Wir sorgen für Ihr Wohlbefinden. - Energieweb
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Nicht zu vergessen das ganz Normungswesen,<br />
dass das Arbeiten mitunter sehr<br />
erschwert. Ich kann zum Beispiel einige<br />
Vorgaben bei der neuen ÖNorm <strong>für</strong> die<br />
Heizungswasseraufbereitung (H 5195) nicht<br />
nachvollziehen. Manche Norm finde ich sehr<br />
übertrieben bzw. auch Praxis fremd.<br />
HLK: Wie argumentieren Sie, wenn Ihnen<br />
ein Kunde einen Auftrag mit der Auflage<br />
erteilen möchte, aber mit der Einschränkung,<br />
dass er die Ware im Internet selbst einkauft?<br />
Brantner: Ich bringe meinen Kunden einen<br />
Vergleich. Stellen Sie sich vor, lieber Kunde:<br />
Sie gehen in ein Gasthaus, kommen mit dem<br />
Schnitzelfleisch vom Supermarkt dorthin und<br />
verlangen, dass der Gastronom nur die Panier<br />
verrechnet. Ich kenne keinen Gastronomen,<br />
der sich darauf einlassen würde. Das verstehen<br />
die meisten Kunden dann auch.<br />
Man weiß, wo<strong>für</strong><br />
man bis um 22 Uhr<br />
arbeitet<br />
HLK: Sie arbeiten derzeit noch alleine, aber<br />
es gibt Tätigkeiten, bei denen das nur schwer<br />
geht. Wie behelfen Sie sich?<br />
Brantner: Wenn es zum Beispiel um einen<br />
Kesseltausch oder eine Solaranlage geht,<br />
wo es alleine schwer bis gar nicht möglich<br />
ist, alleine zu arbeiten, wende ich mich an<br />
meinen Installateur-Kollegen Christian Hofer<br />
aus Strasshof, den ich beim Meisterkurs kennenlernte.<br />
Er hilft mir dann.<br />
Bei ihm verhält es sich umgekehrt genauso –<br />
wenn er Hilfe braucht, komme ich zu ihm<br />
auf die Baustelle. <strong>Wir</strong> helfen, vertrauen und<br />
unterstützen uns also gegenseitig.<br />
HLK: Nun sind mehr als drei Jahre verstrichen<br />
− hat es sich ausgezahlt, selbständig zu<br />
werden bzw. was hat sich dadurch geändert?<br />
Brantner: Sowohl mental, als auch finanziell<br />
hat sich der Schritt in die Selbständigkeit<br />
Österreichs einzige spezialisierte Fachzeitschrift <strong>für</strong><br />
die Bereiche Heizung, Lüftung, Klima- und Kältetechnik<br />
Heizung<br />
Lüftung<br />
Klimatechnik<br />
1-2/2011 – Heizung Lüftung Klimatechnik<br />
Lernten sich beim Meisterkurs kennen und<br />
helfen sich seither bei Bedarf gegenseitig<br />
aus: Installateur Kurt Brantner und sein<br />
Kollege Christian Hofer aus Strasshof/NÖ.<br />
auf jeden Fall ausgezahlt. Mir war schon im<br />
Vorhinein klar, dass es mit diesem Schritt<br />
keine 40-Stunden-Woche mehr geben wird.<br />
Allerdings weiß man, wo<strong>für</strong> man bis um<br />
22 Uhr arbeitet.<br />
HLK: Bitte ergänzen Sie den Satz − die<br />
Innung ist <strong>für</strong> mich…<br />
Brantner: …insofern wichtig, als dass sie<br />
die „gewerberahmenrechtliche“ Infrastruktur<br />
<strong>für</strong> uns Installateure schuf und schafft. Gäbe<br />
es diese hohen Standards, speziell in Mitteleuropa,<br />
nicht, würde jeder tun was er wollte<br />
und gäbe keine klaren Rahmenbedingungen.<br />
Und wir hätten dann zum Beispiel sanitäre<br />
Qualitätszustände wie in den USA oder anderen<br />
Ländern, die sich vom Niveau her, doch<br />
noch einiges von uns abschauen könnten.<br />
HLK: Wie sehen Sie die bevorstehende Arbeitsmarktöffnung<br />
<strong>für</strong> ost- und südosteuropäische<br />
Länder in Österreich?<br />
Brantner: Das sehe ich hier in Ostösterreich<br />
mit einer gewissen Sorge. <strong>Wir</strong> sind vielen<br />
Qualitäts-, Rechts- und normativen Regeln<br />
unterworfen – wenn das im selben Ausmaß<br />
<strong>für</strong> die Kollegen aus Osteuropa gilt und überprüft<br />
wird, dann habe ich damit kein Problem.<br />
Was ab Mai 2011 aber definitiv damit<br />
auf uns zukommt, traue ich mir noch nicht<br />
zu prognostizieren. Ich hoffe aber, dass sich<br />
speziell die Innungen im Fall der Fälle hier<br />
entsprechend einbringen.<br />
HLK: Was zählt im Geschäftsleben?<br />
Brantner: Zufriedene Kunden und Mitarbeiter<br />
– und zwar in dieser Reihenfolge.<br />
Beide sind das Um und Auf <strong>für</strong> ein erfolgreiches<br />
Geschäft. Auch wenn ich noch alleine<br />
arbeite, weiß ich: Viele Chefs vergessen, dass<br />
die Mitarbeiter ein Unternehmen tragen.<br />
Ohne gute und motivierte Mitarbeiter ist ein<br />
Unternehmen nichts Wert. Anders gesagt:<br />
„Für mich hat es mit Seriösität gegenüber den Kunden zu<br />
tun. Ich will keine „Briefkastenfirma“ mit Handynummer<br />
sein. Deshalb betreibe ich auch das Geschäftslokal in Wien<br />
Stadlau“.<br />
Wenn ein Firmenchef nur Trotteln auf der<br />
Baustelle beschäftigen würde, dann gibt es<br />
das Unternehmen bald nicht mehr, weil die<br />
Kundenzufriedenheit sehr schnell leidet.<br />
Ohne gute und moti-<br />
vierte Mitarbeiter<br />
ist ein Unternehmen<br />
nichts Wert<br />
HLK: Womit machen Sie ihr Hauptgeschäft<br />
– mit Bädern, Heizungsinstallationen, dem<br />
Servicegeschäft?<br />
Brantner: Momentan überwiegt der Reparatur-<br />
und Servicebereich noch leicht. Die<br />
Bäder- und Heizungsinstallation, und hier vor<br />
allem im Einfamilienhausbereich, teilt sich<br />
ziemlich gleichmäßig auf.<br />
HLK: Was war <strong>Ihr</strong> bisher tollster Auftrag als<br />
Selbständiger?<br />
Brantner: Eigentlich ist mir jeder Kunde<br />
und jede Arbeit wichtig. Was mir wirklich<br />
große Freude macht, ist, wenn mich Menschen<br />
ansprechen und sagen: „Die Frau X hat<br />
gesagt sie haben gut gearbeitet – könnten<br />
Sie bei mir vorbeisehen?“. Und obendrein<br />
zeigt mir das: Um Lob kann man sich doch<br />
etwas kaufen.<br />
HLK: Wie lautet <strong>Ihr</strong>e Geschäftsprognose<br />
<strong>für</strong> 2011?<br />
Brantner: Ich hoffe, dass das Jahr 2011 so<br />
gut wird, wie es 2010 – mit Ausnahme des<br />
Jänners - <strong>für</strong> mich war. Da<strong>für</strong> werde ich mich<br />
natürlich entsprechend engagieren. Denn<br />
selbstständig heißt ja auch − man arbeitet<br />
selbst und ständig (Brantner lacht).<br />
Mit Kurt Brantner sprach<br />
Eberhard Herrmann. F<br />
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leserservice<br />
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