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aia 1 pdf - Slavko Kacunko

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en, bei der nicht-euklidische Turnübungen in einem computerisierten<br />

Environment ausgeführt werden. Aber Lovers Leap ist in der Tradition<br />

der Fotografie verwurzelt. Sein ›Raum‹ ist keineswegs virtuell. Seine Bilder<br />

sind nicht statisch. Es handelt sich um ein Ereignisbild, ein dynamisches<br />

System, in dem Bewegung und Perspektive zusammenhängen –<br />

nicht als ein Kriterium in der Tradition des statischen Beobachters, sondern<br />

als eine Folge der Neustrukturierung der Erfahrung von Perspektive<br />

als etwas Interaktives. Lovers Leap sieht im Bild eine Herausforderung an<br />

die objektive Geschichte linearer und flächiger Geometrie, indem es die<br />

Begegnung mit dem zufälligen und subjektiven Nebeneinander der Erfahrung<br />

in Betracht zieht. Indem es die Logik des Bildes als feste Form<br />

mißachtet, nutzt Lovers Leap es als Forschungsstätte. Es fällt bei diesem<br />

Werk sogleich auf, daß hier das Bild eine umfassende Ansicht eines<br />

Gegenstandes bieten kann, und zwar durch das Angebot der Partizipation.<br />

Eine der einzigartigen Möglichkeiten interaktiver Formen liegt eben<br />

in diesem Moment, da die Passivität der Betrachtung von der Notwendigkeit<br />

zum Handeln überwunden wird. So wird eine neue Art des Verstehens<br />

erforderlich, die sowohl generierend als auch analytisch vorgeht.<br />

Außerdem wird ein neues Verständnis von Subjektivität erforderlich, das<br />

sowohl der Reflexivität des Bildes als auch dem dadurch ausgelösten<br />

Verhalten Rechnung trägt. Aber die eigentliche Bedeutung interaktiver<br />

Medien besteht in der Ausweitung des Handelns auf die Gestaltung des<br />

Narrativen. In der Verbindung von räumlichen und narrativen Formen<br />

dramatisiert Lovers Leap den Augenblick, ohne dabei auf die einfachen<br />

Verknüpfungsmechanismen von Hypermedien zurückzugreifen. Statt<br />

dessen wird die Räumlichkeit zu einer Sphäre des Handelns und das Bild<br />

zu einem Ort der Reflexion.<br />

Durch die Koppelung des Bildes mit seiner Benutzung impliziert Lovers<br />

Leap mehr als es wiedergibt. Innerhalb des Bildes liegt eine Abfolge von<br />

teils kontrollierbaren, teils unkontrollierbaren Möglichkeiten. ›Dies<br />

101<br />

artintact 2

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