geschäftslokal<br />

hier. Es ist zwar vorerst nur Montag und<br />

nach Bedarf geöffnet – trotzdem finde ich<br />

es wichtig, dass <strong>für</strong> die Kunden etwas zum<br />

Angreifen da ist.<br />

HLK: Was nervt bzw. stört das Geschäft des<br />

Installateurbetriebes Brantner?<br />

Brantner: Da gibt es natürlich schon einige<br />

Punkte. Zum Beispiel kosten mir die neuen<br />

Praktiken im Mieterbereich einiges an Aufträgen<br />

– ich kann zwar bei Mietern ein Thermenservice<br />

durchführen; aber keinen Gerätetausch,<br />

weil die Vermietergesellschaften nur<br />

mit „ihren“ Vertragspartnern arbeiten. Das<br />

war früher anders.<br />

Mit einiger Sorge sehe ich natürlich auch<br />

den Baumarktbereich, der uns Installateuren<br />

in Summe immer mehr Geschäft wegnimmt<br />

und die Preiskampfspirale nach unten anheizt.<br />

Wenn die Preisdifferenz – z. B. bei<br />

einer Armatur – das 10- bis 20ig fache oder<br />

noch mehr beträgt, dann gehen einem<br />

irgendwann die Argumente aus, auch wenn<br />

das Qualitätsargument nach wie vor ein<br />

wichtiges ist.<br />

Mindestens genauso geschäftserschwerend<br />

sehe ich die Entwicklung durch diverse Internetbörsen<br />

– ich hab schon sehr viele Kunden<br />

gehabt, die einen Kostenvoranschlag von mir<br />

bekamen und sich dann dasselbe Material<br />

wie ich es führe via Internet in Deutschland<br />

besorgt haben. Und das zu einem Preis, mit<br />

dem ich selbst mit meinem Einkaufspreis<br />

beim Großhändler nicht mithalten kann!<br />

Denn als Installateur bin ich ja nicht nur<br />

Dienstleister sondern auch Händler.<br />

Nicht vergessen sollte man auch, dass wir<br />

neun Bundesländer und die EU und dadurch<br />

eigentlich zehn unterschiedliche, gesetzgebende<br />

Institutionen haben, die das Leben<br />

nicht einfacher gestalten.<br />

74 Heizung Lüftung Klimatechnik – 1-2/2011 Heizung<br />

Lüftung<br />

Klimatechnik<br />

Österreichs einzige spezialisierte Fachzeitschrift <strong>für</strong><br />

die Bereiche Heizung, Lüftung, Klima- und Kältetechnik

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